OÖ. Heimatblätter 1976, 30. Jahrgang, Heft 1/2

1. Im Na - mcn Gott deß Her - rerf, wöl - len wir' frö - lidi an-heben zu sin-gen vdm hei - Ii - gen 5t Wolffgang, und sei - nem gan - zen- L'e - ben. 2. Der heilig Herr St. Wolffgang, Der war auß edlem Blut, Erzeigt in Swahen zu Pfulling, Von alten Grafen gut. 3. Im sihenden Jar seins Alters, Ward er in d'Schul gethan. Darinnen er seins gleichen. In der Kunst bald eingethan. Dem 18. Jahrhundert gehört ein achtstrophiges Lied „Von dem H. Bischof Wolfgang" an, das K. M. Klier nach einem Druck von 1779 ver öffentlicht hat^®. Der Gesang folgt inhaltlich in großen Zügen der Wolfgang-Vita. Die erste Strophe lautet: Wolfgang! den einst in Schwahenland Gott hat der Welt gegeben. Dein Nam, und Ruhm wird bald bekannt Durch dein so heiligs Leben; Denn gleich von erster Jugend Die Übung wahrer Tugend War dein Vergnügenheit, War dein Vergnügenheit. Die letzte Strophe wendet sich bittend an den Heiligen: Nun dann o heil'ger Landspatron! Der du im Himmel oben Itzt schon genießest deinen Lohn, Und ewig Gott wirst loben: Ach niemal uns verlasse! Zeig uns die rechte Straße, Die uns auch führt zu dir. Die uns auch führt zu dir. Von dem vorhin erwähnten „schönen Rueff" besorgte fast 200 Jahre später Jakob Grafwallner eine kürzere Version, die erst mit Strophe 37 einsetzt und jeweils zwei Vierzeiler zu einer Strophe zusammenfaßt. Der Druck dieses ins gesamt aus 21 Strophen bestehenden Liedes erfolgte 1827 bei Joseph Oberer in Salzburg^®. Nach dem Gesagten ist der Titel „Ein / neues / Lied / zu dem / heiligen Wolfgang" nicht ganz gerechtfertigt. Eine wirkliche Neuschöpfung ist eigentlich nur die letzte Strophe; sie hat folgen den Wortlaut: So hast, o heiliger Wolfgang Dein Leben zugebracht. Dies Liedlein hat zu deiner Ehr Jakob Grafwallner g'macht! Er bittet noch einmall Den Singer überall. Daß er doch auch an ihn gedenk Und ihm ein Vater unser schenk. Das gleiche Flugblatt enthält neben einem Lied zu Ehren des hl. Johannes von Nepomuk („O Johann, du treuer Schiffer") noch zwei weitere Wolfganglieder. Eines davon besteht zum Groß teil aus Bitten an den großen Nothelfer®®. Die erste der insgesamt 17 Strophen stellt eine Ein ladung an die Gläubigen dar, sich in ihrer Drang sal an St. Wolfgang zu wenden: Ihr Christen groß und klein. Fromme und Sünder! Ruft an den Wundermann, Den heiligen Wolfgang! Ihr Menschenkinder. Die 3. Strophe macht deutlich, daß es sich eben falls um ein Wallfahrerlied handelt: Es kommt ein christlich's Volk Von fremden Landen, Bittend zu Dir herein, Uber den Falkenstein, Durch Liebesbanden. Das dritte der Wolfganglieder in diesem Flug blatt heißt „Abschiedslied von St. Wolfgang"®'. Jede der neun Strophen wird mit dem Refrain beendet: „St. Wolfgang hier, ach bleib bey mir! / Mein Seel weicht nicht von dir." Wir bringen die Strophen 1 bis 3: Heimatgaue 9 (1928), 181, nach dem Liederbuch „Der singende Christ", Augsburg ^1779. „Die Liedtexte sind von dem in Dillingen geborenen Jesuiten Hauser meist neu-, zum geringeren Teil umgedichtet." « K. M. Klier, Heimatgaue 7 (1926), 207; Sdienz, a. a. O., 213. «« K. M. Klier, a. a. O., 207 f. " K. M. Klier, a. a. O., 208 f.

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