OÖ. Heimatblätter 1977, 31. Jahrgang, Heft 3/4

Darum sind vielleicht auch die meisten der zu dieser Gruppe eingesandten Beiträge als Spott reime und -lieder zu klassifizieren. Manchmal ahmt man darin nachspottend das Meckern der Ziege nach. Ebenso wird in verschiedenen Be wegungsspielen ihr Springen nachgeahmt^®. Sie gilt auch als Attribut des Schneiders. Einige Bei träge künden davon. Tatsächlich fütterte der Schneider als armer Dorfbewohner gerne eine Ziege, um damit seinen spärlichen Unterhalt auf zubessern. Dö Goaß, dö hat a lang's Paar Hax'n, Dö braucht da Schneida zan Hos'n auskrax'n. Dö Goaß, dö hat a lang's Paar Horn, Dös braucht da Schneida zan Löcha ausbohr'n. Dö Goaß, dö hat halt hint' a Ding, Da hat da Schneida sein Schnupftabak drin®®. Woaßt as schon? In Schneida is Goaß davon. Hast as schon g'wißt, Hab'n s' scho(n) wieda dawischt. Da Zöhra in Leha Hat 'n fürrenna seha; Da Moar i da Au Hat 'n ghetzt mit da Sau; Da Moar in da Ed Hat 'n z'trött af da Gred. Kimpling 1912 (Berger)®' Herr Meier kam geritten Auf einem Ziegenbock. Da meinten die Banditen, Es wär' der liebe Gott. Sie knieten vor ihm nieder Und beteten ihn an. Derweil war es Herr Meier, Den niemand leiden kann. Sie luden die Gewehre Mit Sauerkraut und Speck Und schössen dem Herrn Meier Die Unterhose weg. Herzogsdorf und Ottensheim Goaß, reck ön Schwoaf, Daß die ganz' Welt ausroast. Klaffer Pa 5chnei-da hat d'Goaß va-lorn, woaß net wo &' is) Drent und herent Is a hölzerne Wänd, Da hat eahm da Goaßbock ön Stutz'n ei(n)g'rennt. Mollmannsreith nennt 's Qas-serl auf und a(b): IVudi, WudI wo bist? 197 Unter der Linzer Bruck Liegt a Goaßbock in Ruck, Hab'n eahm d' Krah d' Augn ausg'haut, Bua, der hat g'schaut. Kremsmünster Da Schaboldl-Lena Is da Goaßbock auskemma; Hüatabua, Hüatabua, Hüat ma mei Goaß! Wann s' da koa' Müli gibt. Zwickst da s' in Schwoaf. Walding und Aschach Sicherlich war das PFERD für die Kinder der vorindustriellen Zeit sehr faszinierend; es konnte einen schweren Wagen ziehen, einen Menschen " Vgl. dazu „Geißbockspringen", bei uns besser bekannt als „Bockspringen", beschrieben bei: O. Kampmüller, Oberösterr. Kinderspiele, a. a. O., S. 112. Auch bekannt als oberösterreichisches Volkslied, al lerdings mit Refrain. Th. Berger, a. a. O.

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