OÖ. Heimatblätter 1976, 30. Jahrgang, Heft 1/2

desverlag), ISO Seiten, 66 Abb. und 8 Kartenskizzen. 12 X 17 cm. Hin. S 98.—. Rechtzeitig zum Beginn der Wandersaison erschien diese gelungene Zusammenstellung besonders schöner Routen für Wanderungen, zum Bergsteigen und für alpine Bergfahrten. Die Notwendigkeit einer 6. Auflage (20.—24. Tausend) beweist von seihst die Be liebtheit und Güte dieses Führers, der neben den einzelnen Routenbeschreibungen auch noch eine Reihe weiterer nützlicher Hinweise über Ausrüstung, Verpfle gung, Bergrettungsdienst usw. bringt. Die neu aufge nommenen Kartenskizzen sind eine wertvolle Berei cherung. D. A. Kulturzeitschrift Oberösterreidi, 25. Jg. (1975), 4 Hefte. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Oö. Landes verlag, Redakteur: Dr. Otto Wutzel. Einzelpreis S 45.—; Jahresabonnement S 148.—. Mit Freude erwartet man jeweils das Erscheinen dieser Viertel] ahreszeitschrift. Dank ihrer hervorragenden Auf machung und dank der guten Beiträge zu den Sparten Denkmalpflege, Bildende Kunst, Landschaft und Frem denverkehr und gelegentlich auch Volkskunde und Wirt schaft ist sie nicht nur eine durchaus repräsentative Schrift, sondern auch eine wertvolle Bereicherung der umfassenden landeskundlichen Darstellung unseres Lan des. Die Schwerpunktthemen der einzelnen Hefte sind Denk malpflege in Oberösterreich (mit einem wichtigen Bei trag zur aktiven Denkmalpflege von O. Wutzel), Bil dende Kunst des 20. Jahrhunderts (u. a. im Hinblick auf die Margret-Bilger-Ausstellung im Stift Schlierbach), Oberösterreichs Volkskultur (mit einem aufschlußreichen Beitrag von F. C. Lipp über den richtigen Stellenwert von Brauchtum und Folklorismus); das letzte Heft, dem wie der eine Literaturbeilage angeschlossen ist, beschäftigt sich vor allem mit den Altstadtkernen unserer Städte (vgl. den Aufsatz von H. Koepf über „Die Zukunft der alten Städte"). Dem für 1975 proklamierten „Europäi schen Jahr des Denkmalschutzes" wurde entsprechend Rechnung getragen. D. A. Kulturzeitschrift Oberösterreich, 26. Jg. (1976), Heft 1, 66 Seiten mit vielen Abb., S 55.— (Jahresabonnement für 1976 mit 4 Heften S 178.—). Diese Nummer hat als Schwerpunktthema im Hinblick auf die Landesausstellung „Der hl. Wolfgang in Ge schichte und Kunst" in St. Wolfgang am Abersee den hl. Bischof von Regensburg und das Wallfahrtswesen. Peter Pfarl gibt in seinem Beitrag einen Überblick über St. Wolfgang, über seine landschaftliche Schönheit und seine Kunstwerke. Ein längerer Abschnitt ist dem salz burgisch-oberösterreichischen Grenzverlauf gewidmet. Damit in Zusammenhang steht auch der legendäre Beil wurf Bischof Wolfgangs, der dabei weniger als Symbol des friedlichen Ausgleiches zwischen Salzburg und Mond see interpretiert (Zibermayr), als vielmehr der Falken stein als vorchristliche Kultstätte vielleicht des hammer schwingenden Thor hingestellt wird. Und das sei nach Meinung des Autors der Stand der heutigen Forschung — dabei ist man allerdings gerade heute in diesen Fra gen der „Verchristlichung heidnischer Kultstätten" we sentlich vorsichtiger geworden; Pfarls Ausführungen decken sich hier vielmehr mit Lehrmeinungen der drei ßiger Jahre. Wilfried Lipp vom Bundesdenkmalamt gibt eine zusam menfassende Darstellung über die Geschichte des goti schen Flügelaltares im allgemeinen und über die groß artigen Schöpfungen in Oberösterreich im besonderen. Selbstverständlich wird der Pacher-Altar in St. Wolf gang besonders gewürdigt. Dieser Beitrag könnte ebenso in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift Aufnahme finden. Hertha Schober befaßt sich mit den Wallfahrten in Oberösterreich, wobei wiederum jene nach St. Wolfgang besonders berücksichtigt wird, die ja auch tatsächlich im Spätmittelalter zu den bedeutendsten der ganzen Chri stenheit zählte. Der Aufsatz gibt eine gute Zusammen stellung der Vielfalt des Wallfahrtsbrauchtums in unse rem Lande. Die weiteren Beiträge dieses wiederum vorzüglich redi gierten Heftes mit vielen qualitätsvollen Abbildungen zu den einzelnen Arbeiten befassen sich mit der Denkmal pflege in der Pfarre Hallstatt, neuen Werken von Rudolf Kolbitsch, dessen Gestaltung neuer Kirchenfenster vor allem durch seine Farbgebung wirkt, was bei der Schwarz weißwiedergabe leider nicht entsprechend zum Ausdruck kommt, weiters mit einer Würdigung für den verstor benen Landeshistoriker Georg Grüll, dem Steingarten in Vorchdorf und dem Jubiläum zum 75jährigen Bestand des Landes-Fremdenverkehrsverbandes. D. Assmann Rudolf Zinnhobler: Der heilige Wolfgang. Leben, Le gende, Kult. Linz 1975 (Oö. Landesverlag), 268 Seiten mit 197 Schwarzweißabb. und 8 Farbtafeln, 20 mal 26 cm, Ln. S 348.—. Das Land Oberösterreich gedenkt im heurigen Jahr mit einer Ausstellung im ehem. Priorat in St. Wolfgang der lOOOjährigen Wiederkehr des Aufenthaltes Bischof Wolf gangs von Regensburg am Abersee. Gleichsam als Vor bereitung dazu erschien eine wertvolle Monographie über diesen Heiligen. Das vielleicht Faszinierendste an diesem kurzen Zwischenspiel am Abersee — in Zusam menhang mit der damaligen Stellung des Stiftes Mond see als Eigenkloster von Regensburg — ist die Tat sache, daß darauf alle wesentlichen Verehrungsformen des Wolfgangkultes zurückzuführen sind; das WolfgangHeiligtum am Abersee wurde zum Kultmittelpunkt und rangierte um 1500 unter den bedeutendsten Wallfahrts orten überhaupt. Die damit verbundenen Äußerungen in der Volksfrömmigkeit, größtenteils basierend auf ver schiedenen Legendenausbildungen, haben hier ihren Ur sprung. LJniv.-Prof. Dr. R. Zinnhobler, Kirchenhistoriker an der Linzer Phil.-theol. Hochschule, versteht es großartig, Leben und Legende zu trennen. Er schafft damit die

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