Sdimerzhaften sdimtzen und brachte sie am Wetterkreuz auf dem Pöstlingberg an. Nach einer anderen Legende gehörte der Gipfel des Pösdingberges zum großen Pöstlingergut. Dort hin schickte der Pöstlinger seine Leute, um Holz zu schlagen. Es wurde ein Batim gefällt, an dem ein Muttergottesbild hing, das die Holzknechte zuvor abgenommen hatten, um es heimzutragen. Aber am nächsten Morgen hing das Bild wieder an einem Baum im Holzschlag. Als es die Knech te wieder mitnahmen, wiederholte sich der Vor gang. Da erbaute man auf dem Schlag eine Holz kapelle für das Gnadenbild^^. Was alles noch bei Roten Kreuzen passieren kann, erfahren wir bei einem Besuch in der grü nen Steiermark^ der Heimat des Rechtsanwaltes Dr. Hubert StoUa, einem eifrigen Erforscher der geheimnisvollen Roten imd farbigen Kreuze. Die Steiermark verfügt über 55 farbige Kult male, imd zwar 39 Rote Kreuze, Marterln und Kapellen, 6 Weiße Kreuze, 6 Schwarze Kreuze, 4 Blaue Kreuze imd 73 Wetterkreuze. Aus der Arbeit H. Stollas^^, der die nachfolgen den Angaben über Rote Kreuze in der Steier mark entnommen sind, erfahren wir u. a., daß man des Nachts bei Roten Kreuzen nicht vor übergeht, weil es dort nicht geheuer ist. Ein Ro tes Kreuz muß stets erneuert werden, wenn es vermorscht ist, da es sonst Unglück bringt. Bei einigen Roten Kreuzen sollen französische Sol daten niedergemetzelt worden sein, mit deren Blut die Kreuze wieder rot eingefärbt wurden. Das Rote Kreuz im Haringgraben erinnert der Sage nach an die Befreiung von einer fürchter lichen Heuschreckenplage. Bei diesem Kreuz wur de auch ein Bauer vom Teufel befreit, der auf seinem Rücken hockte und immer schwerer wurde. Vom Roten Kreuz in Mitterdorf i. M. führt ein unterirdischer Gang zum Schloß Pichl. Dort hat einst ein Rittersfräulein, um einen Ehebruch zu tarnen, das eigene Kind gleich nach der Geburt ermordet und beim Roten Kreuz begraben. Seit her findet die Mörderin keine Ruhe und muß bis zum Jüngsten Tag „umgehen'^ Bei der Rote-Kreuz-Kapelle im Stübminggraben werden noch heute die Särge der im Stübming graben Verstorbenen zur Totenrast auf die Dauer eines Totengebetes abgestellt. Bis hierher begleitet auch der Turnauer Pfarrer unter Glokkengeläut die nach Mariazell ziehenden Wall fahrer. Beim Roten Kreuz am Schmölzbühel in der Veitsch wurden Delinquenten vom Veitscher Marktrichter dem Amtmann von Krieglach über geben. Nach der im Volksmund noch umlaufen den Sage hatten sich die Türken vorgenommen, bis zum Mittagläuten in das Dorf Veitsch einzu dringen. Auf wimderbare Weise begannen aber die Mittagsglocken schon um 11 Uhr von selbst zu läuten, imd zwar in dem Augenblick, als die Türken das Rote Kreuz erreicht hatten. Den Schwur befolgend, mußten die Türken wutent brannt umkehren. Das Rote Kreuz östlich von Spital am Semmering erinnert der Sage nach an das plötzliche Wiedererwachen eines Scheintoten, der aus der Oststeiermark auf einem Karren von jungen, weißen, erstmals eingespaimten, führerlosen Ochsen bis zu dieser Stelle herübergebracht wor den war. Auf der Kathreiner Alm steht auf dem Platz, wo die hl. Katharina die anrückenden Türken derart blendete, daß diese den Nebel für ein Meer hielten und umkehrten, das Rote Kreuz in 1272 m Höhe, wodurch St. Kathrein am Hauen stein wimderbar von der Türkengefahr befreit wurde. Beim Roten Kreuz am Feistritzberg bei Langen wang sammelten sich einst die Feistritzer Bauern zu einem Gebet, bevor alle in einem gemein samen Ostereinzug betend zur Frühmesse nach Langenwang abstiegen. Das Rote Kreuz in der Kalten Rinne bei Brei tenstein am Semmering erinnert der Sage nach an das wunderbare Wiederauffinden eines schon totgeglaubten Verirrten. Das Rote Kreuz in Raumberg bei Irdning ist jetzt noch immer das Ziel örtlicher Prozessionen und Kreuzfahrten. Während der SommersonnWie Anm. 5, S. 11. — Vgl. Gugitz Gustav, Dsterreidis Gnadenstätten in Kult tmd Brauch, Bd. 5, Wien 1958, S. 94 f. ^ Stolla Hubert, Das Phänomen der „Roten Kreuze"; Blätter für Heimatkunde, hrsg. v. Hist. Verein f. Steiermark, 51. Jg. (1977), S. 76—89. 40
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