Als Beispiele für die Organisation und Durch führung solcher Kultur- und Bildungswochen werden nachstehend die einzelnen Veranstal tungsorte im vergangenen Jahr angeführt und die jeweiligen Schwerpunkte des Programms her vorgehoben. Damit sollen einerseits die vielfälti gen Möglichkeiten, heimische Kultur zu präsen tieren, angeführt werden, andererseits ein Be richt über die Art und Weise der Selbstdarstel lung eines Ortes, die Pflege tradierter wie neu entfalteter Volkskultur, sowie über örtliche Bildungs- und Kulturprogramme gegeben werden. * Den Beginn machte der Kulturring Natternbach im Oö. Volksbildungswerk, der vom 7. — 15. Februar 1976 bereits seine vierte (!) Kulturwoche durchführte. Sie war vor allem der Kreativität und der Kirnst gewidmet. Die Jugend konnte bei einem Malwettbewerb — Plakate zur Olympiade — schöne Preise ge winnen. In der Volksschule Natternbach gab es eine reichhaltige Kimstausstellung junger, jedoch bereits anerkannter Künstler, nämlich MariaTheresia Menzel (Malerei), Johannes Hackl (Gra phik), Elke Schomer (Graphik), Franz Wimmer (Graphik), Sepp Hinterleithner (Keramik), Diet mar Moser (Keramik), Hermine Wiesinger (Photographie). Der 13. Februar brachte eine Dichterlesung der gebürtigen Riedauer Franz Rieger und Rudolf Weilhartner sowie Hausmusik, dargeboten von der Familie Reiter aus Raab. Elisabeth LippSchneeberger aus Alkoven leitete tags darauf einen ganztägigen Batik-Kurs. Den Abschluß der Woche bildete ein Jazz-Konzert. Die Bemühun gen von VS-Direktor Gottfried Wimmer, dem Leiter des Kulturrings, junge und erfolgreiche Künstler aus der näheren Heimat in seinen Kul turwochen herauszustellen, sind besonders aner kennenswert, desgleichen die Bereitschaft der Natternbacher Bevölkerung, sich mit Werken der Moderne auseinanderzusetzen. Die Kulturtage Sarleinsbach (23. 4. — 9. 5. 1976) veranstaltet vom Kath. Bildungswerk Sarleinsbadi in Zusammenarbeit mit dem Oö. Volks bildungswerk, wurden von Herrn Landtagspräsi dent Dr. Lelio Spannocchi eröffnet, anschließend wurde der Film „Sarleinsbach" gezeigt. Das „musische Sarleinsbach" zeigte sich in einem Konzert der Musikkapelle, einem Abend unter dem Motto „Sarleinsbach singt, tanzt und musi ziert", und in der Theateraufführung des Nestroy-Stückes „Einen Jux will er sich machen". Die Schüler beiteiligten sich mit einer Zeichen- und Handarbeitsausstellung sowie mit einem Quiz unter dem Motto „Kennst du deine Heimat gemeinde?" Der Zeitpunkt der Woche bot Anlaß zu fröhlicher Brauchtumspflege mit Aufstellen eines Maibaumes, Maibaumklettern und Volks tanzen. Ein Abend war dem großen Dichter des Mühlviertels, Norbert Hanrieder, gewidmet, ein „Tag der offenen Tür" brachte Betriebsbesichti gungen (Großtischlerei, Stempelfabrik, Fleisch hauerei, Alte Hammerschmiede). Im „Gemeinde parlament" wurden aktuelle Anliegen des Ge meinwesens diskutiert, den Zentralvortrag der Woche hielt Dr. Franz Stauber zum Thema „Bil dung — Luxus oder Notwendigkeit", ergänzt durch eine Filmvorführung. Eine Wanderung nach Schloß Sprinzenstein mit anschließendem Konzert der Musikkapelle und ein Ehaftabend sowie eine Ausstellung mit Wer ken heimischer Künstler und des heimischen Handwerks rundeten das gutdurchdachte Pro gramm ab. 2. Altheimer Kultur- und Bildungswochen (24. 4. — 26. 6. 1976). Ermutigt durch die großen Erfolge der vorjährigen ersten Altheimer Kultur wochen trat nun die Marktgemeinde Altheim in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Volksbil dungswerk, den Vereinen und dem Oö. Volks bildungswerk wieder mit einem reichhaltigen Kulturprogramm an die Öffentlichkeit: Den Auf takt bildete am 24. 4. ein Konzert des Musik schulorchesters Altheim. Einem Blasmusikkon zert der Marktmusikkapelle Altheim folgte ein großer Heimatabend des VolksbildungsWerkes Altheim, der unter dem Thema „Gang durch die Jahreszeiten" stand. Im Mittelpunkt des Pro gramms standen die Aufführungen der Bauern kriegstragödie „Stefan Fadinger" von Gustav Streicher durch den Dilettantentheaterverein Alt heim. Es folgten ein Farblichtbildervortrag von Kurt Hoff über Griechenland sowie Konzerte der Musikfreunde Braunau-Simbach, der Liedertafel Altheim gemeinsam mit der Liedertafel Mining und der Musikschule Altheim.
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