Beschränkt auf einen Kreis von wenigen Bekannten, Trieb ich die Poesie nach Art der Dilettanten Und ließ, ein Demokrit, die guten Ahderiten Oft lange, lange Zeit um Neuigkeiten bitten. Beneidenswertes Los! Mein liebes Stilleleben, Um keinen Preis der Welt hätt' ich dich hingegeben! Es war nicht leicht, ihn zur Veröffentlichung sei ner Gedichte zu bewegen. Der Stelzhamerbund gab 1889 einen wesentlichen Teil der Dichtungen Mosers im Sammelwerk „Aus da Hoamat" im Band III „Schosser und Moser" heraus, der als Band XXIII im Jahre 1925 eine heute auch schon längst vergriffene Neuauflage erlebte. Schossers Schwiegersohn Franz Kirchberger in Steyr ist 1912, zur Erinnerung an den hundertsten Ge burtstag, der Band „Josef Moser, ein deutscher Heimatdichter" zu danken, der zum Teil bis da hin unveröffentlichte hochdeutsche und Mund artgedichte enthält. Es ist schön, feststellen zu können, daß Moser in seiner Klauser Heimat nach wie vor lebendig ist. Dies beweist die überaus erfolgreiche Josef-Mo ser-Woche, welche von der Gemeinde Klaus im Jahre 1968 im Gedenken an den 75. Todestag veranstaltet worden ist. Immer wieder werden hier seine Gedichte rezitiert, und erst jüngst ist Moser wieder im Rundfunk lebendig geworden. Erlauben Sie mir, daß ich meine Gedenkrede mit den Worten meines Vaters beschließe, die er an dieser Stelle vor einem Menschenalter gespro chen hat: „Hei! Das sollte der gute alte Moser wissen! Er würde die Zahl seiner Epigramme sicherlich um ein ätzendes vermehren! Doch wir leben in einer anderen Zeit. Wir brauchen, um unsere Dichter dem Lethe zu entreißen, auch äußere Zeichen ihres einstigen Webens und Lebens." Hermann Goldbacher Oberösterreichische Totenschilde Es war eines der Verdienste der Linzer Bauern kriegsausstellung, die Aufmerksamkeit auf die noch erhaltenen oberösterreichischen Toten schilde gelenkt zu haben, die in einem Renais sance-Saal in eindrucksvoller Weise von einem alten Brauch Zeugnis ablegten. Benno Ulm hat im Katalog auf Entstehung dieses Brauchs hin gewiesen. (S. 77 f.), 28 Objekte wurden aus führlich beschrieben (Nr. 10—27). Da man sich in den verschiedenen österreichischen Bundeslän dern um dieses kunst- und kulturgeschichtliche Material in jüngster Zeit eifrig bemüht hat, sei hier zuerst ein Hinweis auf die Veröffentlichun gen von Tirol und der Steiermark eingeschaltet. Erich Egg hat zusammen mit Oswald G. Trapp im 52. Band der Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 1972 die Toten schilde in Tirol behandelt. Viktor Taul hat eben einen zweiten Bericht über die teilweise Wieder auffindung der Pernegger Totenschilde in den Grazer Blättern für Heimatkunde (51, 1977, S. 91 ff.) gegeben. Ich möchte in diesem Zusam menhang darauf hinweisen, daß ich kürzlich im Rahmen einer Führung das Schloß Konopischt bei Prag, ehemals dem Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand gehörend, besichtigen konnte. In einem Raum wies der gut Deutsch sprechende Führer auf die Ausstattung, die Möbel, die Bil der usw. hin und sagte am Schluß, daß an den Wänden einige italienische Wappen aufgehängt seien. Beim Verlassen des Raumes konnte ich gerade noch die Jahreszahlen — eine war 1626 — ausnehmen und aus den langen Fraktur-Inschrif ten entnehmen, daß es sich dabei um Toten schilde oberösterreichischer Adeliger der Familie Haiden von Dorf handelt. Einige Angaben über deren Stammschloß enthält Georg Grülls Ver zeichnis der Burgen und Schlösser im Salzkam mergut und Alpenland, 1963, S. 10. Es ist mir nicht bekannt, ob ein genaues Inventar der rei chen Kunstschätze des gut erhaltenen Schlosses Konopischt existiert, ich kann daher meine An gaben nicht präzisieren, möchte aber die Tat sache doch in einer Miszelle festhalten — viel leicht wird auch für Oberösterreich eine Mono graphie über dieses Thema mit guten Abbildun gen einmal erarbeitet werden. Georg Wacha
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