OÖ. Heimatblätter 1976, 30. Jahrgang, Heft 1/2

laufe dargestellt, wobei die Ursachen der Lauf verzweigung, der Laufvereinigung, der Laufver drängung, der Mäanderbildung, der Entstehung von Wasserscheiden und Gräben und des Über fließens von Wasserscheiden sowie der Bildung von Wasserfällen und Flußschnellen untersucht werden. Da der Beginn dieser Flußentwicklungen oft schon in das Tertiär oder ins Pleistozän zu rückverlegt werden muß, wurden die Flußläufe durch die seither wirksame epirogen-tektonische Landhebung stark umgestaltet, so daß ihre tiefe Einschneidung einerseits langandauemde Ent wicklungsformen und andererseits die örtliche Konstanz des Entwässerungssystems, wenn es bereits eingeschnitten ist, veranschaulicht. LITERATURNACHWEIS Außer dem bereits in der vorigen Veröffentlichung (Janik 1975) angeführten Literaturverzeichnis wird noch auf nachfolgende Arbeiten hingewiesen: Einstein A.: Die Ursache der Mäanderbildung der Fluß läufe und des Baerschen Gesetzes. Ullstein, 1955. Engelmann R.: Krustenbewegung und morphologische Entwicklung im Bereich der Böhmischen Masse, Mitt. Geogr. Ges., Wien, 1941, Bd. 84. Fink Die Paläogeographie der Donau, Limnologie der Donau 2, Stuttgart, 1966. Flohn H.: Beiträge zur Problematik der Talmäander, Frankfurt, Geogr. H. 1935/9. Janik V.: Geologie Oberösterreich, Atlas von Oö., 1971, 4. Lf. Janik V.: Die Landschaftsentwicklung Oberösterreichs, Oö. Heimatblätter, 1974, Jg. 28/3—4. Janik V.: Form und Entwicklung der Flußmündungen, Oö. Heimatblätter, 1975, H. 1/2. In diesem Beitrag ist folgende Berichtigung von Druckfehlern notwendig: Seite 4: Seite 4: ^E=m.v ) Seite 5: Abb. 2, Zeile 11, Hodiwasserkamm Kinzl H.: Die Durchbruditäler am Südrand der Böhmi schen Masse, Veröffentl. d. Inst. f. Ostbayr. Heimat forschung, Passau, 1926. Klüpfel W.: Die Entstehung der Donau, Zt. Dt. geol. Ges., 1928, Bd. 80. Louis H.: Allgemeine Geomorphologie, W. de Gruyter, Berlin, 1968. Madiatschek F.; Geomorphologie, Deubner, Stuttgart, 1964. Masuch K.: Zur Frage der Talmäander, Berl. geogr. Arb., 1935/9. Mikula H.: Zur Paläogeographie der Böhmischen Masse, Mitt. Geogr. Ges., Wien, 1941, Bd. 84. Morawetz S.: Zur Mäanderfrage, Pet. Geogr. Mitt., Gotha, 1941, Jg. 87. Morawetz S.: Beobachtung über Erosion und Akkumu lation auf einer Sandbank, Zt. f. Geomorphologie, Berlin, 1958, Bd. 2. Morawetz: S.: Talanfänge und Tälentwicklung, Geogr. Jb. öst., Bd. XVIII/1961. Nowack E.: Das Werden der Landschaft, Dt. Verlag für Jugend und Volk. 1925. Penck W.: Die morphologische Analyse, Engelhorn's Nachf., Stuttgart, 1924. Schweißthal R.: Topographische und Thematische Luft bildkarten, Mitt. d. öst. Geogr. Ges., Wien, 1970, Bd. 112/11—III. Spengler R.: Der Stand der Diskussion über das Mäan derproblem, Geogr. Berichte, Berlin, 1958/3. Treichel F.: Definition des Begriffes Wasserscheide, Mitt. Geogr. Ges., Wien, 1961, Bd. 103/11. Troll C.: Ober Alter und Bildung von Talmäandern, Erd kunde, 1954, Bd. VIII/4. Wagner G.: Einführung in die Erd- und Landschafts geschichte, 3. Aufl., F. Rau, Öhringen, 1960. Waldbauer H.: Die Reliefenergie in der morphologischen Karte, Pet. Geogr. Mitt., Gotha, 1952, Jg. 96/3. Winkler-Hermaden A.: Zur Frage der Beziehung zwischen Tektonik und Landformung, Geol. Rundschau, 1960, Bd. 50. Zötl Großformung und Talgeschichte im Gebiet der Waldaist, Jb. d. Oö. Musealvereines, Linz, 1951, Bd. 96. Bild I: Laufvereinigung: Donau hei Mauthausen (Entwicklung ab Nacheiszeit). Durch ihre große Wasserführung und Aufschüt tungen in der Eiszeit drängte die Erms die Donau an den Rand des Kristallinen Grundgebirges (Mauthausener Granit), und infolge Land hebung entstand durch stärkere Eintiefung des sen Steilabfall bei Mauthausen. In der letzten Kaltzeit schüttete die Enns die Niederterrasse auf und zwang die Donau zwischen Mauthausen und dem Taborhäusl (rund 250 m dzt. Seehöhe) zu fließen. Dieses steht auf einer Granitklippe und die Enns mündete vor ihrer Regulierung westlich dieser kleinen Kuppe. Die Donau ist jetzt somit im Granitgestein gefangen und muß sich in dieses einschneiden. Sie vereinigt ihre Arme zu einem einheitlichen Lauf, und dadurch beginnt seit der Nacheiszeit eine Landschafts entwicklung, deren Folgen durch andauernde Landhebung beim Donaudurchbruch in Linz er sichtlich ist. Hier hat sich die Donau seit etwa 1 Million Jahren bereits rund 150 m (Frein berg = 400 m, Donau = 250 m) im Perlgneis eingeschnitten.

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