Stifters. Nur selten, z. B. FI. 3, hat sich auch der Steinmetz verewigt. Den Abschluß bildet ein Eisenkreuz; doch bei den Kreuzstöckeln des Hi storismus ist auch das Kreuz aus Stein gemacht®. 5. Marter (andernorts auch als Kapellenbildstock bezeichnet). Gemauert und weiß getüncht. In der mit einem Fenster oder einem Gitter verschlossenen tiefen Nische befinden sich als Kultgegenstände: Kreuz, Statuen oder Bilder. 6. Kapellen (Hauskapelle, Dorfkapelle, Wallfahrtskapelle). Sind gemauert tmd begehbar. Die Dorfkapellen^ sind bedeutend größer als die Hauskapellen, sie haben ein Glockentürmchen und sind außerdem mit Sitzbänken versehen; sie wurden zwischen 1874 und 1894 errichtet. ANLASS Die religiösen Kleindenkmäler wurden nicht grundlos errichtet. Eindeutig läßt sich der Anlaß aus den Pfarrmatriken feststellen, wenn das Kreuzstöckel nach einem außergewöhnlichen To desfall (Unfall, plötzlicher Tod, gewcdtsamer Tod, Kriegsereignisse) gesetzt wurde®. Nur aus der mündlichen Überlieferung sind andere An lässe feststellbar, z. B. bei Marterln und Haus kapellen, die aus Dankbarkeit, weil beim Haus bau kein Unglück geschehen ist, errichtet wur den. Wenn diese Objekte datiert sind, dann fin det man auf den Rüstbäumen, Türstöcken und Torbögen meistens die gleichen Initialen. Glückliche Heimkehr aus Kriegen®, die Geburt eines lange erwarteten Kindes, Unwetter und Mißernten^ waren ebenfalls oft der Anlaß. Bei manchen Kreuzstöckeln wird die vom Aberglau ben verursachte Angst vor Hexen als Anlaß angegeben®. Die Bezeichnung „Pestkreuz" dürfte nicht immer zutreffen. Seit 1656 lassen sich aus den Totenbüchem alle Pest- und Epidemiejahre feststel len®. Gerade in diesen und den folgenden Jahren fehlen datierte Objekte fast vollständig. Es ist also anzunehmen, daß „Pestkreuze" als Dank in Zeiten errichtet wurden, wo die Pfarrbewoh ner von den Seuchen, die in der Umgebung wü teten, verschont geblieben sind. Auffallend ist, daß sich der Josefinismus auch in der Volksfrömmigkeit stark ausgewirkt haben muß. Zwischen 1761 und 1809 ist nämlich kein einziges datiertes Objekt vorhanden, aus dem 19. Jahrhtmdert hingegen sind gegen 60 erhalten geblieben. Aus der Übersicht dieser religiösen Übersicht über die religiösen Kleindenkmäler in der Pfarre und Gemeinde St. Oswald b. Freistadt Ortsdiaft Ge samt vor 1700 1700— 1800 1800— 1900 nach 1900 Markt St. Oswald 24 5 1 8 10 Amesreith 11 2 6 3 Etzelsdorf 9 2 5 2 Florenthein 9 1 6 2 Fünfling 7 1 5 1 March 8 2 5 1 Mayrhöfen 4 2 1 1 Neudorf 4 1 3 Obermarreith 5 1 2 2 Oberreitern 4 1 3 Piberschlag 2 2 Pilgersdorf 2 1 1 Reikersdorf 2 1 1 Rosenau 1 1 Stampfendorf 1 1 Stiftungsberg 4 1 3 Untermarreith 3 1 2 Wartberg 7 2 4 1 Wippl 10 6 4 Witzeisberg 1 1 Summe 118 12 9 61 36 Kreuzstöckel 66 10 8 39 9 Kreuze 18 7 11 Baumbilder 2 2 Gedenksteine 3 3 Marter 19 1 1 8 9 Kapellen 10 1 7 2 ® Kreuzstöckl: Fü 4, Fü 5. ^ Dorfkapellen: Stiftungsberg: S 1; Mardi: Ma 6; Untermarreith: Um 3; Neudorf: N 5. ® Z. B. Lengauer-Kreuzstödd im Exenholz, O 13. ® Z. B. Gradl-Ks in Untermarreith, Um 2. ' Z. B. Kreuzluß-Ks am Kirchensteig, Um 1. ® Z. B. Hartholz-Ks in Obermarreith, Om 1. ® Josef Heider, Register zu den Kirchenbüdiern von St. Oswald I-III.
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