132 Mäuschen, Mäuschen, Schlüpf in dein Häuschen, Schlüpf in dein Loch, Sonst krieg' ich dich noch. 133 Hikori, dikori, dock. Die Maus sitzt auf der Glock', Die Glock' schlägt neun. Die Maus rennt heim, Hikori, dikori, dock. Hinterm Haus Rennt a Maus, Kommt die Katz, Macht an Satz, Frißt die Maus, Dann is's aus. Lichtenberg Hier handelt es sich um einen „Erzählschluß", mit dem früher gerne Märchen beendet wurden, ebenso auch beim folgenden Reim: 135 Die Geschichte ist aus. Die Maus rennt ums Haus. Kodei Mit 'n Wodei, Jagt d' Mäus aus 'n Stodei, Jagt s' hin und jagt s' her, Werd'n s' allwei(l) nuh mehr. Vorderweißenbach Dös naxt is a Maus üba d' Donau krocha. Hat eahm d' Achsel ausg'renkt und ön Schwoaf abrocha. Mollmannsreith Kinderspiele, die Laufen, Fangen, Verstecken und Suchen zum Inhalt haben, wurden sehr oft nach Tieren benannt. So heißt z. B. eine Art des Fangenspielens „Katz und Maus''^^. Freilich kann heute kaum mehr angenommen werden, daß hier Verhaltensweisen dieser Tiere nachge ahmt werden. Aber so wie gewisse Redensarten, etwa „Die vertragen sich wie Katz und Maus", sind auch Spielnamen oft sehr tief und nahezu unausrottbar im Bewußtsein der Menschen ver ankert, ohne auf ihre Trefflichkeit überprüft zu werden. Der HUND spielt im Kinderreim eine viel ge ringere Bedeutung als die Katze. Wir haben drei mal soviel Katzenreime erhalten. Er wird auch weniger personifiziert und kommt in Bewe gungsspielen nicht vor. Interessant ist, daß in den folgenden Reimen nur einmal direkt vom Hund gesprochen wird, in einem vom „Bummerl" und vom „Pinsch", während in vier Reimen der Pudel genannt wird. Bauer, bind' den Pudel an. Daß er mich nicht beißen kann. Beißt er mich. Verklag' ich dich, Tausend Taler kostet's dich®®. Zusatz zu 139: Tausend Taler ist kein Geld, Wenn mir nur mein Pudel g'fällt. Z'naxt hab i an Pudel g'segn Und an Mops a. Da Pudel hat d' Huastn, Da Mops an Katarrh. Lichtenberg Hinterm Tisch und obern Tisch Hat da Simmerl Heohzat (Hochzeit), Tanzt a Maus Und pfeift a Laus, Geht da Fleoh auf d' Heohzat. Oberneukirchen Beschrieben bei: O. Kampmüller, Oberösterredchische Kinderspiele, a. a. O., Nr. 337 f. Dort sind auch andere Fangspiele beschrieben: Nr. 331: Der Wolf und die Schafe; Nr. 332: Henne und Geier, oder Fuchserl und Hahnl. " Dieses Lied veröffentlicht mit Noten in: O. Kamp müller, Oberösterr. Kinderspiele, a. a. O., S. 108, Nr. 281, als Volkstanz „Siebenschritt".
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