Jahres 1574 ein Befehl des Kaisers Maximilian II. an den Abt des Klosters Wilhering, daß das Kloster dem landesfürstlichen Forstknecht am Kürnberg „Pfriendt und Undterhaltung" zu geben hätte, wie es „von alters breuchig" ge wesen wäre. Im folgendem Jahre ist in den Aus lagen des Klosters für Jagdwesen zu lesen: „Oßwald Schaufmas Vorster am Khiernberg zu Wil hering hat daselbst sein unndterhaldtung und jerlich zu besoldung 20 Gulden." Ähnlich lau tet auch die Eintragung für das Jahr 1588. Im Jahre 1605 erscheint Hanns Fergleither als Forst knecht am Kürnberg und wird 1606 „Hanns am Berg" genannt. Der alte Streit um den Unter halt des kaiserlichen Forstknechtes durch das Kloster Wilhering flammte 1625 erneut auf. Im gleichen Jahr mußte der damalige Statthalter Graf Herberstorff zwischen dem Forstmeister und dem Abt einen Vergleich herbeiführen. In Verfolg dieses Vergleiches mußten jährlich 20 Gulden imd 10 Metzen Korn wie auch das gewöhnliche Jagdrecht und jedesmal Essen und Trinken verabreicht werden. In der damaligen Zeit waren die kaiserlichen Forstknechte am Kürnberg vor allem Wildhüter und Jäger. Der kaiserliche Wildbann umfaßte damals nicht nur den Kürnbergerwald, sondern auch den Kloster wald und das Gebiet bis zur Landstraße in Linz. Die südliche Grenze war der Grundbach. Nur der Steyregger Wildbann ragte vom Wagner am Berg über den Schneiderbauer bis Bergham und Rufling in den kaiserlichen Wildbann hinein. Dieser war also sehr groß und die Aufgaben der kaiserlichen Forstknechte zum Schütze des Wil des nicht gerade gering. Der kaiserliche Wild bann gehörte, wie auch alle anderen landesfürst lichen Forste und Wildbanne zwischen Traun und Donau zum kaiserlichen Forstmeisteramt Neubau, das seinen Sitz in der Sachsenburg hatte, einem Jagdschlößchen, das sich Kaiser Maximilian 1. für die Niederjagd in den Traun auen erbaut hatte. Die in den verschiedenen Re vieren tätigen Förster und Forstknechte waren diesem Amt unterstellt und mußten hieher ihre Berichte liefern. Im Jahre 1660 wird ein Georg Haaß als kaiser licher Forstknecht und Jäger am Kürnberg ge nannt, aber 1678 führt er bereits den Titel „Kai serlicher Forstjäger". Es kam also zur Wild pflege auch noch die Forstpflege hinzu. Auch Holzdeputate waren auszufolgen und Bau- und Brennholz für das Linzer Schloß und das Vize domamt zu liefern. Daher hatte Georg Haaß im Jahre 1662 bereits einen Knecht und einen Jäger jungen zur Mithilfe. Und diesem Georg Haaß, dessen Vater den Dienst am Kürnberg schon lange Jahre vorher versehen hatte, gehörte be reits das in Rede stehende alte Jäger- und Forst haus mit Schankberechtigung. 1716 war das Jägerhaus im Besitz des Oberjäger meisteramtes in Österreich ob der Enns, da in einem Vertrag dieses Amtes mit dem Leondinger Pfarrer vom 11. September 1716 erwähnt wurde, daß es käuflich erworben wurde und sich nun mehr unter der Jurisdiktion des Oberjägermeisteramtes befindet. Da aber der dazugehörige an der Straße liegende Obst- und Küchengarten samt den Gründen, worauf sich eine lange Kugel statt befand, dem Pfarrhof Leonding dienstbar war, überließ nun der Pfarrer mit Einwilligung des Linzer Dechants und der Vogteiobrigkeit Ebelsberg dem Oberjägermeisteramt die Grund obrigkeit, wofür der Pfarrhof Leonding jährlich zwei Klafter hartes Holz zu dem schon früher vom Kürnberg zu beziehenden drei Klaftern er halten sollte. Im Jahre 1736 brannte das Jägerhaus am Kürn berg ab und wurde mit Erlaubnis des Oberjägermeisteramtes auf Kosten des kaiserlichen Ober jägers Johann Karl Stichelberger wieder auf gebaut. Er war der letzte kaiserliche Oberjäger. Im Jahre 1809 wurde das Jägerhaus von den in Leonding einquartierten Franzosen lüedergebrannt, weil mehrere französische Soldaten vom Jagdpersonal beim Jägerhaus erschossen worden waren. Es wurde vorerst nur notdürftig instandgesetzt und erst 1833 von Grund auf neu erbaut. In seiner Nachbarschaft errichtete das Stift um 1860 das neue Forsthaus, das 1896 durch einen Zubau erweitert wurde und heute noch als Forsthaus für das Revier Kürnberg vom derzeitigen Oberförster Leo Wieser bewohnt wird. Aus dem Vorstehenden ist zu entnehmen, daß der „Jäger im Kürnberg", der nach Erbauung des neuen Forsthauses ein viel besuchtes und beliebtes Gasthaus bis zum zweiten Weltkrieg war, zu Lebzeiten des Vaters von Georg Haaß,
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