OÖ. Heimatblätter 1978, 32. Jahrgang, Heft 1/2

Will nöt aufdringlö sei'. Denn ös kimmt ma so vor, ös müaßts eh koan Platz drin habn, Sunst standst nöt vo/n Thor/'^"^ Bei zwei Weltausstellungen wirkte er noch mit: 1873 in Wien als Arrangeur imd Vertreter der österreichischen Metallindustrie-Ausstellung im Rahmen der Weltausstellung, und 1878, wo er als österreichischer Weltausstelltmgskommissär in Paris fimgierte. Der Lohn kann wieder nur auf der Brust klingen: das Goldene Verdienst kreuz mit der Krone als kaiserliche Auszeich nung. 1887 mußte die Familie Hölzlhuber nach Wien übersiedeln. Die Betriebsdirektion der Kronprinz-Rudolf-Bahn in Steyr war aufgelöst und der Vater nach Wien versetzt worden. Bei der Generaldirektion der Staatsbahnen wurde er 1890 Bibliothekar des k. k. Eisenbahnmuse ums und 1896 Oberoffizial. Hölzlhuber ist glück lich! „Und mm danke ich Gott, daß ich es nach mehr als achtimdzwanzigjähriger Dienstzeit bei der Staatsbahn, ohne Jurist oder Techniker zu sein, zum Oberoffizial der k. k. Generaldirektion der Staatsbahnen gebracht habe'', schreibt er. Und im selben Jahr dichtete er anläßlich seines siebzigsten Geburtstages: Thua dichtn, thua singa, thua maln, Wia's mi freut und wia i's halt kann. Und sollt's eng öfta nöt g'falln, Sads nöt harb und denkts eng, der Mann Hat sei Löbta koan Auslag nöt bracht Sein' Leut, sein' Land, seiner Gmoan. Das bißl, was er iazt kann. Hat a g'lernt von eam selm ganz alloan. Und bi i dahoam oder in Ausland wo g'wöst. So han i halt g'arbat und anzogn schön fest. Protection hat's nöt gebn in mein Löbn, Habn mi allwei nöbenbei wo hingebn. Und sterbn ma dö Jahr hiazt viel herzliabe Leut, So find' i nur selten zum Traurisein Zeit^^. Seine Heimat Sierning vergißt er aber nicht. Je den Sommer weilte er in der heutigen Markt gemeinde, um den Urlaub dort zu verbringen. Er stellte auch Skizzenbücher zusammen. Das bereits erwähnte, „Skizzen aus Nah und Fern", ist im Besitz der Gemeinde Sierning, ein anderes liegt in einer Vitrine des Heimathauses Steyr und zeigt Bilder aus Steyrs vergangenen Tagen; eines davon ziert den Fremdenverkehrsprospekt der Stadt Steyr^^. Ende Jänner 1898 erlitt Hölzlhuber, der zwei Jahre zuvor zu seinem 70. Geburtstag Glück wünsche selbst aus den Vereinigten Staaten er halten hatte, einen Gehirnschlag. Am 4. Februar ist Franz Hölzlhuber tot. Man bestattete ihn auf dem Fünfhauser Friedhof in Wien, der längst aufgelassen ist^®. Seine Frau überlebte ihn um dreizehn Jahre. Um Hölzlhubers Andenken aufzufrischen und zu bewahren, sind der Traunviertler Kulturver ein, dem das Schloß Sierning auf 99 Jahre ver pachtet ist, und die Marktgemeinde einig, in einem künftigen Heimatmuseum eine „Hölzlhuber-Ecke" einzurichten. Verdienen würde er es! Hölzlhuber, Gedidite, S. 71. Hölzlhuber, Gedidite, S. 5, „Am 70. Geburtstage". Das Aquarell (1846) zeigt eine Ansicht des Ennskais noch mit der Stadtmauer und den Pflöcken, an denen die Flöße vertäut wurden, von der Ennsbrücke aus. Freundliche Mitteilung von Frau Therese Hölzlhuber, Wien, der Gattin eines Enkels des Franz H. 92

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