OÖ. Heimatblätter 1975, 29. Jahrgang, Heft 3/4

Zeugnis fand Koller jedoch den Großteil der Welser standhaft im Glauben vor; im Vergleich zu anderen Städten waren hier noch „die wenig sten von ... glaubenshalber abgewichen"'^. Etwas schlechter war es in dieser Hinsicht um die Bauernschaft bestellt. Als Koller 1629 Pfarrer von Sierning wurde, hatte er sein „Reformationswerk" im wesent lichen abgeschlossen, Wels war nach außen hin wieder eine katholische Stadt. Den Kapuzinern, die sich im Jahr darauf in Wels niederließen, verblieben freilich noch gewaltige Aufgaben'®. Durch Predigt'^ und Sakramentenspendung sollten sie den Glauben der Bürger vertiefen. Die Welle der Auswanderungen verebbte all mählich; für die innerlich noch überzeugten Lutheraner begann die Ära des Kryptoprotestantismus'®. '2 Ebd., 221. Hierzu bes. Gurtner, a. a. O., 209—212. Ihnen wurde auch das Predigtamt in der Stadtpfarr kirche anvertraut. Das entsprechende Dokument bei Zinnhobler, Urkunden (wie Anm. 40), S. 52. " G. Trathnigg, Krypto-Protestantismus in Wels, Jb. d. MVW 11 (1964/65) 118 f.

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