OÖ. Heimatblätter 1977, 31. Jahrgang, Heft 1/2

Vollerwerbslandwirte Zuerwerb slanä= Wirte Gewerbe= treibende Darstellung 4: Arbe ite r/An ge s te11te Pensionisten Acker Grünland Wald Verändemnq des Anteils der Kulturgattung an der Gesamtwirtschaftsfläche in Prozentpunkten ^ ^ , -45 -40 -35 -30 -25 -20 -15 -10 -5 O +5 +10 +15 +20 +25 +30 +35 +40 +45 QUELLE: Bodennutzungserhebung 1956 und 1973, Haushaltsliste 1956,Marktgenieindeamt Windhaag; Eigene Erhebungen 1973. Veränderung des Verhältnisses der Kulturgattungen zueinander nach der Sozialstruktur in den Gemarkungen Windhaag, Oberwindhaag und Mairspindt 1956 — 1973. Der Zusammenhang zwischen Nutzungsänderungen und Arbeitskräftebesatz Um zu einer weiteren Differenzierung zu gelan gen, wurden die Nutzungsänderungen der Vollund Zuerwerbsbetriebe im Hinblick auf den ver änderten Arbeitskräftebesatz untersucht. Nach Darstellung 5 reduzierten alle Betriebe mit Arheitskräfteverlust ihre landwirtschaftlichen Nutz flächen und forsteten auf. Dabei zeigt sich wie der ein stärkerer Abbau bei den Zuerwerbsbetrieben. Die Betriehe mit Arheitskräftekonstanz extensivierten nur zu einem geringen Maße durch Auf forstungen, die Zunahme des Grünlandes über wiegt bei weitem. Auffallend ist wieder die starke Vergrünlandung bei Zuerwerbsbetrieben (Darstellung 5). Interessanterweise zeigen die V ollerwerhshetriehe mit Arheitskräftegewinn einen etwas höheren Extensivierungsgrad als die Voll erwerbsbetriebe mit Arbeitskräftekonstanz. Die Ursache liegt darin, daß die Betriebe mit einer Arbeitskräftezunahme in den Jahren von 1955 bis 1959 ein Arbeitskräftedefizit gehabt haben und daher in jener Periode stärker extensivierten als alle übrigen Betriebsarten. Insgesamt zeigen die Zuerwerbsbetriebe einen höheren Extensivierungsgrad als die VoIIerwerbsbetriebe (Darstellung 5). Differenzierung des betrieblichen Extensivierungsgrades Um die verschiedenen Reaktionsphasen der ein zelnen Betriebe zu erfassen, wurden die Nut zungsänderungen nach Betriebsarten in den Pe rioden von 1955 bis 1959, von 1959 bis 1966 und von 1966 bis 1973 untersucht (Darstel lung 6). Daß die Voll- und Zuerwerbsbetriebe mit Ar beitskräfteverlust von 1955 bis 1966 einen fast gleichwertigen Extensivierungsgrad aufweisen, liegt darin begründet, daß mehrere Zuerwerbs betriebe zu diesem Zeitpunkt noch Vollerwerbs betriebe waren. Beide Betriebsarten reagieren aber von 1966 bis 1973 völlig verschieden. Wäh rend die Vollerwerbsbetriebe mit Arbeitskräfte verlust nur mehr in Form der Vergrünlandung extensivieren, dauert bei den Zuerwerbsbetrie ben die Aufforstung an (Darstellung 6). Im Gegensatz zu den Betrieben mit Arbeits kräfteverlust, die ihre kräftigste Extensivierungsphase von 1959 bis 1966 durchmachten, ist die Extensivierung bei den Vollerwerbsbetrieben mit Arbeitskräftekonstanz in der Periode von 1966 bis 1973 am größten (Darstellung 6). Ausschlag gebend dafür mag ein gewisser Nachholbedarf sein. Daß die Vollerwerbsbetriebe mit Arbeitskräfte gewinn gerade in den Jahren 1955 bis 1959 am stärksten von allen Betriebsarten extensivierten.

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