bar; Meistersingernamen sind auch aus Braunau und Freistadt bekannt^®. Anhang Wenn nun im Jahre 1976 des vor 350 Jahren stattgefundenen Bauernkrieges mit verschie denen Aktivitäten allenthalben im Lande gedacht werden wird, so wird darin die Musik auch ihren Anteil haben. Es wird sich die Frage erhaben, welche Literatur bei Gedenkanlässen Verwen dung finden kann. Deshalb seien am Schluß der vorliegenden Betrachtung über die musikalische Situation um diese Zeit gleichsam als Anhang dazu einige Bemerkungen angebracht. Die Möglichkeiten, bodenständiges Schaffen her anzuziehen, sind relativ gering: mit Paul Peuerls hervorragenden Tanzsätzen beziehungsweise Suiten für instrumentale Ensembles (in erster Linie Streicher) und seinen fünfstimmigen welt lichen Chorsätzen sowie den Vokalsätzen von Johannes Brassicanus erschöpft sich dieser Teil des Repertoires. Um den Kreis der Möglichkeiten zu erweitern, kann — sofern nicht Werke unseres Jahrhunderts herangezogen werden, die in irgendeinem Bezüge zu jener Epoche stehen — das aus den verschiedenen Quellen bekannte Repertoire der Musikpflegestätten unseres Lan des herangezogen werden. Auf kirchenmusikali schem Gebiet kommen hier die Motetten- und Messenliteratur katholischer wie auch evangeli scher Provenienz in Frage, von besonderem Inter esse aber wäre die damals moderne Literatur des konzertierenden Stils. An weltlicher Vokalmusik bieten sich zahlreiche Chorlieder an aus der Zeit um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert, wie sie heute schon beinahe jede Chorvereinigung pflegt. Auf instrumentalem Sektor kämen neben den schon erwähnten Sätzen Paul Peuerls auch Kom positionen seiner Zeitgenossen in Betracht, etwa Johann Hermann Schein, Isaak Posch, Johann Rosenmüller, Valentin Haußmann; sie könnten sowohl von Streicher- als auch von Bläser ensembles (Blockflöten-, Trompeten- und Posau nenchören) musiziert werden. Schließlich kann berücksichtigt werden, daß das Spiel der Tasten instrumente (Orgel, Cembalo) und der Laute im Musikunterricht an den Schulen einen breiten Raum einnahmen. Es könnte demnach auch Tasten- und Lautenmusik herangezogen werden. Von richtungweisendem Interesse wird hier sein, daß sich im Oö. Landesmuseum in Linz eine 1609 bis 1611 in Oberösterreich angelegte Orgeltabulatur befindet, deren Repertoire bis zu eng lischen Tanzsätzen reicht. Auf diese Weise kann einerseits dargestellt werden, was an Musik in unserem Lande entstanden ist, anderseits ein all gemeines Bild des heimischen Musiklebens ent worfen werden. O. Wessely, Musik in Oberösterreich, S. 16 f.
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