Zum Kugelscheiben (Grüberlscheiben) nimmt man APFEL- und BIRNBAUMFRÜCHTE im jungen Zustand, und die Gallen von EICHELN. 16 KASTANIEN und EICHELN werden auch als Wurfgeschosse verwendet. 17 KIRSCHKERNE kann man aus dem Mund schnellen und damit seinen Spielpartner be schießen. Außerdem bewerfen sich Buben gegenseitig gerne mit „KLETTEN", die besonders gut auf Woll sachen haften. Noch lieber werden die Kletten hinterrücks den Mädchen auf die Wollwesten oder in die Haare geworfen. 19 Die reifen Früchte des SPRINGKRAUTS läßt man von ganz kleinen Kindern berühren und ergötzt sich daran, wie sie verwundert erschrekken, wenn die Kapseln bei der ersten Berührung aufspringen und die Samen weit weggeschleu dert werden. Nicht umsonst trägt das Kräutlein auch den Namen „Rührmichnichtan". Von einem Halm des „FUCHSSCHWANZES" streift man die Blüten ab und dreht dann das gedrillte Ende des Stengels in die Haare des Part ners. Sie winden sich auf; wenn man nun anzieht, reißt man einige Haare aus. „Wer kann schneller einen Blumenstrauß machen, ich oder der Gärtner?" Dann gibt man dem Gefragten ein RISPENGRAS in die Hand, zieht den Halm rasch nach unten und das zwischen den Fingern Zurückgebliebene bildet den Strauß. 24 Man steckt sich eine CERSTENÄHRE mit dem Halm nach oben in den Rockärmel und schlenkert den Arm, wobei man spricht: „Hansl schliaf, Hansl schliaf!" Die Ähre rutscht von selbst bis zur Achselhöhle hinauf und kitzelt natürlich auch dabei. Besonders reizvoll ist es für Kinder, entweder sich selbst oder andere mit Pflanzen zu schmücken: Aus GÄNSEBLÜMCHEN flechten die Mädchen einen Kranz, den sie sich auf den Kopf legen. Hinter die Ohren steckt man sich KORNBLU MEN, WUCHERBLUMEN u. a. Die Ohren werden auch gerne mit reifen KIR SCHEN behängt. EICHELN werden mit Hilfe eines Taschen messers zu Ohrgehängen geformt. Diesen Halm verwenden Kinder auch als „Crillkitzler". Sie stecken ihn in ein Crilloch, drehen daran und sagen „Grill, Grill, komm heraus!" solange, bis der Grill beim Loch erscheint. Ein Kind hält einem andern ein HIRTEN TÄSCHCHEN hin und sagt: „Reiße einen Koch löffel ab!" Damit meint man die tatsächlich einem Kochlöffel ähnlichschauenden Schötchen. Wird das befolgt, dann wird das abreißende Kind verspottet: „Kochlöffeldieb! Kochlöffel dieb!" Aus LÖWENZAHNSTENCELN werden Ketten gemacht, indem man jeweils das dünne Ende in das dicke Ende einschiebt. Weiters kann man Schmuckketten aus aufge fädelten EICHELN, KASTANIEN oder APFEL KERNEN herstellen. Der klebrige Flügelsamen des AHORNS dient als „Zwicker" (Augenglas, Kneifer), den man sich auf die Nase zwicken karm.
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