sdiiedener kultureller und sonstiger Vereinigungen, der Volksbildungseinrichtungen oder — um noch weitere Beispiele zu nennen — den Bau von Wasserleitungen und über die Energieversorgung. Dank des gut entwikkelten Bearbeitungsschemas kann nach Vorliegen aller Bände sofort ein gesamtösterreichischer Überblick über die verschiedensten stadtgeschichtlichen, kunsthistori schen, wirtschaftlichen und anderen Ereignisse gewon nen werden. Besonders wertvoll sind auch die den jewei ligen Kapiteln zugeordneten Literaturhinweise. Als Beilagen sind dem Werk zwei Farbtafeln mit den Darstellungen der Wappen der behandelten Städte so wie 24 Baualterpläne (von Adalbert Klaar) beigegeben. Da diese geschickt wiedergegebenen Baualterpläne zu gleich auch wertvolle Grundrißpläne der behandelten Städte sind, wäre zur besseren Orientierung eine groß zügigere Beschriftung angebracht gewesen. Die in den Erläuterungen dazu erwähnten Siglen werden ebenfalls nur höchst selten angewendet. Nicht einmal alle Gewäs sernamen sind eingetragen und bedingen bei Ortsunkun digen ein mitunter mühsames Nachschlagen im ent sprechenden Kapitel der jeweiligen Stadt. Auch der Maßstab (1:5000) wird nur in der Einleitung zum An hang erwähnt. Die großartig angelegte Reihe ist für jeden, der sich mit der Geschichte und Entwicklung, mit Kunst, Kultur, Wirtschaft usw. unserer Städte beschäftigt, ein wertvol les Nachschlagewerk. Darüber hinaus kann isie richtung weisend sein für die Erstellung eines Heimatbuches einer kleineren Gemeinde. D. Assmann Gesdiidite Österreichs in Stidiworten, Teil III und IV (= Hirts Stichwörterbücher). Bearbeitet von Erich Scheithauer, Herbert Schmeiszer und Grete Woratschek; Wien 1976. Teil III: 240 Seiten mit 8 Karten skizzen und 1 Stammtafel im Anhang; Teil IV: 248 Sei ten mit 10 Kartenskizzen und 1 Stammtafel im Anhang. Je S 158.—. Von dieser sehr ansprechend und vor allem äußerst in formativ gestalteten Reihe, dessen erster und zweiter Band bereits ausführlich besprochen wurde (vgl. Oö. Heimatblätter, 26. Jg., S. 70 f., und 29. Jg., S 115 f.), liegt nunmehr auch der dritte und vierte Band vor. Der dritte Teil umfaßt den Zeitraum von 1648 bis zum Wiener Kongreß. Die österreichische Geschichte dieser Zeit ist zum guten Teil auch Weltgeschichte, wobei es den Verfassern gelungen ist, die jeweiligen Bezüge fundiert und soweit als möglich objektiv darzustellen. Der be sondere Vorzug dieser Reihe liegt darin, daß neben den politischen Ereignissen jeweils ausführliche Sonderkapi tel über Religion, Bildende Kunst, Literatur, Musik, Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Heerwesen eingestreut sind. Kultur- und politische Geschichte wer den so zu einer wünschenswerten Einheit, die viel zum gegenseitigen Verstehen einzelner Vorgänge beitragen kann und soll. Die übersichtliche Anordnung des Textes ermöglicht auch in diesen Bänden eine leichte Information sowohl für Lehrer und Schüler wie für jeden, der an Geschichte im weitesten Sinn des Wortes interessiert ist. Abbildungen (Kartenskizzen) und Tabellen sowie Stammtafeln der verschiedenen Habsburgerzweige ergänzen den stichwort artigen Text. Daß bei einer derartigen Materialfülle gelegentlich Feh ler vorkommen können, wurde schon in der Besprechung des ersten Teiles erwähnt und ist geradezu unvermeid lich. So ist z. B. die Aufzählung von Barockbaumeistern und deren Werken zumindest für unser Bundesland (III, S. 182 f.) ziemlich konfus. Besonders arg ist — um noch Beispiele aus dem vierten Band zu nennen — die Karte des österreichischen Eisenbahnnetzes von 1912 (IV, S. 139). Sie ist viel zu ungenau gestaltet, einige Strecken fehlen oder sind zeitlich falsch eingetragen, umgekehrt ist z. B. zwischen Ried und Lambach eine bereits vor 1873 erbaute Trassenführung angegeben. Dabei gibt es hiefür genaueste Unterlagen, die auch kartographisch im Österreich-Atlas und in den Bundes länderatlanten ausgewertet sind. Auch bei der Bearbei tung der Kartenskizze der Sprachgebiete der österrei chisch-ungarischen Monarchie (IV, S. 190), ein auch heute noch sehr heikles Thema, wäre unbedingt mehr Sorg falt angebracht gewesen. Bei der Zusammenstellung des vierten Teiles, der die Zeit von 1815 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges umfaßt, hatten es die Autoren be sonders schwer, in gebotener Kürze die wesentlichen Aussagen zu treffen. Die Skizzierung etwa der Person Kaiser Franz Josephs wird sicher so manchen Leser in einigen Passagen schockieren; die Plazierung dieser sicher zum Teil unnötigen Charakterisierung inmitten der Geschehnisse des Ersten Weltkrieges ist von vorn herein ein Mißgriff. Man mag es vielleicht als Kleinig keit abtun: als Geburtsort Adalbert Stifters nur Böh merwald zu schreiben, ist genauso ungenau wie das Jahr 1819 als Eintritt Stifters ins Stiftsgymnasium Krems münster anzugeben (IV, S. 194); im Jubiläumsjahr von Kremsmünster weiß man umso eher, daß es bereits 1818 war. Und in dieser Richtung gäbe es noch viele andere ,,Kleinigkeiten" aufzuzählen. Derartige Ungenauigkeiten und manch sonstige Mängel kann man in einer wünschenswerten zweiten Auflage beheben. Die übersichtliche Zusammenstellung der Ge schichte Österreichs in all seiner oft großartigen Viel falt, in den verschiedenen Auswirkungen und Zusam menhängen bleibt ein besonderes Verdienst der Autoren, denen wir für diese Reihe besten Dank zu zollen haben; ihrem Werk wünschen wir im Hinblick auf ein besseres und konkreteres Geschichtsbewußtsein möglichst weite Verbreitung. D. Assmann Alpenvcreins-Jahrbuch 1976. Hrsg. vom österr. und Deutschen Alpenverein, Schriftleitung: Werner Heitel und Lia Hörmann. Innsbruck—München 1976, 252 Seiten mit vielen Abb. und Skizzen, 1 Farbtafel, 1 Faltkarte. Mit großer Freude nimmt man den 101. Band der „Zeit schrift" zur Hand, verweist doch schon das Titelbild — Steiglweg mit dem Däumling im Bereich des Gösau-
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