OÖ. Heimatblätter 1977, 31. Jahrgang, Heft 3/4

Sunst wirf ih dih in Schindtergrabn®^, Da frössn dih aft d' Maus und d' Schabn. Sipbadizell 1930 (Ruiimann) Pfeiferl, geh a(b), Ih wirf dih ön Bah, Hängan da d' Lumpn Und d' Haderna nah. Sigharting (Ruitmann) Wenn das Pfeiferl fertig ist und das Kind mit dem Pfeifen gar nicht aufhören will, wird es von der Mutter oder von älteren Geschwistern ge neckt: Didlö, Didlö, 's Pfeiferl tuat schö(n). Aber wann's amol brocha is, Tuat's nimmer so schö(n). Helfenberg Pipei, Pipei, geh a(b). Friß ön Bau'n ön Klee a(b). Laß eahm nu a Scheckal stehn. Daß er ka(nn) i(n)s Wirtshaus geh(n). Vorderweißenbach und Alberndorf Z. 5: Gibt eahm die Wirtin a Mili, Mili, Mili mag i net. Wirft 's a aft in Schindergrabn, Fressn 's Hund und Rabn, Rabn, Rabn. ca. 1880 (Heimathaus Freistadt) Pfeiferl, Pfeiferl, geh ou, Brouk an Bauern ön Klee ou, Los eahm nou a bisserl stein. Daß er kaun ins Wirtshaus gein. Krumau (Heimathaus Freistadt) Pfeiferl, Pfeiferl, geh. Sonst werf ich dich in Schnee, Sonst werf ich dich in Schindergrabn, Daß dich alle Leut' erschlagn. Andorf O du mein Felbamerl, Laß di sehen winden; Laß da dein Hauderl Von Köpferl a(b)schinden! Grieskirdien 1934 (Stihler)^* Büchsenböderl, geh a. Friß an Bauern an Klee a. Laß iehm dort und da a Schöckl stehn; Kann a heut und morgn öns Wirtshaus gehn. Grieskirchen 1934 (Stihler)'* Wenn man haben will, daß das Kind mit dem Pfeifen aufhört, sagt man: Dulileilei, 's Pfeift tuat schön, 's Pfeift muaß schlafn. Und du muaßt heihei. Mitteraubach, P. Neukirchen Pfeiferl kaim man auch aus dem LÖWENZAHN machen. Dazu reißt man ein ungefähr 5 cm lan ges Stück des Stengels ab, drückt es auf einem Ende flach zusammen und steckt es, trotz des bitteren Geschmackes, zum Blasen in den Mund. Ebenso läßt sich aus dem Stengel des WASSER SCHIERLINGS ein Pfeifchen machen. Man nimmt ein ca. 10 cm langes Stück und ritzt einen 3 bis 4 cm langen Schnitt hinein. Fertig ist das Pfeif erl. Pfeiftöne kann man aber auch mit anderen Hilfs mitteln erzeugen. Wolfram von Eschenbadi (ca. 1170—1220)35 erwähnt bereits das Blasen auf BLÄTTERN. Man spannt dazu ein Grasblatt zwischen den beiden Daumen und bläst durch ä' Etymologie-Duden: Das dt. Verb mhd. schinden, ahd. scinten „enthäuten", „schälen" steckt audi im engl. skin und bedeutet „Haut, Feil". Schinden bedeutet im eigentl. Sinn das Abhäuten gefallener Tiere. Der Tier kadaver wurde im sogenannten „Schindergrabn" ver scharrt. — In diesen Sprüchen ist auch der Zusammen hang gegeben mit Haut (= Rinde) abziehen, ab schälen. ^ G. Stibler, a. a. O., S. 2 f. Hier zitiert nach; Wehrhan, a. a. O., S. 51.

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