OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 3/4

1. Koloman (1095—1110) Wurde anno 1095 von seiner Mutter Tuta ein gesetzt und starb am 25. Jänner lllO^b Sonst ist über ihn nichts bekannt. Hartwich (1110—1120) Wird im Jahre 1110 als Propst erwähnt und stirbt, ohne daß über ihn oder seine klösterliche Zeit etwas bekannt ist, am 9. Februar 1120'-. 2. Hartwick (1120?—1127) Er wird bereits für das Jahr 1110 angegeben®®, doch wird er mit dem Vorstehenden verwechselt. Als „1. Vorsteher" wird er im Jahre 1120 er wähnt®*. In seine Zeit fällt der Erwerb von Be sitzungen in Kolbnitz und Malta in Kärnten®®. Am 15. November 1126 wird im Kloster die Regel nach dem hl. Augustin eingeführt®®. Propst Hartwick stirbt am 14. April 1127®^. 3. Otto I. (1127-1143) Bischof Altmann von Trient vermehrt im Jahre 1130 die Schenkungen an das junge Stift®®. Am 2. Februar 1135 weiht er einen Altar zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit, Mariens und aller Heiligen®®. Auch im Jahre 1136 weiht Altmann einen Altar, und zwar zu Ehren Mariens*®. Die Stifterin des Klosters, Königin Tuta, stirbt am 1. Mai 1136 als Matrone**. Sie erhält ein Grabmonument und einen Grabstein mit der Umschrift: „Hye leyt die hochgeporene chünnigleychis Geschlechts czu Ungern genannt Tuta, Stiffterin dieß gegenwer tigen Gotshaus hie czu Suben, gestorben 1136 Kls Maji." Die Verstorbene ist in ganzer Ge stalt, in langem fließenden Gewand mit Kirchen modell und Zepter dargestellt*®. Für das Stift kommt eine schwierige Zeit, da die Verwandten Tutas einige Besitzimgen wegneh men und sich zueignen*®. Da nahm sich Bischof Altmann neuerlich um das Kloster an und voll endete die Stiftung seiner Großmutter. Nicht nur, daß er fast alle seine persönlichen Besitzungen in Bayern, Kärnten und Steiermark (St. Marga rethen**) dem Kloster schenkt, sondern auch bestimmt, daß nur Chorherren nach der Regel des hl. Augustin eingeführt werden sollen und übertrug die Überwachung des Stiftes, sowie die Wahl des Propstes von Suben dem Domkapitel, resp. Dompropst zu Salzburg*®. Damit wurde das Stift praktisch zum zweitenmal gegründet. Propst Otto I. verließ am 8. Februar 1143 die irdische Welt*®. 4. lohann I. (1143-1153) Er wird bereits 1142 als Propst erwähnt**. Es ist möglich, daß Propst Otto I. nach Umwandlung des Weltpriester-Kollegiatstiftes in ein Augustiner-Chorherrenstift resigniert hat, und Johann zum Propst bestellt wiurde. Im Jahre 1146 nahm Papst Eugen III. nach einer Urkunde vom 4. Jän ner auf Bitten des Propstes Johann und der Chorherren das Stift Suben in seinen besonderen Schutz und bestätigte alle gegenwärtigen Besit zungen sowie jene, welche es künftig auf recht lichem Wege erhalten würde*®. Jene Anordnung, vermöge das Domkapitel von Salzburg das Recht erhielt, den Propst für Suben zu ernennen, wurde mit einer Urkunde des Papstes Eugen III. vom 14. 9. 1147 bekräftigt*®. In seine Regie rungszeit fällt der Tod von Bischof Altmann von Trient. Dieser starb „Anno 1149 die Martis qui fuit Oct. Kai. Marths in Cathedra S. Petri Indict"®®. Damit hatte das Stift seinen zweiten Gründer und seinen großen Wohltäter verloren. Bischof Altmann wurde nicht im Dom zu Trient " Oherchristl, Necr., S. 3. " Oherchristl, Necr., S. 4. " Katholische Blätter Nr. 48 v. 16. 6. 1855, S. 205. ^ von Meiller Andreas: Namens Verzeichnis von Äbten und Äbtissinnen bairischer und österreichischer Klöster (1853), S. 21. " Monumenta historica ducatus Carinthiae, 3. Bd., Nr. 584, 585, 586. " Amtskalender „Der Oberösterreicher", Jg. 1976, S. 2 (Gedenktage). " Lindner, S. 253 — Oherchristl, Necr., S. 10. " Fürhöck Ottilie: Am unteren Inn, in: Unterhaltungs beilage Tages-Post Nr. 31 v. 4. 8. 1912, 5. 2. " Pritz, S. 13. Monumenta Boica, Bd. 4, S. 526. ■" Oherchristl, Necr., 5.12. Frey Dagobert: österreichische Kunsltopographie, Bd. XXI: Die Denkmale des politischen Bezirkes Schär ding (1927), S. 225. Lamprecht, Schärding, S. 440. " Vgl. Rödhammer Hans: Die Reise des Propstes Wil helm III. von Suben nach St. Margarethen am Hengist, in: Oö. Heimatblätter, 29. Jg. (1975), S. 52 ff. « Mon. B. IV, S. 523, Nr. 1. Oherchristl, Necr., S. 4. " Lamprecht, Schärding, S. 442. Pritz, S. 15. Pritz, S. 15. Mitteilung Archivio di Stato, Trento, Prot. Nr. 5S5/X. 1. 3. V. 24. 6. 1976.

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