OÖ. Heimatblätter 1977, 31. Jahrgang, Heft 1/2

deten Lande ob der Enns als Statthalter einge setzte Adam von Herberstorff ein Blutgericht über 36 Ratsmitglieder, Zechpröpste und Zedhleute aus fünf umliegenden Pfarren, die hier — des Aufruhrs angeklagt — zu zweit um ihr Leben würfeln mußten^. — Das Eichhörnchen ist dem Stammwappen der Vorster® entnommen, deren Sitz Forsterreith sich im Gemeindegebiet (KG. Oberalberting) befand^; ehemals Förster der Herrschaft Frankenburg, waren sie schließlich im 15./16. Jahrhundert eines der maßgeblichsten Rittergeschlechter des Vöcklatales®. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. Nachweise: ^Kundmachung: LGBl. für Oö. 38/1975 — -Konzept: OÖLA, HA. Ort, Pa V/70; Druck: G. Grüll, Das Frankenburger Würfelspiel. Zeitschrift Oberöster reich Jg. 9 H. 3/4 (Winter 1959/60) S. 4 ff und H. Sturmberger, Adam Graf Herberstorff — Herrschaft und Frei heit im konfessionellen Zeitalter (1976) 5. 234 ff ■— 'A. Starkenfels - J. Kirnbauer, Oberösterreichischer Adel (Wappenbuch Siebmacher Bd. 4 Abt. 5, 1885—1904) S. 48 Tf. 22 — Erste nachweisbare Siegelführung: Lyenhart der Forster, Vogt zu Wels, 1404 Mai 29. OÖLA Diplomatar Bd. XV, 4549 (Adelskartei N. Grabherr) — ■•1380: Meinhard und Lienhard „geprüder die Vorster haben zu Lehen die vorsthub" (OÖUB Bd. 10 S. 848) — 1455 Juli 9: „Sigmund Vorster hat zu Lehen ainen hof zu Vorsterrewtt vnd das Vorstrecht dabey" (Lehenbuch des Königs Ladislaus, Notizenblatt 4 S. 47) — 'A. Zau ner, Vöcklabruck und der Attergau I, Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs Bd. 12 (1971) S. 266 ff. Pfarrkirchen bei Bad Hall Pol. Bez. Steyr-Land Gemeindeioappen: In Blau über rotem Schildfuß eine aus silberner Wellenleiste aufsteigende sil berne Fontäne; darüber ein goldenes, mit roten Steinen geschmücktes doppelarmiges Steckkreuz mit Kleeblattenden. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 23. Mai 1975 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 23.Juni1975L Wellenleiste und hervorbrechender Wasserstrahl symbolisieren die im Gemeindegebiet vorhande nen hypertonischen Jod-Brom-Solequellen®, die als Heilmittel in verschiedenen Formen der Be handlung in den Kureinrichtungen von Bad Hall verabreicht werden®. — Das Patriarchenkreuz soll sowohl an die Bedeutung dieser einstigen großen Mutterpfarre Kremsmünsters (Orts name!)^ wie auch an die als kleines Juwel des oberösterreichischen Rokoko bezeichnete Pfarr kirche® erinnern; zum anderen deutet es auch auf die Stifte Schlierbach und Spital am Pyhrn, die durch zwei Jahrhunderte Schloß und Herrschaft Mühlgrub bzw. Feyregg in ihrem Besitz hatten®. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. Nachweise: ^Kundmachung: LGBl. für Oö. 37/1975 — ®Im Sinne des Oberösterreichischen Hellvorkommenund Kurortegesetzes vom 30. Juni 1961 (LGBl. 47/1961) §§ 1, 2 u. 3 sind derzeit als Hellquellen Im Gemeinde gebiet von Pfarrkirchen anerkannt: In der Katastralgemelnde Feyregg die Feyreggerbach-Quellen I, II u. III und die Paracelsusquelle; In der KG Möderndorf die Elselsbergquelle und Holznerquelle; In der KG Mühl grub: Mühlgrub I — ®Nach Oberösterreich der Gesund heit wegen, hgg. vom Landes-Fremdenverkehrsverband Oö (1975) S. 28 ff — ^1328 „Grub da leyt pey Hall enhalb der Pharrklrchn" (OÖUB Bd. 5 S. 516; Lehen revers Chunrats von Asperg vom 29. Juni), 1377 „Sanct Gorigen ze Pfarrkirchen" (OÖUB Bd. 9 S. 366; Jahrtag stiftung vom 26. Dezember) — H. Ferlhumer, Erläu terungen zum Hlstor. Atlas der österr. Alpenländer II, 7. Teil (1956) S. 409 — »Urkundlich 1179 „Kirche In Hall"; gotischer Bau um 1326; In den Jahren 1744 bis 1777 Umbau zum drelschlfflgen Langhaus mit Rokoko ausstattung — Dehlo Oberösterreich (4. Aufl. 1958) S. 235 — A. Steininger - K. Neuhuber, Die Kirche In Pfarrklrdien bei Bad Hall In Geschichte und Kunst (1928) — »Grüll, Burgen und Schlösser Im Salzkammer gut und Alpenland (1963) S. 67 bzw. 17 f. Pierbadi Pol. Bez. Freistadt Gemeindeioappen; In Schwarz eine silberne, er niedrigte und eingeschweifte Deichsel, überhöht von einem fünfmal von Rot und Silber im Bogenschnitt (schräg) geteilten Schild. Gemeindefarben: Rot-Weiß Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 14. November 1975 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 8. März 1976^. Die geschweifte Deichsel symbolisiert den Zu sammenfluß der Kleinen und Großen Naarn; der Schild mit den drei silber-roten Bogen ist das Stammwappen des zum babenbergischen Uradels von Österreich ob der Enns zählenden Geschlech tes der Kapeller®, die von 1281 bis zum Ausster ben der männlichen Linie mit Eberhard II. 1406

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