Verleihung des Gemeindewappens durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 16. April 1973^. Genehmigung der vom Gemeinderat am 23. Dezember 1975 festgesetz ten Gemeindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom 8. März 1976. Der Markt führte seit dem Jahre 1794 belegbar ein eigenes BildsiegeP mit drei aus einem Drei berg wachsenden gestengelten Blüten; seit ca. 1870 erscheinen im Wappen eines Stempels (Umschrift: MAGISTRAT FRANKENMARKT)» an ihrer Stelle drei natürliche Lilien. Diese vor allem in der späteren Farbgebung unbefriedi gende Form^ wurde nunmehr durch die neuzeit liche Verleihung eines den heraldischen Grund sätzen Rechnung tragenden Wappens abgelöst. Die Lilie, die bereits in der altägyptischen Kunst als Ornament verwendet wurde und sich auch auf zahlreichen alten orientalischen und byzan tinischen Geweben findet, erscheint als heral dische Figur schon früh auf gallischen Münzen; als Siegelbild und damit als Emblem der franzö sischen Könige ist sie erstmals unter Ludwig VII. (1137—1180) nachweisbar», seit König Karl V. (1364—1380) kommt die Lilie in der auf die Dreieinigkeit Gottes bezogenen Dreizahl 2 :1 gestellt — offiziell vor«. In mittelalterlich-mytho logischer Sicht wurden die Lilien im Hinblick auf die damals landläufig angenommene direkte Abstammung der französischen Könige von den fränkischen Kaisern auch diesen nachträglich als Wappenzeichen zugesprochen'. — Unter solchem Aspekt sprechen die über dem Silberband der Vöckla stehenden Lilien im neuen Gemeinde wappen von Frankenmarkt für den Namen des im 11. Jahrhundert von den Bamberger Bischöfen durch Franken besiedelten und kultivierten Ortes®. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. Nachweise: "Kundmachung: LGBl. für Oö. 20/1973 — ^H. E. Baumert, Die Wappen der Städte und Märkte Oberösterreichs (1958) S. 39 — "OÖLA, Ortswappen sammlung. Stempelabdruck, Ausschnitt — ■"A. Winkler, Die Wappen des Landes, der Städte, Märkte und Stifte von Oberösterreich. Jahrbuch Adler Jg. 3 (1876) S. 134 — 'G. Heinz-Mohr, Lexikon der Symbole (1971) S. 188 f. — ®Brockhaus-Enzyklopädie Bd. 11 (1970) S. 466 (Abb.: W. Ewald, Siegelkunde, 1914, Taf. 20,5) — 'Vgl. „Bild nis Kaiser Karl d. Gr. im Krönungsornat" von Albrecht Dürer, 1512, German. Nationalmuseum Nürnberg, mit Adler- und Lilienphantasiewappen (O. Renkhoff, Sie gel und Wappen der Stadt Wiesbaden und ihrer Vor orte. Nassauische Annalen Bd. 68 (1957) S. 219 f. — ^Erstmals 1225 „Frankenmarket" in einer Urkunde Kaiser Friedrichs II. an den Bischof von Bamberg über die Genehmigung zur Abhaltung eines Jahrmarktes in Frankenmarkt und Villach (OÖUB Bd. 2 S. 657). Fränking Pol. Bez. Braunau am Inn Gemeindewappen: Unter silbernem Schildhaupt, darin stehende blaue Rauten, gespalten; rechts in Gold ein schwarzer, linksgewendeter, flug bereiter Rabe; links in Blau übereinander zwei silberne Seerosenblüten. Gemeindefärben: Gelb-Blau-Gelb Verleihung des Gemeindewappens imd Geneh migung der vom Gemeinderat am 29. September 1972 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 15. Järmer 1973'. Der auffliegende Rabe ist das Wappenbild des alten baierischen Rittergeschlechtes der Frankin ger», die seit 1492 jahrhundertelang auf der nahe dem Holzöstersee gelegenen, heute nicht mehr vorhandenen Burg ansässig waren»; erste urkundliche Nennung 1150: „Vlricus et Luipoldus filius eius de Frenchelingen"'. — Die See rosenblüten verweisen auf den von der ober österreichischen Landesregierung zum Natur schutzgebiet erklärten Holzöstersee®. — Die blauen Rauten in Silber® deuten auf die ehe malige Zugehörigkeit der Hofmark FrankingHolzöster zum bayerischen Ffleggericht Wilds hut'. — Entwurf des Wappens: Johann Greul, Fränking. Nachwelse: "Kundmachung: LGBl. f. Oö. 13/1973 — ^O. T. V. Hefner, Der Adel des Königreiches Bayern (Wappenbuch Siebmacher Bd. 2 Abt. 1, 1856) S. 10 Tf. 4 und A. Starkenfels - J. Kirnbauer, Oberösterreichischer Adel (Wappenbuch Siebmacher Bd. 4 Abt. 5, 1885 bis 1904) S. 48 Tf. 22. — Erste nachweisbare Siegelführung: Ortlieb der Franchinger, 1324 Juni 14, OÖLA Diplomatar Bd. III, 86 (Adelskartei N. Grabherr) — 'J. Wittensberger. Kurzgefaßte Geschichte der Frankinger. Braunauer Heimatkunde H. 3 (o. J.) S. 52 ff. — "ODUB Bd. 1 S. 224, Ranshofener Traditionen LXIV (N. Grabherr, Histor.- topogr. Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs 119751 S. 6) — ^Verordnung der oö. Lan desregierung vom 25. 1. 1965, LGBl. für Oö. 9/1965 (Seen-Naturschutzgebieteverordnung). — Die Weiße Seerose (Nymphaea alba) gehört nach § 9 der Ober-
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