OÖ. Heimatblätter 1977, 31. Jahrgang, Heft 3/4

ren her über verschiedene wichtigste Gegen stände zur Steuer der Wahrheit im Drucke er schienen sind" aufnahmen: „Kritik über einen Hirtenbrief, der einem neuen ersten Bischöfe im Oesterreichischen zugeeigner wird"®^. Er tut einigermaßen so, als ob hinter dem Falsarius, hinter jenem ganz nach Eybel geratenen „Wolfs brief" tatsächlich ein Bischof stecken möchte; auch daß der (namentlich aber nicht genannte) Benedikt Dominik Anton Cremeri, Zensurbeam ter in Linz und geschäftiger Schriftsteller, Ver fasser des unterschobenen Hirtenschreibens sein könnte, wird für möglich gehalten®^. Froehlich hatte bereits 1783 in der genannten „Neuesten Sammlung" eine Schrift gegen Eybels „Was ist der Pabst" erscheinen lassen, nämlich die anonyme Schrift „Was ist der Peter?"®*. Doch im Jahr darauf, 1787, wird nochmals eine Widerlegung gedruckt, und es läßt sich nicht sagen, welche der beiden Widerlegungen Nuntius Caprara gemeint hatte, als er von dem St. Emmeraner Mönch berichtet hatte. Die Schrift ist recht umfangreich geraten — 268 Seiten — und trägt den Titel: „Anzeige und Widerlegung eines un terschobenen Hirtenbriefs von der Ohrenbeicht im Jahre 1786. Der heiligen römisch-katholischen Kirche gewidmet und unterworfen. 1787"®®. Ge rade der Zusatz „Der heiligen.. . Kirche ... un terworfen" möchte auf Froehlich hinweisen, der später einen ähnlichen Untertitel verwendete: seine 1790 und mit verändertem Titel wiederum 1797 erschienene Verteidigung des Primats „Quis est Petrus" (1790) bzw. „lura S. Sedis . .." (1797) hatte er „S. Petro Apostolorum Principi, Ecclesiae fundamento, Regni coelestis Clavigero, fidelium omnium Pastori, Christi, Domini Vicario, in terra Plenipotentiario" gewidmet. Seine Apologetik hatte verschiedenste Stoßrichtung. Es ist durchaus denkbar, daß er auf diese Weise auch einmal die Ohrenbeichte verteidigte. Die verschiedenen Angaben zu Froehlich®® verzeich nen die Schrift allerdings nicht als eines seiner Werke. Die Augsburger exjesuitische Zeitschrift „Kritik über gewisse Kritiker, Recensenten und Broschürenmacher"®^ hat sie jedenfalls zustim mend besprochen. Mit Herbersteins Nachfolger Joseph Anton Gall sollten die Josephiner zufriedener sein; Herber stein hatte nach einer Mitteilung den Erwartun gen der aufgeklärten oder besser, aufgeklärt sein wollenden Öffentlichkeit nicht entsprochen®®. Bei Bullmann in Augsburg erschienen; 64 pp. Die 40 Bde. der „Neuesten Sammlung" zweifach in Inns bruck Jesuitenkolleg. Kritik über einen Hirtenbrief, S. 12. Daß auf Cremeri angespielt wird, geht aus dem Kontext hervor. Neueste Sammlung ... I, S. 281—382; zuerst Wien 1782 erschienen. Expl. St. Florian Stiftsbibl. VII 2877. Brandl (Anm. 2), Artikel „Froehlich". 3. Jg., V. 16. 11. 1789, S. 449—454. Eine eher nichts sagende, erbauliche Besprechung. Das Wort vom „Wolfsbrief", das im ersten Werk „Kritik über einen Hirtenbrief" fällt, fällt auch in dieser Rezension wieder. Brandl, Wittola, S. 87.

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