OÖ. Heimatblätter 1976, 30. Jahrgang, Heft 1/2

erhielt hiezu den Auftrag und nahm 1904 fol gende Veränderungen vor®®: Er entfernte die Gamba 8' Breinbauers aus dem Hauptwerk und setzte zehn neue Stimmen ein, die auf einer eigenen Bühne untergebracht und durch pneuma tische Traktur mit den Schleifladen des alten Werkes verbunden waren. Die Disposition der Orgel lautete nach Lachmayers Eingriff — Lach mayer erstellte übrigens für die Schlägler Pfarren Aigen, Rohrbach, Haslach, St. Oswald und Schwarzenberg neue Instrumente — folgender maßen®®: Hauptwerk: Positiv: Pedal: Principal 8' Principal 4' Principalbaß 16' Bourdun 16' Copel 8' Subbaß 16' Copel 8' Salicional 8' Principal 8' Flöte 8' Philomela 8' Octav 4' Camba 8' Aeoline 8' Mixtur 4fach Viola 8' Vox coelestis 8' Bombardon 16' Octav 4' Flöte 4' Spitzflöte 4' Dolce 4' Violine 4' Quint 3' Quint 3' Superoctav 2' Octav 2' Zimbel 4fach Mixtur 8fa(h Trompete 8' Vinzenz Goller stellte diesen Umbau bereits 1928 als „handwerklich und technisch stümperhaft, akustisch geschmacklos" hin®^. Sein in Zusam menarbeit mit der Orgelbauanstalt Dreher & Flamm in Salzburg geplanter Umbau war zwar als „Rekonstruktion und sinngemäße Er gänzung der Orgel von Andreas Putz" gedacht gewesen®®, ist aber letzten Endes auch als Kind seiner Zeit den damaligen Irrtümern unterworfen gewesen: Eine hinter dem Hochaltar aufgestellte Chororgel sollte gleichzeitig als Fernwerk der großen Orgel dienen, und beide Werke von zwei Spieltischen aus spielbar gemacht werden. Mit unseren Augen gesehen kann man nur froh sein, daß es nicht zur Ausführung dieser Vorschläge gekommen war. Der Plan GoIIers war dieser: Es sollte zuerst mit dem Bau der Chororgel hinter dem Hochaltar begonnen werden, damit während der Abtragung der großen Orgel eine Orgel vorhanden war, und dann sollten nach Erweiterung der Hauptorgel beide Orgeln mit einander spielbar gemacht werden". Im Jahr 1949 werden wir dahingehend unter richtet, daß „die von Lachmayer eingesetzten Register, soweit sie auf einer eigenen Bühne standen, wieder entfernt" worden waren und die Disposition 1949 so lautete®^: Hauptwerk: Principal 8' Copel 8' Octav 4' Spitzflöte 4' Quint 3' Octav 2' Mixtur 8fach Zimbel 14fach Positiv: Principal 4' Copel 8' Flöte 4' Salicional 8' Quint 3' Octav 2' Pedal: Principalbaß 16' Subbaß 16' Principal 8' Octav 4' Mixtur 4f adi Bombardon 16' Manualkoppel Pedalkoppel II-I gekoppelt Die alten Schleifladen waren immer noch in Gebrauch, die Pedalklaviatur wurde von Orgel bauer Wilhelm Zika sen. in Ottensheim erneuert auf 22 Tasten, zur Windversorgung diente ein elektrisches Schleudergebläse. Anläßlich der im Jahre 1954 eingeleiteten Restau rierung der Stiftskirche wurde auch der Beschluß zur Wiederherstellung der großen Orgel nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten gefaßt. Die Orgel wurde abgetragen und das Gehäuse von Restaurator Watzinger in Salzburg restau riert®®. Die wahrscheinlich beim Eingriff Brein bauers 1853/54 herabgenommenen und durch klassizistische Ornamente ersetzten Barockengel wurden wieder angebracht. Mit der Wiederher stellung des Werkes betraute man einen ober österreichischen Orgelbauer; dieser starb jedoch. " Vergleicht man hier Mayr Rup>ert, a. a. O., 208, und Goller Vinzenz, a. a. O., so gibt es hier Abweichungen in der Wiedergabe der Dispositionen Lachmayers. Cloler führt noch zusätzlich eine Trompete 8' an. Neu waren nach Coller folgende Stimmen: Bordun 16, Trompete 8', Flöte 8', Camba 8', Viola 8', Violine 4' im 1. Manual, und Philomela 8', Aeoline 8, Vox coelestis 8', Dolce 4' und Superoktav 2' im 2. Manual. Frieberger Rupert Gottfried, Orgelbau Schlägler Stifts pfarren, a. a. O. " Goller Vinzenz, a. a. O., 3. Goller Vinzenz, a. a. O., 4. " Zur geplanten Disposition der Chororgel und der er weiterten Hauptorgel vgl. Goller Vinzenz, a. a. O., 3. Mayr Rupert, a. a. O., 208. Vgl. den Schriftverkehr zur Orgelrestaurierung 1957— 1960, Musdksammlung Stift Schlägl, Ordner „Orgel".

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2