Holz mit.' Das ist der gleiche Vorgang, der auch für das Loch in der Schädeldecke verantwortlich war." Zusammenfassung der gerichtsmedizinischen Un tersuchung von L. Breitenecker und J. Szilvassy: „Am 28. Juni 1973 wurde bei Fußbodenarbeiten in der Pfarrkirche von Altmünster in Oberösterreich zufällig die Gruft des am 11. 9. 1629 verstorbenen und am 23. 10. 1629 bestatteten ehemaligen bayrischen Statt halters und späteren Landeshauptmannes von Ober österreich, Adam Graf Herberstorff, entdeckt. Die Erst untersucher stellen bei Öffnung des Sarkophages am Schädel des beigesetzten Grafen Herberstorff in der Stirnregion eine zirka handtellergroße Öffnung fest und meinten, daß die Schädelöffnung möglicherweise die Folge einer Hirnverletzung sei, bzw. daß es sich um eine Schädeltrepanation gehandelt habe. Deshalb wurde eine gerichtsmedizinische und anthropologische Unter suchung angeordnet. Die entsprechende eingehende Untersuchung ergab, daß Adam Graf Herberstorff ein 170 cm großer, kräftiger Mann mit einem kurzen, sehr breiten und sehr hohen Schädel und einem mittelhohen und verhältnismäßig breiten Gesicht war und im Alter von 40 bis 50 Jahren starb. Es konnten keine traumatischen Veränderungen am Ske lett nachgewiesen werden. Als Todesursache wird ein plötzliches Bersten einer Hirngrundschlagader in Be tracht gezogen, wofür gewisse morphologische Hinweise im Schädelinneren gefunden wurden. Natürlich kann ein Herztod nicht ausgeschlossen werden, da aber das Herz nicht mehr vorhanden ist, sind diesbezügliche Unter suchungen nicht mehr möglich. Nicht von der Hand zu weisen wäre eine akute Infektionskrankheit der Luft röhre und Limgen mit Husten und Müdigkeit und es könnte in der Folge dieser Erkrankung auch zur Herz lähmung gekommen sein. Die Anstrengungen des Gra fen auf einem langen Ritt bei einer Wallfahrt könnten zu einer Blutdrucksteigerung und diese wieder zum Platzen des Aneurysmas einer Hirngrundschlagader ge führt haben, so daß mit Recht dieses Ereignis als un mittelbare Todesursache aufgefaßt werden könnte." BENÜTZTE LITERATUR: Franz Ahammer: Das alte Münster am Traunsee, Alt münster o. J. (1939). Karl Amon: Geschichte des Benediktinerinnenklosters Traunkirchen im Salzkammergut, Theol. Diss. Univ. Graz 1959, masch. sehr. Leopold Breitenecker — Johann Szilvassy: Über die Todesursache des bayrischen Statthalters und späteren Landeshauptmannes von Oberösterreich, Adam Graf Herberstorff, in; Mitt. d. Anthropolog. Ges. Wien, CV. 1975, S. 3—17. Hans Sturmherger: Adam Graf Herberstorff — Herr schaft und Freiheit im konfessionellen Zeitalter, Wien 1976.
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