OÖ. Heimatblätter 1976, 30. Jahrgang, Heft 1/2

5. Wolfgang, schönes Himmelslicht. 4 Str. Text: Maria GraF®; Melodie: Michael Mayer^®, 6. O heil'ger Wolfgang, Treühewährter. 6 Str. Text: Johann B. Mehler®®; Melodie: Michael Mayer^^. 7. Du heller Glanz der Priester schaff. 4 Str. Text: Maria Graf^®; Melodie: Michael Mayer'®. Von Lied Nr. 2 und Nr. 6 sei hier jeweils die erste Strophe mit der zugehörigen Weise geboten: St. Wolfgang, dich begrüßen wir Sankt Wolfgang, dich be - grü-ßen wir mit fro hem Lie-der-sdiall; es fol - gen treu und freu - dig dir die schwa-dien Sdiäf-lein all'. Wir füh-len, Hir - te,staTkund gut ge - si - chert uns in dei - ner Hut. O heil'ger Wolfgang O heil'- ger Wolf - gang. Treu-be-währ-ter, an Got - tes Thro-ne nun Ver-klär - ter. du Glau-bens- licht Iii dei-ner Zeit! Wir prei-sen didi mit Dank - bar - keit. Die sdion als Dichterin mehrerer Wolfganglieder genannte Maria Graf hat auch die Begebenheit von Neu-Eglofsheim (Pfarre Thalmassing) in Form einer Ballade behandelt. Zugrunde liegt der Bericht Otlohs (Kap. 31), nach dem ein von Wolfgang entsandter Bote auf wunderbare Weise zu einem Pferd kam. Die in dem Gedicht er wähnte Wolfgangseiche bezeichnet die Stelle, wo Wolfgang der Tradition gemäß gepredigt hat. Von Eglofsheim durch Feld und Wald Ein Bote macht' die Runde: „Wolfgang, der Oherhirt, kömmt bald! Deß bring' ich frohe Kunde; Er stärket uns durch Christi Leh/ Und durch den Geist von Oben her — Die Firmung will er spenden." Noch galt es einen scharfen Ritt Schon spät beim Abendbrote; Zum Rößlein vor dem Thore schritt Der alte treue Bote. Wo aber blieb sein gutes Tier? Ein arger Schelm nahm es von hier. Kein andres war zu haben. Des Weges zog der arme Mann, Daß er sich nicht verweile; Durch feuchtes Ried und dunklen Tann Ging er dahin in Eile. Die Kraft verließ ihn allgemach. Bis endlich er zusammenbrach An öder, rauher Stätte. Und auf die Knie sank er da: „Wollst mich der Not entreißen, O frommer Bischof, weil ich ja Treu that, was du geheißen! Hilf weiter mir von Ort zu Ort, Daß keiner fehl' bei Christi Wort, Noch bei dem Sakramente." Da wiehert's hell, da wiehert's laut, — Wacht er, sieht er's im Traume? — Ein Rößlein unser Bote schaut Mit Sattelzeug und Zaume. Urplötzlich stand es ihm zur Seit', Zeigt' sich zu seinem Dienst bereit. Von woher wa/s gekommen? Rasch auf des Tieres Rücken schwang Sich freudig nun der Reiter, Das trug ihn frisch den Pfad entlang Bis zu dem Ziele weiter. „Nun raste, Rößlein! Morgen gern Stell' ich zurück dich deinem Herrn! Der Pflicht hab' ich genüget." — Die Eiche seht am Hügel dort Mit frischem Grüne prangen. Wo segensreich einst Gottes Wort Aus Wolfgangs Mund ergangen; Inspektor von St. Emmeram und St. Paul. Der Regensburger Schematismus von 1894 nennt ihn als Chorregent von St. Rupert. Dankenswerte Mitteilting von Msgre. Dr. P. Mai (Regensbtirg). " Joseph Victor Scheffel (1826—1886), Dichter des „Ekke hard" (1855) und des „Trompeter von Säkkingen" (1853), Virtuose des deutschen Kommersliedes. Vgl. H. Pongs, Das kleine Lexikon der Weltliteratur, Stutt gart ®1963, Sp. 1477. Zu den Bergpsahnen vgl. W. Schenz (wie Anm. 1), S. 214 f.

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