OÖ. Heimatblätter 1975, 29. Jahrgang, Heft 3/4

nach gethaner Vermahnung umb 12 Uhren in der Nacht / forthgezogen / also deß andern Tages / ein groß Treffen vorgangen sein wird / wie es ahgangen / gibt die Zeit. (21) EXTRACT eines Schreibens auß Ober Osterreich / den 15. Dito [= November 1626] Demnach den 9. diß / Herr General Obrister von Pappenheimb / mit der ganzen Käyserl. und Bayrischen Armee uff gebrochen 1 und den 10. Diß / uff Efferdingen (darinnen 5000 Bauren gelegen) gezogen / welche sich heraus begeben / und die Soldaten angegriffen / damit solches nicht verbrannt würde / die sie biß uff die Battorey oder Stück / zurück getrieben und sich zwar so dapffer gewehrt / biß endtlich in die 1000 Bauren blieben / und die andern nach Schaumburg kommen / Untern Soldaten seind in 60 Todt / 126 Tödtlich verwandt / 136 Roß beschedigt worden darumb ist ein Landtman Achatius Dellinger von Grünau Leutenampt / Ferentz Rittmeister Pollinger / und Don Morio geblieben. Itzt samblen sich die Bauren in eyl uff der Heyden / zwischen Neubau und Mordeneck / unnd ziehen 20000 Bauren von Weiberau aus ihrem Hauptläger / neben 1200 Reuthern / unnd in 7000 ledige Bauren knecht / so sich umb Neubau versamblen / wieder herab sich zu rechnen / In diesem Bauren Krieg sein zu beyden theilen / in 18000 Mann (mehrentheils aber Soldaten) ge blieben. Die Käyserl. Armee ist 7000 zu Fuß und 1800 Pferd starck. die haben Efferdingen noch innen / Fernern verlauff / gibt Zeit. (22) Auß Lintz vom 29. Diß [= November 1626] Demnach wie Jüngst gemeldt / Herr General Pappenheimb bey Gmünden etlich Tausent Bauren erlegt / darauff das Breunerische Volck ins Mühlviertel nach Böhm / dahin 300 Rähtleinführer neben etlich 1000 Bauren geflohen / gerückt / solche auch angegriffen / daselbst etlich 100 erlegt / und solche zertrent / derowegen Herr Graff sie noch stets verfolgt / Der Bauren aber / sein wieder in 25000 beysamen / weilln sie ohne das sterben müssen / sich hinfüro noch Ritterlich zu wehren / und wie itzt ein Currier so kompt / berichtet / ist Herr Graff unnd die Bauren / so starck aneinander gerathen / das abermahl ein groß Blutbadt beschehen / viel Bauren / sonderlich von den Kefenhülerischen 16 Pfarr / sollen sich ergeben haben / Es sein 3 Köpff von den Bauren Obristen / allhero gebracht / die seynd vorm Brüg Thor auff der neuen Pastey / wie auch 3 Rähtleinführer Köpff / uffgesteckt worden / man hat auch 9 Rähtleinführer / so die Kefen hülerischen Bauren selbst gefangen / allhero gebracht / so sollen dem noch mehr folgen / Es ist gleichwohl sich zu verwundern / das gemeldte Bauren / sich so Ritterlich wehren / Der Käyserischen sein auch ziemblich viel geblieben / Itzt hat man auch der Bauren 3 Räht / so ihnen angeben / wie sie Lintz belagern sollen / gefangen herbracht / es wird noch seltzam hergehen. (23) Auß Lintz den 20. Decembris [1626] Der gefangnen Bauren Hauptleut und Obriste Rädelführer werden examinirt / gevoltert / und täglich mehr herein gebracht / die Soldaten thun grossen schaden / unnd seyn die Unterthonen ganz verderbt / müssen große Schätzungen / auch mancher Herr unnd vom Adel wöchentlich große Steur geben. Sonst ist der Hollsteiner nach Wien verraist / deme die Obristen auch folgen sollen. ANHANG Die Schäden durch die Belagerung von Linz nadi einem Verzeichnis aus den Jahren 1630/35. Verzaichnus gemainer statt Linz desolierten unnd verbrendten Heuser von anno 1626, darunter aber seithero der maiste thaill widterumben erbauet. In der statt (1) Sumerauerische haus, so anno 1626 von denen Solda ten spolirt wordten und bis annhero ruinirt ver bleibt In der vorstatt (2) Herrn Ludtwig Hebmstreiths, burgermaisters, prandtstatt bei dem pahlhaus (3) Hannsen Pergers daselbsten (4) Mitterhoferische prandtstatt (5) Florian Andre, maurers, prandtstatt (6) Hannsen Leibzigers prandtstatt (7) Michael Stegers prandtstatt (8) Spitelhoff (9) Liechtensteigerisch haus öedt (10) Hannsen Khimerles prandtstatt ganz eingefallen

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