OÖ. Heimatblätter 1977, 31. Jahrgang, Heft 1/2

hung des Gebäudes eingehend dargestellt und mit Plan skizzen, verschiedenen Abbildungen und einem Doku mentenanhang illustriert. Nicht minder interessant sind die Abhandlung über ,/Bischof Fließer und der National sozialismus" sowie zwei Predigten von Bischof Fließer aus dem Jahr 1943, herausgegeben von Robert Zinn hobler. Nach den üblichen Schul- und Anstaltsnachrichten wird ein Verzeichnis aller Schüler gebracht, die von 1910 bis 1938 an dieser Anstalt maturierten bzw. im letzten Schuljahr vor der Aufhebung 1938 im Petrinum waren sowie aller jener, die ab 1945 in dieser Schule waren, auch wenn sie nicht dort maturiert haben. Man begegnet dabei einer stattlichen Reihe illustrer Namen — als Beispiel seien etwa Landeshauptmann Dr. Erwin Wenzl und Landeshauptmann-Stellvertr. Dr. Rupert Hartl ge nannt, die beide 1932 an dieser Anstalt ihr Mittelschul studium begonnen haben. Die Bedeutung des Petrinums für Oberösterreich wird mit diesem Verzeichnis ein drucksvoll dokumentiert. D. Assmann Ingrid Kretschmer: Geographische Bibliographie von Oberösterreich seit 1945 (= Beiträge aus dem Seminar betrieb der Lehrkanzel für Geographie und Kartogra phie, Bd. 3/3 a), 2. erg. Auflage, Wien 1975, 98 hektograph. Seiten. Die anläßlich einer Exkursion des Geographischen Insti tuts der Universität Wien nach Oberösterreich im Jahre 1973 zusammengestellte und hektographiert veröffent lichte Fadrbibliographie war rasch vergriffen und liegt nun in zweiter, ergänzter (inklusive 1974) Auflage vor. Sie ist eine äußerst wertvolle Ergänzung zur „Biblio graphie zur oberösterreichischen Geschichte", die in Be arbeitung von Alfred Marks bis 1965 vorliegt. Die Autorin — Univ.-Dozent an der Universität Wien — hat als Linzerin ihrer Heimat damit einen großen Dienst erwiesen, für den ihr jeder dankbar sein muß, der sich mit landeskundlichen Fragen beschäftigt. Die Bibliographie wird unterteilt in Gesamtdarstellun gen — und hier wieder nach Naturraum, Historische Entwicklung, Bevölkerung und Siedlung, Wirtschaft und Verkehr, Zentrale Orte, Raumordnung, Raumplanung — sowie in Teillandschaften, die nach geographischen Ge sichtspunkten abgegrenzt sind. Wenngleich ein Großteil der Arbeiten im Lande selbst erschienen ist, insbeson dere in verschiedenen Fachzeitschriften, so wurde doch einiges Material zusammengetragen, auf das man nor malerweise nicht stößt, vor allem auch ^die gar nicht so wenigen geographischen Dissertationen, die oberösterrei chische Themen behandeln (vgl. „Oö. Heimatblätter", 26. Jg., 1972, S. 164 f.). Heimatbücher sind zwar nicht von vornherein als geographische Arbeiten zu bezeich nen, doch wäre in verstärkter Weise darauf hinzuwei sen. Wer allerdings die Vertriebsweise vieler dieser Hei matbücher kennt, weiß, wie schwierig gerade die Heran ziehung dieser Literatur ist. Es ist zu hoffen, daß dieses wertvolle Verzeichnis geo graphischer Literatur über Oberösterreich bald eine Fort setzung findet. D. Assmann Kulturzeitsdirift Oberöstetreich 26. Jg. (1976), vier Hefte. Eigentümer, Herausgeber imd Verleger: Oö. Landes verlag, Redakteur: Dr. Otto Wutzel. Einzelpreis S 55.—; Jahresabonnement S 178.—. Auf das erste Heft dieses Jahrganges, das sich vor allem mit St. Wolfgang beschäftigt hatte, wurde in einer eige nen Besprechung verwiesen (vgl. „Oö. Heimatblätter", 30. Jg., S. 109). Das Schwerpunktthema des zweiten Heftes lautete „Oberösterreich im 17. Jahrhundert" und nahm damit auf die großen Landesausstellungen im Lin zer Schloß und im Schloß Scharnstein „Der oberöster reichische Bauernkrieg 1626" Bezug. Hervorzuheben wäre hier auch der Aufsatz über die Restaurierung der Losensteiner-Kapelle in Garsten. Heft Nr. 3 ist dem Mühlviertel gewidmet. In verschie denen Einzeldarstellungen wird dabei versucht, ein Bild über diesen vielseitigen Landstrich zu geben, der nicht nur durch seine Landschaft berühmt ist, sondern auch in seiner Hoch- und Volkskultur hervorragende Schöpfun gen besitzt. Das letzte Heft, dem wieder eine Literatur beilage (Waltraud Seidlhofer, Peter Kraml und Gregor M. Lepka) beigegeben ist, hat die 1200-Jahr-Feier von Wels als Zentralthema. Dazu kommt ein Beitrag über das Zisterzienserstift Schlierbach, der nicht nur dessen Geschichte und die großartigen Barockwerke, sondern auch die Leistungen berücksichtigt, weldre die Konventualen dieser Abtei erbringen. Alle Beiträge sind wieder reich und gut illustriert. D. A. Der Oberösterreicher 1977. Oberösterreichischer Amts kalender, 97. Jg., Linz 1977 (Trauner-Verlag), 872 Seiten, Hin. S 320.—. Der gegenüber dem Vorjahr um zwölf Seiten ver mehrte — und dabei im Preis trotz verschiedener Kosten steigerungen gleich gebliebene — „Amtskalender" ist in Aufbau und Einteilung dem bereits bestens bewährten Schema gefolgt. Selbstverständlich wurden alle Verände rungen so weit als möglich berücksichtigt und somit ein wieder auf den neuesten Stand gebrachter Wegweiser durch Behörden und Ämter, durch die Wirtschaft und Kultur usw., sowie ein die wichtigsten Angaben umfas sender Gemeindeteil geschaffen. Einer eingehenderen Überprüfung bedürfen jedoch das Taufnamenverzeichnis und die Angaben der Heiligen feste im Kalendarium, die zum Teil mit den offiziellen Angaben nicht übereinstimmen. Bei der Gründlichkeit, mit der die Redaktion arbeitet, wird sicher dieser kleine Mangel im nächsten Jahrgang behoben sein. Sehr wertvoll ist neben all der vielseitigen Fülle von Namen, Daten usw. auch die Übersicht über die ober österreichischen Gedenktage im Jahre 1977. Neben den Jahrtagen verdienter Persönlichkeiten werden auch ver schiedene politische, wirtschaftliche und kulturelle Ereig nisse erwähnt, so z.B. die vor 70 Jahren erfolgte Eröff nung der ersten Postautolinie von Linz nach Eferding (15. 12. 1907) oder der nunmehr hundertjährige Be stand der Eisenbahnlinie von Stainach-Irdning über Attnang-Puchheim nach Schärding. D. A.

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