erhalten und sein jetziges Gefälle am Hengstpaß ist bedeutend größer als sein früheres. Dieses Überfließen der Wasserscheide kann nicht als „Anzapfung" im Sinne des in der Geomor phologie gebräuchlichen Begriffes erklärt werden, da vom Rotkreuzbach kein Nebenbach zum Hengstpaß vorher vorhanden war. Dem Ober lauf des Rußgrabens war nach erfolgter Akku mulation für das Überfließen der niederen Was serscheide das größere Gefälle zum Rotkreuzbach maßgebend für seine neue Laufrichtung. Bild 7: Wasserfall Hallstatt, infolge eiszeitlicher Aus schürfung. Der Mühlbach, der in der Karstube bei etwa 1400 m Seehöhe entspringt, hat bis 900 m ein steiles Gefälle und ist in der langgestreckten Senke westlich des Rudolfsturmes nur gering eingeschnitten. Von der Seehöhe 800 m bis zum Hallstätter See (511 m) stürzt er als Wasserfall mit fast 300 m Höhendifferenz in die Tiefe. Aus den vorliegenden morphologischen Befunden, die auch im Waldbachtal bestätigt werden, reichte zuletzt der Hallstättergletscher bis etwa 800 m Seehöhe, wodurch einerseits die flache Talanlage des Mühlbaches westlich des Rudolfsturmes und andererseits nach endgültigem Abschmelzen des Gletschers der Wasserfall bei Hallstatt entstan den. Die Ausschürfung des Hallstätter Sees hat jedoch während der ganzen Eiszeit allmählich stattgefunden, denn es sind auch höhere Glet scherstände an den Steilwänden um den See erkennbar.
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