OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 1/2

ser war mit Brettern versdilagen, um die Aus sicht in den Hof (große Koksvorräte, Kamin des Krematoriums) zu verhindern. Alle hatten sich „für das Bad'' nackt auszuziehen. Geradeaus ging es weiter in den Aufnahmeraum, in dessen Ecke eine Fotozelle eingerichtet war. (Dieser Raum ist heute als Gedenkraum eingerichtet). Von dort ging es rechterhand in das „Bad", die Gaskam mer. Darüber berichtet die Kriminalpolizei Linz37: ,,Die Gaskammer war am Boden bis zu 1,7 m Seitenwandhöhe mit roten Fliesen ausgelegt, ebenso der Boden der Totenkammer. Von der Gaskammer sind jetzt die Fliesen entfernt, der Boden durch Zementpflaster ersetzt und die Seitenwände durch Kalkanstridi ausgeebnet. Das Gewölbe und die Seitenwände bis zum seinerzeit vor handen gewesenen Fliesenansatz sind mit Ölfarbe weiß gemalt." Der nebenstehende Plan soll die Lage der einzelnen Räu me im Erdgeschoß des Schlosses Hartheim vermschaulichen. Die Unterlagen dafür beflnden sidi: 1. Kripo Linz, Akt.Zl. Tgb. Nr. K-2081/45 vom 6. Sept. 1945. 2. Kopie dieses Aktes im Ardiiv des Museums Mauthausen, Wien 6, Herbststraße 57. 3. Chronik der Allgem. LandesSondersdiule I im Kinderdorf St. Isidor, Bd. I, S. 20. Zentral heizung Holzvor bau für Autobusse gar von deren vier. Adam Golobsky, Krakau^®, einer der 20 Männer des Lagers Mauthausen, die zur Jahreswende 1944/45 den „ursprünglichen Zustand" wieder herzustellen hatten, berichtet von zwei Verbrennungsöfen; ebenso der ameri kanische Häftling aus dem KLM A. E. H. Eweis®®. Diese Aussagen scheinen mir am ehesten den Tatsachen zu entsprechen, denn auch der Plan der Kripo Linz^® zeigt zwei Kamine. Geheizt wurde mit Koks, von dem große Mengen im Schloßhof lagerten (Aussage von Frau Ehrengruber). Heute, nach 30 Jahren, ist es sehr schwierig. Aussagen der damals in Schloßnähe wohnenden Bevölkerung zu erhalten. Die strenge Isolation \Fot^ Aufnahme- ^ j räum j Kammer Sezierraum Vorratsraum Werk stätte Aus kleide raum Kühlräum f i Holzplanken ARKADENHOF O o o o Gr.Kamin, o o o Kammer Aufgang Küche Kammer Wach Vergasungsr. Gasflaschen Totenraum Kl.Kamin Ofenraum Über die Anzahl der Verbrenntmgsöfen gibt es einander widersprechende Angaben: Der weiter oben zitierte Knecht hatte von einem Verbren ntmgsöfen gesprochen. In der Pfarrchronik von Alkoven werden drei Verbrennungsöfen er wähnt. Das „Linzer Volksblatt" (oben) spricht Kripo Linz, Tgb. Nr. K-2081/45 vom 6. Sept. 1945. Kopie im Ardiiv des Museum Mauthausen, Wien, Herbststraße 57, Evidenzzahl B 15/Nr. 10. Ardiiv des Museum Mauthausen, Wien, Herbststraße Nr. 57, Evidenzzahl B 15/19. Ebenda; B 15/17. Ebenda: B 15/12. 54

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