Nach einem Eisbruch wurde manchmal noch mit einer Garnreuse abgesetzt, da sich ja noch immer Fische zwischen den Steinen des Dammes versteckt hatten oder aus dem Netz geflüchtet waren. Eine Reuse (siehe Abb. 3) ist eine sack förmige Falle, bei der die Fische durch eine breite trichterförmige Öffnung wohl einschwimmen, aber nicht mehr entweichen können. Der eigent liche Reusensack, in dem sie sich fangen, wird durch Reifen gespannt, die aus Ranken der Waldrebe oder aus rostfreiem Stahl geformt werden. Links und rechts seiner breiten Öffnung sind „Flügel", das sind Netze angebracht, mit denen ein Graben oder eine Bucht abgesetzt werden kann, so daß flüchtende Fische nur den Eingang zur Reuse offen finden. Auch diese Fang art brachte als Abschluß eines Eisbruches meist noch gute Beute. Nach Kunze wurde das Eisfischen am Irrsee be reits vor dem Ersten Weltkrieg wegen der am Aufwand gemessen zu geringen Ergiebigkeit ein gestellt. An der Donau machte man allerdings noch in den zwanziger- und dreißiger Jahren vereinzelt Eisbrüche. Heute aber hat diese Art des Fischfanges völlig aufgehört, da eine beruf liche Fischerei nicht mehr ausgeübt wird und außerdem die Fischbestände so zurückgegangen sind, daß sich die Arbeit nicht mehr lohnen würde. FritzMerwa1d Zur Datierung der ältesten österreichischen Felsbilder' Mit 1 Textzeichnung Die österreichischen Felsritzungen, durch Ernst alm, auf de Burgstaller 1972 der Öffentlichkeit vorgestellt^, der „Zsamt wurden von Herbert Kühn® hauptsächlich der höhle" entd Hallstattzeit zugeordnet. Auch E. Burgstaller hat, und Inschri unterstützt durch eine ausführliche Motivzusam- men, sind menstellung, einen großen Teil der von ihm ver- Kreuzform öffentlichten Felsbilder dieser Periode zugeschrie- Salzträger ben. Tatsächlich aber scheinen daneben noch viele aber finden um vieles ältere, aber auch jüngere Ritzungen Rauten und unter den österreichischen Felsbildern auf, mischen Fr worauf E. Burgstaller ebenfalls bereits hingewie- gleichen C1 sen hat. einige Initia Für den Bereich der „Notgasse" in den Erms- Ritzung taler Alpen und den Raum des Dachstein- der AI plateaus, für den W. Abrahamczik eisenzeitliche der Holzlief Besiedlung wahrscheinlich gemacht hat®, folger- sonen (J. P ten wir aus den obigen Datierungen, müßten nicht nur die Symbolik der Bilder Hinweis auf ^ Herrn W die Hallstattzeit enthalten, sondern auch die Plätze selbst müßten in Beziehung zu den alten i Salzwegen nach Hallstatt, Aussee usw. stehen. Verlag des Wir gingen von der Stoderalm und Notgasse aus matpflege. nach den vermuteten Übergängen hin und fan- ® Herbert Ki den in dieser Richtung neue Felsritzungen im loaff. . „Brander Urwald", am „Kimpfling", in der „Rot- Ro'ie^ Alpb lacken" usw. Andere Ritzungen wurden vom , ^ Abrahi Landesverband für Höhlenkunde in Alt-Aussee steinplateai unter A. Auer und G. Graf auf der Lahnfried- 42 (1967), t alm, auf der Finetalm, im „Neubergeiskeller", in der „Zsamtreibbodenhöhle" und der „Schützen höhle" entdeckt. Die Gründe, aus denen Zeichen und Inschriften, meist aus jüngerer Zeit, stam men, sind sehr verschieden; Berghämmer in Kreuzform gezeichnet, die auf Transporte der Salzträger hindeuten, sind sehr selten. Häufig aber finden sich Leitern, Dreiecke, Feldzeichen, Rauten und Vulven im Zusammenhang mit kos mischen Fruchtbarkeitsdarstellungen, aber des gleichen Christogramme. Daneben gibt es auch einige Initialen auf Totentafeln. Unter den rezen ten Ritzungen findet sich ein Schütze mit Gewehr und der Abschluß einer Holzaufschließung und der Holzlieferung von namentlich genannten Per sonen (J. Perr und W. Schupfer) 1920 bis 1930 * Herrn W. Hofrat Urüv.-Prof. Dr. Ernst Burgstaller zum 70. Geburtstag gewidmet. ^ Ernst Burgstaller: Felsbilder in österreidi, Linz 1972, Verlag des Landesinstitutes für Volksbildung und Hei ^ Herbert Kühn: Die Felsbilder Europas, Stuttgart 1971, 103 ff. — Zur Datierung der österreididscben Felsbil der jetzt auch Enzo Bernardini: Arte millenaria sulle Rocce Alpine, Mailand 1975, 227 ff. und Tabelle 1. ' W. Abrahamczik: War der östliche Teil des Dach steinplateaus besiedelt?, Archaeologia Austriaca, Bd. 42 (1967), 66 ff.
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