OÖ. Heimatblätter 1977, 31. Jahrgang, Heft 1/2

St. Marien Pol. Bez. Linz-Land Gemeindewappen: Von Gold und Rot gespalten mit einem Doppelsparren bis zum Schildhaupt in gewechselten Farben. Gemeindefarben: Rot-Gelb-Rot Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 23. November 1973 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 17. Dezember 1973L Das durch „Heroldsfiguren" gebildete „M." weist als Initiale Mariens auf das Pfarrpatrozinium „Mariae Namen" und den Gemeindenamen^. — Entwurf des Wappens: Toni Hofer, Linz. Nadiweise: ^Kundmachung: LGBl. für Oö. 5/1974 — ®ErstmcJs „Sand Marien" in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Garsten vom 1. Mai 1318 (OÖUB Bd. 5 S. 211). St. Martin i. M. Pol. Bez. Rohrbach Gemeindewappen: Unter rotem Schildhaupt in Silber ein roter Mantel, gespalten durch ein sil bernes, gestürztes Schwert mit blauem Griff, eingeschaltet von einem blauen, erhöhten Spar ren, dessen Spitze das Schildhaupt überdeckt. Gemeindefarben: Blau-Weiß-Rot Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 20. Oktober 1972 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 15. Jänner 1973'. Sparren und Schildhaupt sind dem Stammwap pen des alten oberösterreichischen „ApostelGeschlechtes" der Schaunberger^ entnommen, die auf einem Felsen hoch über der Donau zum Schütze des Wasserweges im Jahre 1282 die Burg Neuhaus erbauten® und über 160 Jahre in ihrem Besitze hatten'. — Schwert und Mantel symbolisieren als Attribut des Bischofs Martin von Tours (316—397) den Ortsnamen® tmd Pfarrheiligen der Gemeinde. Die Legende beriditet von Martin, daß dieser — als Angehöriger einer römischen Reiterabteilung in Gallien — einen kaum bekleideten Armen vor dem Stadt tor von Amiens auf dessen Bitte um Bekleidung die mit dem Schwert geteilte Hälfte seines Man tels schenkte®. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. Nachweise: 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 11/1973 — ^A. Starkenfels - J. Kirnbauer, Oberösterreichischer Adel (Wappenbuch Siebmacher Bei. 4 Abt. 5, 1885—1904) S. 322 Tf. 85: Blauer Sparren auf fünfmal von Rot und Silber geteiltem Schilde; erste nachweisbare Siegelfüh rung: Hainricus de Schaunberch, 1247 Dez. 15. OÖLA Diplomatar Bd. I, III (Siegelkartei N. Grabherr) — 'N. Grabherr, Histor.-topogr. Handbuch der Wehranla gen und Herrensitze Oberösterreichs (1975) S. 117 — W. Götting - G. Grüll, Burgen in Oberösterreich (1967) S. 91 ff — 'G. Grüll, Burgen und Schlösser im Mühl viertel (2. Aufl. 1968) S. 68 — 'Als „Sanct Martinus" erstmals in einer Wilheringer Urkunde vom 13. Jänner 1309 (OÖUB Bd. 5 S. 10) — ' E. Urech, Lexikon christ licher Symbole (1974) S. 167. St. Thomas am Blasenstein Pol. Bez. Perg Marktwappen: Zwischen zwei grünen, oben auswärts und unten einwärts gebogenen Flanken in Silber ein schwarzer Bildstock (Marterl) mit achtseitigem Pfeileroberteil und laternenförmigem Aufsatz, oben besteckt mit einem Patriar chenkreuz. Gemeindefarben: Grün-Weiß Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migimg der vom Gemeinderat am 20. Juni 1975 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 11. August 1975'. — Erhebung zum Markt in Anerkennung der historischen Bedeutung mit Sitzungsbeschluß der oö. Landesregierung vom 13. Oktober 1975®. Das Wappen zeigt die Steinsäule auf dem Bla senstein, ein insbesondere für das Mühlviertel typisches Denkmal der Volksfrömmigkeit aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts®. — Mit der neuzeitlichen Wappenverleihung und der Zuerkennung des Markttitels durch die Landesregie rung ist ein bis dahin umstrittener, unklarer Zustand endgültig bereinigt worden. Anläßlich der in den Jahren 1927/28 von der oö. Landes regierung durchgeführten Erhebung zur Über prüfung und daraus resultierenden Bestätigung der zu diesem Zeitpunkt bestehenden Stadt- und Marktrechte' wurde für St. Thomas ein solches — im Gegensatz zu den im gleichen Rang stehen den Orten Struden und Gaflenz — nicht aner kannt®; auch konnte kein urkundlicher Beleg für die Führung eines Wappens erbracht werden. Adolf Winkler beschrieb in seiner 1876 erschie nenen Arbeit® als „Marktwappen" von St. Tho-

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2