OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 1/2

Zu dö Baurn bin i g'roast, Dö dort ma statt Baurn Dö Farmerleut hoaßt^^. Sooft er Zeit hatte, bereiste er das Land, er kam sogar bis Kanada. Und er zeichnete und zeichnete, er machte, wie er es nannte, „Auf nahmen" von Land und Leuten. Darin liegt eine seiner Bedeutungen. Besonders die Indianer hatten es ihm angetan; dem Text vorgreifend, kann man sagen, daß unter ande rem er es war, der das Indianerbild in Europa bekanntgemacht hat. Amerikanische und europäische Journale wurden von ihm mit Berichten imd Zeichmmgen belie fert, und er war drauf und dran, sich in der Wahlheimat eine gesicherte Existenz aufzubauen. Da packte ihn im vierten Jahr (ursprünglich hät ten es nur zwei sein sollen) das Heimweh! Mit der „Tuisco", mit demselben Schiff war er 1855 angereist, fuhr Hölzlhuber über das große Meer der Heimat zu. Am 20. Juni 1860 traf er in Sierning ein: Mit da Post hin i g'fahrn, Von St, Peter auf Siern'g, Bi glei zu meinö Leut Außö g'rennt über d' Stiagn, Koan Mensch war nöt z' Haus, In da Kirchn sand s' g'wöst, Hahn bet grad für mi, Daß i hoamkim auf 's böst, A Bua rennt in d' Kircha, A zweita rennt nah. Schreit hin auf dö öltan: „Enga Franz is hiazt da!"^^ Er bleibt nun einige Jahre in Sierning und be tätigt sich vor allem schriftstellerisch. Daneben stellte er ein sogenanntes „Wandelpanorama" (ein „wandelndes Panorama von Bremen bis zu den Katarakten des Niagara und den Urwäldern Canadas"^®) zusammen. Nach seinen Skizzen malte er 144 Aquarelle und zieht sie auf Karton auf. Mit diesem Vorläufer unserer heutigen Lichtbildervorträge zog er landauf und landab, musizierte, sang tmd sprach dazu. Überall rufen seine Bilder, die neben exotischen Menschen auch Darstellungen aus der Pionierzeit Amerikas, als noch die Postkutsche nach Kalifornien fuhr, zeig ten, Bewunderung hervor. Af Linz bin i kemma Mit an Bild nach der ölln, Hundertvieravierz'g sans, Wer's nöt glaubt, der kann's zöhln. Weil mi allö dö Herrn Vom Ausschuß habn g'liabt. So han i umsunst a ön Landlasaal kriagt^^. Die Presse ist des Lobes voll über diesen be scheidenen Menschen, der so viel Interessantes berichten konnte. Noch 1932 soll das Wandel panorama (die Bilder hatten eine Größe von 44 X 62 cm) in Linz gezeigt worden sein. Auch ein anderer ehrender Auftrag erreichte Hölzlhuber imd zeigt, daß dieser doch nicht so ganz unbekannt war. 1862 wird Hölzlhuber zum Arrangeur des österreichischen Beitrages bei der Londoner Weltausstellung bestellt. Er führte die ausgestellten Musikinstrumente persönlich vor — da ist er ja in seinem Element — und zählte dabei auch den Prinzen von Wales zu seinen Zuhörern. Durch ein echtes Husarenstück machte er der österreichischen Sensenindustrie, mit der er seit seiner Leonsteiner Zeit verbunden ist, alle Ehre und verschaffte ihr den höchsten Preis der Aus stellung. Auf dö ausg'stöllt Sensen Hab i aufz'passn g'habt. Daß s' nöt a niada Mitn Fingan antappt. Und hiazt hoaßt's auf oamal: D' Preisrichta wem kemma. Und all unsrö Sachan In Augenschein nehma. Hölzlhuber, Gedidite, S. 51, „Heimkehr von Amerika", auszugsweise. österr. Biograph. Lexikon 1815—1950, Graz 1959, Bd. II, S. 360. Hölzlhuber, Gedichte, S. 60, „Wandelpanorama in Linz 1865", auszugsweise. 90

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