ten bestimmen die wirtschaftliche Situation. Ein Per sonenregister aus dem josephinisdien Lagebuch nennt rund 100 Untertanen, die sich auf 18 Ortschaften bzw. auf 19 Herrschaftsbereiche aufteilen. Fritz Huemer befaßt sich in einer ausführlichen Darstel lung mit der Geschichte und der Bedeutung des Heil bades Mühllacken. Das Kneippkurhaus steht seit 1936 unter der Obsorge der Marienschwestern. Ebenfalls von Fritz Huemer stammt die Studie „Die Ahnen, Franz Grillparzers". Huemer hält sich an die von ihm angeführten Quellen, nach denen der Ahnherr des Dichters, Hans Grillparzer aus Oberndorf bei Bergheim, in der Pfarre nachweisbar ist. Ob Grillparzers Ahnen vom „Grillparzer guet" in der Pfarre Kirchberg an der Donau oder als Weinbauern aus Holzhausen bei Wels, wie Literaturgeschichten der jüngsten Zeit ebenfalls im mer noch anführen, abstammen, sei den Literaturhisto rikern zur Klärung überlassen. Peter Bruckmüller verweist in seinem Beitrag auf die Kleinkunstdenkmale der Bildstöcke, Kapellen, Bildsäulen, Statuen und auf vorchristliche Grabstätten im Gemeinde bereich. Weitere Beiträge behandeln das historische Datum des Gemeindezusammenschlusses mehrerer Gemeinden zur Ortsgemeinde Feldkirchen im Jahre 1875. Es folgen dazu gehörige Statistiken, Hinweise auf die Entwicklung des Verkehrs, des Postwesens, die Errichtung des Gendar meriepostens, auf die Entfaltung der Pfarrschule bis zur Volksschule, auf die Errichtung der landwirtschaftlichen Fachschule für Mädchen im Gut Bergheim, der neuen Hauptschule Feldkirchen und der Volksschule in Lacken. Verbände und Vereine sowie das im Jahre 1965 ein gerichtete Heimatmuseum liefern anschließend ihre 15 Berichte. Zehn heimatliche Sagen sowie ein Bild anhang mit 32 Bildern schließen das Heimatbuch ab. Daß eine separate Behandlung der Ortsgeschichte des Ortes Feldkirchen fehlt, wird mit dem Titel des Heimat buches begründet, wonach das Werden der neuen Orts gemeinde vor 100 Jahren als wesentliche historische Tatsache und damit als zentrale Konstante hervorgeho ben werden sollte. Die Mühlviertler Heimatbücher und Ortsgeschichten er hielten mit dem neuen Band „100 Jahre Feldkirchen an der Donau" somit eine begrüßenswerte Ergänzung. Rudolf Ardelt Gerhard Winkler: Die Römer in Oberösterreidi. Linz 1975 (Oö. Landesverlag), 175 Seiten, 39 Abb., Ln. S 198.—. Mit diesem Buch bescherte uns der Autor, Staatsbiblio thekar an der Linzer Studienbibliothek und Spezialist für die Übersetzung komplizierter lateinischer Texte, ein Nachschlagewerk über ein wichtiges Kapitel der Früh geschichte unserer Heimat. Es lehnt sich stark an eine 1958 erschienene Arbeit von Rudolf Noll (Römische Siedlungen und Straßen im Limesgebdet zwischen Inn und Enns = Der römische Limes in Österreich, Heft 21) an, sowohl in der Anlage des Werkes wie auch in der Ausführung. Im ersten Teil des Buches versucht Winkler eine Zusam menschau zu bringen, indem er „Statt einer Einleitung" einen kurzen Überblick über die römerzeitliche For schung in Oberösterreich gibt, beginnend mit einem 1297 in der Stiftschronik von St. Florian verzeichneten Münz fund. Auf weiteren 35 Seiten skizziert er „Oberöster reich in vorrömischer Zeit", „Die Römer in Oberöster reich", „Die Bevölkerung", „Das Militär", „Die Straßen", „Totenkult und Bestattung" und „Religion". Ein win ziger Absatz in diesem letzten Kapitel ist dem frühen Christentum gewidmet, und zwar zwei Literaturhinweise. Der folgende Abschnitt, „Die Gestalt des hl. Severin im Lichte neuer Forschung" stammt von F. Lotter und ist eine Wiederholung aus einem „Oberösterreich"-Heft (22. Jg., Heft 2, in dem auch bereits Winklers „Ein leitung" zu finden ist, erweitert durch Biographien eini ger Archäologen). Über unseren Diözesan- und „heim lichen" Landespatron Florian erfahren wir so gut wie nichts. Hinsichtlich der Heranziehung bereits vorhande ner Literatur zu den Kapiteln im ersten Teil sei vor allem der Aufsatz von Rudolf Egger „Oberösterreich in römischer Zeit" (Jb. d. Oö. Musealvereines, 95. Bd., 1950, S. 133 ff.) erwähnt. Den Hauptteil und besonderen Wert dieser Publikation bildet der „Topographische Überblick". In alphabetischer Reihenfolge werden darin alle jene Gemeinden angeführt, in denen Römerfunde gemacht wurden oder wo solche aufbewahrt werden. Besonders hervorgehoben seien die getreue Wiedergabe und die Übersetzung der Inschrif ten auf Steindenkmalen sowie die verschiedenen Lageund Baupläne. Literaturhinweise ergänzen die jeweiligen Beschreibungen, die klar und übersichtlich gehalten sind. Einige topographische Fehler sind bei einer derartigen Fülle nahezu unvermeidlich; z.B.: Köppach liegt 2 km südlich und nicht 6 km nordwestlich von Atzbach (S. 156), auf S. 150 wird einmal Vöcklamarkt mit Vöcklabruck verwechselt. Vöcklabruck wird übrigens kommen tarlos mit Tergolape gleichgesetzt (S. 46), wie dies R. Noll zu beweisen versuchte; die Mehrzahl der For scher (z. B. Kloiber, Jandaurek, Trathnigg) verlegen es nach Breitenschützing bei Schwanenstadt. So erfreulich die Wiedergabe verschiedener Römerfunde u. a. auf Kunstdrucktafeln ist, so vermißt man doch eine Übersichtskarte der römerzeitlichen Situation in Ober österreich. Anregungen hiefür hätten z. B. einige Karten im nicht erwähnten „Atlas von Oberösterreich" (Blatt 46, 59 und 59 a; Erläuterungsband zur 4. Lieferung) und die Kartenbeilagen in den sonst so eifrig benutzten Werken von R. Noll und R. Egger geboten. Trotz mancher Mängel wird jeder Heimatkundler, wer den Lehrer und Schüler dankbar zu diesem Buch greifen, vor allem wegen der wertvollen Zusammenstellung im „Topographischen Überblick". D. Assmann Max Kislinger; Land und Stadt. Einführung von Franz Lipp, Linz o. J. [1975] (Selbstverlag; Kommissionsver trieb: H. Breinbauer, Linz), 4 Seiten Text, 12 Farbtafeln, 31 mal 40 cm, S 380.—.
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