OÖ. Heimatblätter 1976, 30. Jahrgang, Heft 3/4

Schlaf, Kloane, schlaf! Im Garten stengan d' Schaf, Is da Wid(da) a dabei. Stößt di(ch) nieder auf dei(n) Mäul. Huli, heili, huli heilil Wannst du nöt willst schlafa, Kimmt da bes' Mann, Fangt di(ch) ein in an Sacka Und führt di(ch) auf d' Bahn. Sipbadizell 1930 (Kuttmann) 76 Will mein Büaberl net schlafn. Will mein Büaberl net schweign, Wiar i(ch) in Wald um a Ruatn übasteign; Wiar ma's hoamtragn, Wiar mei Büaberl zan Schlafn jagn. Asdiach 77 Heili, bum beili. Du großkopferts Kind, Sei stille, sei stille. Sonst pansch i(ch) di(ch) hint! 78 Kinderl, schlaf süaß, Sunst kimmt da Widlwukas Und beißt di(ch) in d' Füaß. Liebenau 1928 (Ruttmann) 79 Dirnderl, schau, schau! Da geht da Wauwau, Hat a Binkerl am Buckl Und geht auf Krumau. Königswiesen Sisi, schau, schau! Dort geht da Wauwau: 's Binkerl am Buckl Und 's Körberl am Bau(ch). Reichenstein Gugalesch, mach d' Augerl zua, Sunst sag' ich's ön Wauwau, Der bringt di(ch) zum Gauwiziwau Oder zur Wilden Frau. Wie schon erwähnt, galt der „Wauwau" als Po panz, mit dem man die kleinen Kinder schreckte. Manche Forscher®® identifizierten ihn und ebenso den „Gauwiziwau" und den „Woutzl" im fol genden Reim mit dem Schimmelreiter Wodan, der in Mecklenburg „Waul" heißt. Auch in unserer Gegend zog nach der Volksmeinung der Schimmelreiter in der „Wilden Jagd" mit dem Heer der Toten durch das Land, steckte die Kin der in den Sack rmd brachte sie zur Frau Holle, die man sich doppelgesichtig, manchmal als gute imd manchmal als böse Frau, vorstellte. Schweig stille g'schwind, Mei(n) liabes Kind! Do Woutzl kimmt Und di(ch) mitnimmt! Pettenbadi Anton Eglert, in der Zeitschrift des Vereines für Volkskunde, 1894, S. 54 ff.

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