OÖ. Heimatblätter 1976, 30. Jahrgang, Heft 3/4

Pumperl, mein Schneiderl, dort fressnt s' greans Gras, Pumperl, mein Schneiderl, wann's rengt, aft wernt s' naß. In' Heidi, Heidi, Heidi! Heidi, mein Biaberl, schlaf in Gotts Nam', Handerl und Fuaßerl, die bind i da z'samm, Handerl und Fuaßerl, all deine Glieder, In Gottes Nam leg i mein Biaberl nieder. In' Heidi, Heidi, Heidi! Kleinraming 1915 Das Lied dürfte im 18. Jahrhundert entstanden sein. Hans Commenda, der es 1926 aufzeich nete^®, bemerkte dazu, daß im dritten Gesätz auf die uralte, unvernünftig grausame Fesselung der Gliedmaßen des Neugeborenen angespielt wird, wodurch Selbstbeschädigungen im Schlaf vermie den werden sollten. 61 Heia, mein Büaberl tuat schlafen. Hat ja gar nix mehr z' schaffen. Hat ja gar nix mehr z' toan, Is ja nu gar so viel kloan. Heia, ich will dir was singen, Äpfelein will ich dir bringen, Zuckerl und Kekserl und Kern Ißt ja mein Büaberl so gern. Der Text des folgenden Liedes stammt von Franz Stelzhamer*", die Musik von dem 1835 in Bad Ischl geborenen und 1888 als Schulleiter und Musiklehrer in Urfahr gestorbenen Franz S. Rei ter, der über 400 Werke komponiert hat; 62 Hit-5che hei, hutsche hei! Das '(s a bra-ver ßua, macht sei-neÄu-gerl zua, O wia brav is der Bua. iiit-5che hei, huUsche hei, laßt sei-na jV\ua-da Ruah, o wia brav is der Bua. Hitsche hei, hutsche hei! Das is a braver Bua. Schauts, wia sein GöscherP^ lacht, Wia 's Handerl Hupf er macht. Hat eahm mehr^® d' Himmelswacht, 's Schutzengerl öbbas^® bracht! Hei, hutsche hei! Hutsche hei, hitsche hei! Das is a braver Bua. Büaberl, liabs, gib nur Ruah, Schlaf sehen föst, tram dazua, Woan' tuast da dert^^ nuh gnua, Übergnua, ja mein Bua. Hei, hutsche hei! Das folgende „Wiagngsangl"^® wurde von Hans Schnopfhagen vertont. Der Text stammt von Ludwig Luber. In der dazu veröffentlichten Wid mung heißt es: „Am 6. Jänner 1886 gewidmet seinem Freunde Dr. Hans Zötl für seine liebe Gretl, in der Folge eine gar fleißige Mitarbeiterin in diesen Dingen." " Hans Commenda, Von der Eisenstraße; Volkslieder aus dem oberösterreichischen Ennstale. Wien und Leip zig 1926, S. 10. Aus: Franz Stelzhamers mundartliche Diditungen. Bearbeitet von N. Hanrieder, G. Weißenböck und Lud wig Zöhrer (Musik). (= Aus da Hoamät, Band 8, 2. Band, S. 24 f.) Gösdierl = Gesichtchen, mehr = wieder. " öbbas - etwas. " dert = ohnehin, trotzdem. " Hier wiedergegeben aus Band XVII „Aus da Hoamat", S. 212—214.

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