OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 1/2

über Betreiben des Heimatbundes und von Pfar rer Johann Sdiadiinger begann das Bundesdenkmalamt unter Grabungstechniker Johann OflFenberger in diesem Raum mit archäologischen Untersuchimgen, mit dem Ziele, die Baugeschichte von Kirche und Kloster aufzuhellen. Dabei ka men römerzeitliche Mauerreste zu Tage, die be weisen, daß die ersten Mondseer Mönche auf einem römischen Siedlungsplatz bauten. 1975 gestaltete die Goldhaubengruppe Mondsee in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund und dem Volksbildungswerk Mondsee die Ausstel lung „Bürgerliche Festtracht {(alte imd neuei Goldhauben) im Mondseeland". Das Heimat museum erhielt in diesem Jahr eine Alarmanlage. 1976—1977 wurde eine alte Mondseer Töpferei aus Beständen von Hafnermeister Christi einge richtet. Die bäuerliche Weberstube wurde in das im Freilichtmuseum neu aufgestellte Zuhaus übertragen. Am freigewordenen Platz fand das Feuerwehrwesen seine neue Aufstellimg. Ausbau imd Ausgestalttmg des Heimatmuseums wäre nicht möglich gewesen ohne die Hilfe des Landes Oberösterreich im Wege seiner Kultur abteilung, des Bxmdesdenkmalamtes (Landeskon servator für Oberösterreich) und die architekto nische Leitung von Architekt Dipl.-Ing. Gerhard Sedlak. Finanzielle Unterstützung erhielt das Heimatmuseum ferner von den Mondseer Ge meinden und der Sparkasse Mondsee. Nicht zu letzt wurde der Aufbau des Heimatmuseums erst durch das Entgegenkommen der kirchlichen Stellen ermöglicht. Walter Kunze Hofrat Prof. Dr. Wilhelm Jerger t Völlig unerwartet starb am 24. April 1978 Hof rat Professor Dr. Wilhelm Jerger im Alter von 75 Jahren. Professor Jerger war von 1958 bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand mit 1. Jän ner 1974 Direktor des Bruckner-Konservatoriums des Landes Oberösterreich. Wir haben in ihm nicht nur einen hervorragenden Musikpädago gen, Wissenschafter und Komponisten verloren, sondern auch einen ausgezeichneten Mitarbeiter unserer Zeitschrift, insbesondere auf dem Gebiet der Musikgeschichte unseres Landes. Seit 1972 konnten wir eine ganze Reihe weit über die Grenzen unseres Landes beachteter Arbeiten Jergers in den Oö. Heimatblättern veröffentlichen, wofür wir dem Verewigten stets dankbar sein werden. Professor Jerger, einst auch Mitglied der Wiener Philharmoniker und von 1939 bis 1945 sogar deren Vorstand, war es gelungen, dem BrucknerKonservatorium des Landes Oberösterreich eine neue Heimstätte zu vermitteln, die entscheidend wurde für den Ausbau des Studienbetriebes. Neben all seinen vielfältigen Leistungen aber war und blieb er stets ein „Musiker, der es nicht darauf anlegte, sich publikumswirksam zu ver kaufen, dessen menschliches und künstlerisches Ethos allein vom Dienst an der Kimst imd der Wissenschaft geprägt ist". (Erich Posch: Profes sor Dr. Wilhelm Jerger 70 Jahre, in: Oö. Hei matblätter, 26. Jg., 1972, S. 168—171.) D. A. 117

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