OÖ. Heimatblätter 1976, 30. Jahrgang, Heft 1/2

und Sprüchen ist gleichzeitig ein Angebot für Restau ratoren und Fassadengestalter. Daß die vielen gut ausgewählten Abbildungen hervor ragend wiedergegeben sind, ist bei Werken dieses Münchener Verlages geradezu eine Selbstverständlich keit. D. Assmann Alpenvereins-Jahrbudi 1975. Hrsg. vom Deutschen und vom österr. Alpenverein, Schriftleitung: Marianne und Elmar Landes. München - Innsbruck 1975, 224 Seiten mit vielen Abb. und Kartenskizzen, 1 Farbtafel, 1 Faltkarte. War das Jahrbuch 1974 mit der vorzüglichen Alpenver einskarte 1:25.000 einem Teil des Toten Gebirges gewid met, so ist diesmal wieder ein Tiroler Gebiet behandelt, nämlich der westliche Teil der Zillertaler Alpen; der Kartenausschnitt umfaßt Hintertux, Ginzling, Hochfeiler, St. Jakob in Pfitsch, Tuxer Joch und damit das bekaimte und berühmte Olperer-Massiv. Die hervorragende Quali tät der Karte, die wieder auf wetterfestem synthetischen Papier gedruckt ist, braucht nicht wiederholt werden. Die AV-Karten sind nicht nur dem Bergsteiger ein unentbehrliches Requisit, sondern dienen genauso vielen Sparten der wissenschaftlichen Forschung. Zu den Bemer kungen zum Übersichtsplan im Vorjahr ist noch zu ergänzen, daß die Traun im Wolfgangsee entspringt und der Hallstätter See dadurch nach Norden abflußlos bleibt. Bei der kartographischen Leistung der Karte selbst zwar ein Manko am Rande, das aber dennoch endlich behoben werden sollte. Die Karte ist diesmal wieder im Rahmen der AV-Kartographie vom Deutschen Alpenverein herausgegeben und hat daher für Kirchen, Kapellen und Bildstöcke andere Signaturen als die in Österreich gebräuchlichen. Verwunderlich ist nur, daß sie auch nicht den auf der 1973 ebenfalls vom D. A. V. herausgegebenen Karte des Rofangebirges entsprechen. Der Beitragsteil dieses zugleich als Band 100 der „Zeit schrift" geführten Jahrbuches befaßt sich im ersten Teil wie gewohnt mit dem Gebiet der beigegebenen Karte, dem diesmal jedoch nur etwa ein Viertel des Umfanges gewidmet ist, dafür aber eine wertvolle geologische Karte als Zutat hat. Dem Tuxertal und seiner Sagenwelt sind eigene Beiträge gewidmet. Einige Arbeiten bringen die wichtigsten Ergebnisse verschiedener Expeditionen und Kundfahrten; der Bericht von H. Huber über seine Begegnung mit den Hochland-Papuas auf Neuguinea soll der Förderung der gegenseitigen Achtung zwischen Gast gebervölkern in entlegensten Gebirgen und ihren Besu chern aus Industrienationen dienen. Da von allgemeinem Interesse, sei der Beitrag von M. Schweikert über „Umweltprobleme im Alpenraum" besonders hervorgehoben. Sein Aufruf zum Kampf gegen Bodenspekulation und Zersiedelung in den Alpen müßte jede nur mögliche Unterstützung erfahren! Seine Zusam menstellung von Meldungen über Luftverschmutzung in der angeblich „heilen Welt" des Alpenraumes, über Probleme des Wasserhaushaltes und des Massentouris mus, über Eingriffe in die Naturlandschaft durch Indu strialisierung und Verhäuselung und umgekehrt über die Probleme infolge der häufigen Auflassung von Bergbauernbetrieben ist eine bereits äußerst besorgnis erregende Studie. D. Assmann

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