bildlicht der Reichsadler in dessen Gemeinde wappen. — Beginn und Ende des großen oberösterreichisdien Bauernkrieges von 1626 doku mentieren die Wappen von Pfaffing und Pins dorf, ersteres mit dem Hinweis auf das Würfel spiel am Haushamerfeld, letzteres auf die Ent scheidungsschlacht bei Gmunden. — Der bis zum Anschluß des Innviertels an Österreich 1779 an der Grenze zwischen Bayern und dem Lande ob der Enns bestandene, zur Verteidigung be stimmte Landgraben findet im Wappen von Pondorf seine historische Reminiszenz. — Die Kampfhandlimgen im Mühlviertel während des FranzoseneinfaUs 1809 fanden im Wappen von Unterweitersdorf ihren Niederschlag. Auch die Sagenwelt kommt diesesmal zu Wort: Esternberg nahm das mittelhochdeutsche Nibe lungenlied sowie die neuere Sage vom „Schneiderschlößl" Krempelstein aus der Zeit der Ro mantik zum Gegenstand seiner Wappenaus sage. — An einen Wunder-Bericht des Jahres 1755 von der Erscheinung eines Sternes als Hin weis auf eine Heilquelle knüpft die Darstellung im Kopfinger Gemeindewappen. Aus dem Genre des kirchlichen Lehens stehen die Attribute von Pfarrheiligen wieder an erster Stelle: Auf Marienpatrozinien verweisen die Gemeindewappen von Adlwang, Maria-Neustift und Maria-Schmolln, Schlüssel und Schwert deu ten auf Petrus und Paulus (Waldneukirchen), eine Pilgermuschel auf Jakobus d. Ä. (Schalchen), ein Rost auf Laurentius (Pollham), der Drache auf den Namenspatron von St. Georgen am Walde, Mantel und Schwert auf den Pfarrpatron von St. Martin i. M. und schließlich der österreichisdie Erzherzogshut auf den Landespatron St. Leopold (Vorderstoder). Ein Dreipaß im Wappen von Heiligenberg kennzeichnet die hl. Trinität als Patrozinium. Die durch Kreuz und Wasser symbolisierte Taufe erklärt den Namen von Taufkirchen a. d. Trattnach. Das Doppel kreuz im Katsdorfer Gemeindewappen erinnert an die vor 860 Jahren erfolgte Weihe der Kirche durch den Passauer Bischof. — Der Beginn der Marienwallfahrt mit dem an einem Fichtenbaum befestigten Marienbild liegt dem Wappen von Maria-Schmolln zugrunde. Das Wirtschafts- und Erwerbsleben ist ebenfalls durch zahlreiche Darstellungen vertreten: Eine Schiffsmühle sowie das Zunftzeichen der Mes serer in den Gemeindewappen von Mühlheim am Inn bzw. Steinbach a. d. Steyr erinnern an altes bodenständiges Gewerbe, ebenso die an die traditionelle Herstellung der Hinterglasbilder verweisende Rose im Wappen von Sandl. Auf den Donauhandel im Hinblick auf den ehema ligen Salzumsdilag im mittelalterlidien Hafen von Raffelstetten bezieht sich der Anker im Wappen von Asten, während die einstige Steinverladung und heutige industrielle Steinbearbei tung im Wappen von Langenstein a. d. Donau zum Ausdruck kommt. Zwei Reißhaken symboli sieren die vor neunzig Jahren eingestellte Holz trift im Schwemmbach von Sdraldien. — Hin weise auf die landwirtschaftliche Bodermutzung finden sich (in zweiter Interpretation) in den Gemeindewappen von Dietach und Palting (Klee) sowie dem Wappen von Wilhering (Ha fer), Scharten manifestiert sidi mit einer Waage als ein Zentrum des Obstbaues in Oberöster reich; die Bedeutimg der Holzwirtsdiaft in den großen Forsten des alten Nord-Freiwaldes wird im Wappen von Sandl dokumentiert. An den einst einträglichen, heute nicht mehr aktuellen Anbau der Weberkarde erinnert Katsdorf. Die Fontäne im Wappen von Pfarrkirchen trägt dem Umstand Rechnung, daß die in Bad Hall als Kurmittel verabreichten Heihoässer zum Großteil aus den fündigen Quellen dieser Nach bargemeinde stammen. — Maria-Schmolln emp fiehlt sich mit Sonne und Baum — in zweiter Bedeutung — als Erholungsdorf im Kobemaußerwald, Sandl wirbt für den Wintersport im Berg landgebiet des nordöstlichen Mühlviertels; die Seerose im Frankinger Gemeindewappen deutet auf das Naturschutzgebiet um den Holzöstersee. Als Beitrag zur oberösterreichischen Literatur geschichte wählte Gilgenberg am Weilhart als Schauplatz des Meier Helmbrecht, der bekannten und dichterisch bedeutendsten deutschsprachigen Verserzählung aus dem 13. Jahrhundert, Symbo le des bäuerlichen und ritterlichen Lebens der da maligen Zeit. Das um 1200 vermutlich im Um kreis des Bischofs Wolfger von Passau entstan dene Nibelungenlied fand im Wappen von Esternberg, durch dessen heutiges Gemeinde gebiet nach der Schilderung im Heldenepos die Rheinländer aus Worms nach Osten zogen, mit
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