OÖ. Heimatblätter 1977, 31. Jahrgang, Heft 1/2

Sandl Pol. Bez. Freistadt Gemeindewappen: In Gold ein grüner Schräg linksbalken, belegt mit einer silbernen Zugsäge mit goldenen Griffen; oben eine rote Sandlbildrose mit schwarzem Stiel und schwarzen Blättern; unten ein blaues Schneekristall. Gemeindefarben: Gelb-Rot-Gelb Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 4. Dezember 1975 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 8. März 1976^. Die Wappenbilder weisen erstens auf die vor herrschende Holzwirtschaft in den ausgedehnten Forsten des Freiwaldes, dem letzten Ausläufer des historischen Nordwaldes, zweitens auf das einst blühende Hausgewerbe der Glasbilder maler-, sowie drittens auf die Bedeutung Sandls als Wintersportort im schneereichen Hochland des nordöstlichen Mühlviertels. — Entwurf des Wappens: Toni Hofer, Linz. Nachweise: 'Kundmachung: LGBI. für Oö. 21/1976 — ^Die Verpflanzung der volkstümlichen Hinterglasmalerei aus dem südböhmischen Raum erfolgte um 1800 durch die nach Oberösterreich gekommenen Neusiedler im „Walde" bei Freistadt; in Sandl erreichte der gegenüber Buchers derbere Stil gegen 1830 den Gipfelpunkt seiner Eigenart und Qualität (F. Knaipp, Die bäuerlichen Hin terglasbilder von Sandl, Buchers und Umgebung. Oö. Heimatblätter Jg. 2 [1948] H. 3 S. 214 ff; ders., Hinter glasbilder — Aus Bauern- und Bergmannsstuben des 18. und 19. Jahrhunderts [2. Aufl. 1973] S. 45 f). St. Agatha Pol. Bez. Grieskirchen Gemeindewappen: In Silber zwischen vier roten sechsstrahligen Sternen in den Ecken ein rotes Herz, aus dem oben in der Mitte an blauen Stengeln drei blaue, eins zu zwei stehende Ver gißmeinnichtblüten mit goldenen Eutzen wach sen. Gemeindefarben: Blau-Gelb-Rot Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 20. September 1975 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 2. Februar 1976^. Motiv aus dem Siegel des populärsten Anfüh rers der aufständischen obderennsischen Bauern gegen die bayerische Pfandherrschaft 1626, Ste fan Fadinger^, der in St. Agatha auf dem Hof „Fatting am Wald" ansässig war®. Der „BauemObrist" erlag am 5. Juli 1626 in seinem Haupt quartier in Ebelsberg einer am 28. Juni vor der belagerten Stadt Linz erlittenen schweren Ver wundung. — Entwurf des Wappens: Toni Hofer, Linz. Nachweise: 'Kundmachung: LGBI. für Oö. 15/1976 — ^Siegel mit den Initialen S F, Abdruck auf einem Schrei ben vom 19. Juni 1626, StiA. St. Florian. Ausstellungs katalog „Der Oberösterreichische Bauernkrieg 1626" (1976) Abb. 13 (im Text S. 1/64 Nr. 208a irrtümlich mit 12. Juni datiert) — 'Der Bauernhof wurde nach der Vertreibung der Familie 1627 auf Befehl des Statthalters Herberstorff zerstört und der Grund der Herrschaft Stauff verfallen erklärt. (H. Fattinger, Stefan Fadinger und Christoph Zeller — Ihre Familien und ihre Heimat. Oö. Heimatblätter Jg. 19 [1965] H. 3/4 S. 49 ff). St. Georgen am Walde Pol. Bez. Perg Gemeindewappen: In Gold ein grüner, rot bewehrter und feuerspeiender, schreitender Drache. Gemeindefarben: Grün-Gelb Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 23. Mai 1975 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 22. September 1975^. Der Drache deutet auf den Pfarrpatron und Namensgeber des Ortes®, Sankt Georg, einen der meist verehrten Heiligen des mittelalterlichen Abendlandes®; zahlreiche Darstellungen zeigen ihn nach der im 12. Jahrhundert entstandenen Legende in kriegerischer Rüstung zu Pferde, den Speer in den Rachen des Untiers stoßend. Die Sage und Dichtung um den Drachen und den Ritter oder Helden, der ihn tötet, ist eine der ältesten in der Mythologie aller Völker^. — Ent wurf des Wappens: Alois Lueger, Perg. Nachweise: 'Kundmachung: LGBI. für Oö. 56/1975 — 'Urkundlich erstmals 1147; „ecclesia sancti Georgii" (OÖUB Bd. 2 S. 237); Bischof Reginbert von Passau bestätigt die Gründung des Klosters Waldhausen — 'H. L. Keller, Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten — Legende und Darstellung in der bildenden Kunst (1968) S. 216 ff — S. Braunfels-Esche, Sankt Georg — Legende, Verehrung, Symbol (München 1976) — 'E. Urech, Lexikon christlicher Symbole (1974) S. 52.

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