OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 1/2

Erfassen der Lage nnd dem Erkennen von Vergleidismöglidikeiten und Zusammenhängen dienen soll. Er bezeichnet es im Vorwort als eine notwendige Ergän zung für seine bisherigen Werke zur jüngeren Geschichte Oberösterreichs. Dies zeigt einen Nachteil des Büchleins auf, daß es nämlich kaum selbständig und fast nur im Zusammenhang mit den anderen so hervorragenden und verdienstvollen Publikationen des Autors benützt wer den kann. Einerseits vermißt man eine logische Ordnung der Themen, andererseits fehlt bei manchen Karten die zum besseren Verständnis notwendige Bezeichnung der Signaturen. Zur nicht allzu leichten Lesbarkeit der Kar ten kommt noch dazu, daß diese verschiedenen Quellen entstammen und so eine einheitliche Gestaltung abgeht. Für den Kenner der Zeitgeschichte findet sich aber be stimmt manche interessante Darstellung. Helmut Krajicek Stellung „Baiernzeit in Oberösterreich" im Linzer Schloß museum, den Städteproblemen in Oberösterreich mit dem Beispiel der Altstadterhaltung in Bratmau. Unter den landeskundlichen Themen ist ein Aufsatz über die frühe „Gebirgsphotographie" als Quelle für landes kundliches Wissen und eine Arbeit über Pfarrer Johann Veichtlbauer und das Rieder Volkskunddiiaus zu erwäh nen. Zum Thema der Denkmalpflege sind Aufsätze über die Restaurierung der Stiftskirche Wilhering und über das Kleindenkmal in der Kulturlandschaft erschienen. Weitere interessante Abhandlungen und Meldungen stammen aus den Themenkreisen „Historische Kunst", „Kunst der Gegenwart", „Oberösterreich aktuell" und im 4. Heft aus der „Literaturbeilage". Daß den einzelnen Aufsätzen eine hochwertige Bebilderung beigegeben ist, ist den Kennern dieser Zeitschrift bereits eine Selbst verständlichkeit. Helmut Krajicek Anton Lutz: Zeidmungen. Einführung von Otto Wutzel. Linz 1976 (Oö. Landes Verlag), 144 Seiten (gez.), davon 16 Seiten Text und 64 Bdldblätter. S 230.—. In seiner Einführung zu diesem Kunstband führt uns Otto Wutzel durch das Leben und den künstlerischen Werdegang von Anton Lutz. Gerade dieser Entwick lungsgang beinhaltet eine große Überraschung, daß näm lich der als Maler bekannte Künstler mit knapp 80 Le bensjahren zu einer von ihm noch nicht aus<geführten Kunstgattung, nämlich zur Zeichnung, überwechselt. Die ses für einen reifen Künstler sicherlich seltene Phäno men tritt uns in diesem Bande in 64 Zeichnungen aus den Jahren 1972 bis 1976 entgegen. Die Vielfalt der in den Zeichnungen ausgeführten Themen zeugt auch von Reife und von Können. Da begegnen uns Landschaften aus der oberösterreichischen Heimat von Anton Lutz ebenso wie solche aus Urlaubsländern. Besonders faszi nierend sind mehrere Zeichnungen von Booten am Ufer, aber auch Bilder aus dem volkstümlichen Arbeitsleben, wie „Markt in Bologna", „Weinfässer im Hafen" uncl „Kroate mit Esel". Mehrere Porträts und Selbstporträts und zahlreiche Aktzeichntmgen zeigen die Meisterschaft des Künstlers, der kürzlich in seiner Hedmatgemeinde Prambachkirchen geehrt wurde. Unseren farbverwöhn ten Augen werden die Schwarzweiß-Zeichnungen dieses schön ausgeführten Bildbandes zunächst als Anachronis mus erscheinen, doch wird man bei einem näheren Betrachten die anspruchsvolle Art der Zeichnungen schätzen lernen. Helmut Krajicek Kulturzeitsdiiift Oberösterreidi, 27. Jg. (1977), 4 Hefte. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Oö. Landes verlag Linz, Redakteur: Dr. Otto Wutzel. Einzelpreis S 55.—; Jahresabonnement S 178.—. Die vier Hefte des 27. Jahrganges dieser oberösterrei chischen Kultur2:eitschrift widmen sich in ihren Schwer punktthemen der 1200-Jahr-Fei6r von Kremsmünster und hier vor allem der Sternwarte, den Beziehungen Ober österreichs zum bairischen Ursprungsland im Frühmittel alter unter besonderer Berücksichtigung der SonderausRudolf Lehr: Das Salzbergwerk Hallstatt, hrsg. von der General'direktion der österr. Salinen in Bad Ischl, 1978, 49 Seiten mit vielen Abb., teils in Farbe, und Skizzen. Das handliche Büchlein im Taschenformat ist nicht nur ein empfehlenswertes Souvenir von einem Besuch im Hallstätter Salzbergwerk, sondern eine allgemein beach tenswerte Darstellung. In gebotener Kürze, und dabei dennoch alles Wesentliche aussagend, gibt der bekannte Autor eine Fülle von Informationen über die geologi schen Voraussetzungen, die Geschichte, Technik und Be deutung des Salzbergwerkes in Vergangenheit und Ge genwart imd hebt natürlich auch die kulturelle Stellung — vgl. den weltweit bekannten Terminus „Hallstattzeit" für die ältere Eisenzeit — gebührend hervor. Die Lei stungen des Hallstätter Bergmeisters Johann Georg Ramsauer (gest. 1876) werden dabei ebenso berücksich tigt wie die prähistorischen Funde selbst. Nichts aber erfährt man über Friedrich Morton (gest. 1969; vgl. Oö. Hmtbl., 23. Jg., 1969, H. 3/4, S. 45 £E.), dem nicht nur die Wissenschaft so viel verdankt. Nur so nebenbei sei bemerkt, daß auch ein Werk im Hallstätter Bergwerk nach ihm benannt wurde. In diesem Zusammenhang sei als Mangel auch das Fehlen einer Auswahl weiterfüh render Literatur erwähnt. Der Gesamteindruck bleibt trotzdem durchaus positiv und wird verstärkt durch die gute Auswahl von Schwarzweiß- und Farbbildern sowie erläuternden Skizzen. Ein „Kleines Wörterbuch der Bergmannssprache" trägt dazu ebenso bei wie allgemeine Angaben über das „Salz in Österreich". D. Assmann Dorothea Forstner: Die Welt der diristlidien Symbole. 3. verb. Aufl., Innsbruck 1977 (Verlag Tyrolia), 461 Sei ten mit 17 Textbildern, 32 Kunstdruckbilder. S 450.—. Sinnbilder als eine ganz bestimmte Ausdrucks- und Ge staltungskraft sind in allen Kulturen ein wesentlicher Bestandteil des Kultes. Sie dienen zur Erfassung des Geistigen weit besser als dies Worte ausdrücken kön nen. So bedient sich auch das Christentum in vielfältiger 120

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2