OÖ. Heimatblätter 1977, 31. Jahrgang, Heft 1/2

S. 40: Susanne Scheibl ist nicht am 20., sondern am 18. Dezember 1920 gestorben. S. 63: Das große Werk Georg Stiblers heißt nicht 's Linsäliad", sondern „'s Linsäd-Liad" S. 123: Dr. Alfred Webinger ist nicht am 23. Dezem ber 1962, sondern am 24. Dezember 1956 gestorben. S. 124: Die mundartlichen Lautungen „Täd" (Tod), „rät" (rot), „Däf" (Dorf) kommen nicht „nur in manchen Gegenden des Innviertels" vor, sondern ausschließlich im Räume Taiskirchen — Lambrechten — Andorf. S. 127: Leopold Grubers Geburtsort wird nicht „Sdiulered" geschrieben, sondern „Schulleredt". S. 131: Anton Grubers Mühle und bäuerliches Anwe sen stehen nicht in Furth bei Taufkirchen a. d. Trattnach; es soll Taufkirchen „an der Pram" heißen. Anton Gru ber ist ebendort am 25. Dezember 1975 gestorben. S. 150: Otto Kreuzhuber ist unterdessen, am 10. Juni 1976, in Grieskirchen gestorben. Albrecht Etz Franz Holler (Hrsg.): Mit Pflug und Feder. Beiträge dichtender Bäuerinnen und Bauern der Gegenwart aus Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Kärnten. Horn 1976 (Verlag F. Berger), 239 Seiten, kart. S 136.—. Eine derartige Anthologie über dichtende Personen bäuerlichen Standes, die Franz Holler, selbst ein dichten der Bauer, in jahrelanger Forschungsarbeit herausgab, hat es bis dato noch nicht gegeben. Bisher konnten 56 lebende Bauerndichter in sieben Bundesländern ge funden werden. Aus Oberösterreich sind folgende Auto ren vertreten: Franz Dallinger, Gurten; Hans Eder, Andiesen; Anton Gruber, Taufkirchen; Lotte Kiener, Gallspach; August Roitinger, Weibern; Edmund Schöngruber, Pichl bei Windischgarsten; Hans Witzmann, Bach bei Marienkirchen. Die gesammelten Beiträge behandeln die bäuerliche Welt und ihre Probleme und sind neben der Arbeit im Kampf um das tägliche Brot entstanden. Teils sind sie ernster, teils heiterer Natur, größtenteils in der jeweili gen Mundart abgefaßt. Von einer Wertung der im Buch vertretenen Autoren wurde mit Absicht Abstand genom men, weil jeder von ihnen eine eigene Art der Betrach tungsweise hat und gleichermaßen unverbildet und ursprünglich in der Darstellung bleibt. Ein zweiter Band ist bereits in Arbeit und wird den verstorbenen Bauerndichtern Österreichs gewidmet sein. In diesen Band sollen auch noch lebende Bauerndichter aufgenommen werden, die bis jetzt noch nicht erforscht werden konnten. Alois Leeb Rudolf Cruber: Tagebuch eines Pilgers nach Santiago de Compostela. Linz 1976 (Verlag J. Wimmer), 100 Seiten mit vielen Illustrationen. S 125.—. Allenthalben spürt man das Sehnen nach „Ursprüng lichkeit", einen Ausbruch aus der Vermassung. Eine ganze Reihe neuerer Literatur nimmt darauf Bezug. Eine Besonderheit in dieser Richtung ist das vorliegende Büchlein. Es führt uns in die Stille und Einsamkeit, die den „Camino antiguo de Santiago", den alten Pilger weg nach Santiago, heute größtenteils umgibt, es läßt uns teilhaben an den Strapazen und Beschwerlichkeiten, die der Santiagopilger gerne in Kauf nahm, um eine Reise zu unternehmen, wie man sie vor Jahrhunderten nicht anders machen konnte. Es ist aber sicher nicht nur der Weg in die Vergangenheit, der den Pilger des Atomzeitalters in diese Einsamkeit zog und die manch mal vielen Schwierigkeiten eines solchen langen Fuß marsches in Kauf nehmen ließ. Das Jahr 1976 war zudem ein „anno Santo Compostelano", ein Heiliges Jahr für den berühmten Wallfahrts ort, das immer dann gefeiert wird, wenn der Festtag des hl. Jakobus d. Ä., der 25. Juli, auf einen Sonntag fällt. Von dieser Pilgerreise zu Fuß, beginnend an der spa nisch-französischen Grenze und endend nach vielen Hunderten von Kilometern Fußmarsch in Santiago, han delt das vorliegende Büchlein. Es ist in Tagebuchform gehalten (30. Mai bis 7. September 1975) und läßt den Leser auf diese Weise alle Eindrücke direkt miterleben. Dieser unmittelbare Eindruck ist um so faszinierender, als sich der Autor nicht auf die Schilderung irgend welcher Abenteuer, auf Begegnungen mit Menschen, großartigen Kunstwerken, nicht minder reizvollen Din gen der Volkskunst usw. beschränkt, sondern zugleich eine Menge interessanter Details lebendig werden läßt. Man spürt in allen Eintragungen nicht nur das inten sive Natur- und Kulturerlebnis, das eigene stille Sehn süchte verstärkt, sondern auch das fundierte Wissen des Autors, der sich auf diese Pilgerreise jahrelang vor bereitet hatte. Dazu kommen noch viele Abbildungen, die der Santiago pilger auf seiner Wanderung skizzierte. Sie verstärken den Tagebucheindruck und lassen den Leser noch inten siver teilhaben an den Schönheiten und Erlebnissen ver schiedenster Art. Sie beeindrucken in ihrer Unmittelbar keit sicher mehr als noch so gute Fotografien. Ein paar „Pilger-Ratschläge", Erläuterungen und eine kleine (manchmal unvollständig zitierte) Literaturaus wahl ergänzen das empfehlenswerte Büchlein. D. Assmann Hans Hollerweger: Die Reform des Gottesdienstes zur Zeit des Josephinismus in Österreich (= Studien zur Pastoralliturgie Bd. 1). Regensburg 1976 (Verlag Fried rich Pustet), 573 S., 1 Beilage, DM 68.—. Der Verfasser, geb. am 13. 2. 1930 in St. Georgen i. A., ist o. Prof. der Liturgik an der Bischöfl. Philos.-Theol. Hochschule in Linz. In der Einleitung läßt er die Praxis orientiertheit seiner Arbeit durchblicken: „Werden heute bloß schon lange anstehende, in der Aufklärungszeit an die Oberfläche gekommene und dann wieder verdrängte Probleme endlich einer Lösung zugeführt? Oder steht die Kirche heute aufs neue vor der Versuchimg, auf geklärt sein zu wollen, und verliert dabei die Dimension des Mysteriums aus ihrem Auge?" (21) H. sucht zunächst den geistigen Nährboden zu sichten, auf dem die josephinischen Neuerungen fußen (27—48) und geht dann auf die Anfänge unter Maria Theresia ein (49—86). Der Hauptteil gehört naturgemäß den Maß-

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