OÖ. Heimatblätter 1975, 29. Jahrgang, Heft 3/4

Schrifttum Neuauflagen von Werken des Oö. tandesverlages: Wolfgang Sperner: Ausflugsziele in Oberösterreidi. Auf Entdeckungsreise zwischen Böhmerwald und Dachstein. 3., erweiterte Auflage, Linz 1974, 282 Seiten, 56 Abb., 2 Kartenskizzen am Vor- und Nachsatz, Hin. S 98.—. Schon allein im Umfang ergab sich eine wesentliche Erweiterung — die 1. Auflage hatte 185 Seiten und 48 Abb. —, die sich natürlich in der weiteren Auswahl von empfehlenswerten Wanderzielen niederschlägt. Das Buch ist gegliedert in die Hauptabschnitte „Stätten oberösterreichischer Geschichte", „Auf den Spuren berühmter Persönlichkeiten", „Naturkundliches und alte Werke der Technik" und „Museen, Heimathäuser und heimatliche Sammlungen". Lehrpfade und Fitneßwege im Lande werden dabei mit der gleichen Genauigkeit behandelt wie die übrigen Wanderziele, die nicht nur in sorgfältiger Darstellung und mit Sachkenntnis be schrieben, sondern auch mit praktischen Hinweisen (Besuchszeiten, Eintritte, Auskünfte usw.) versehen sind. Ein sehr empfehlenswertes Büchlein für alle Wander freudigen, denen es beim Wandern nicht allein auf Rekordsucht ankommt. Rudolf Walter Litsdiel: Kunststätten in Oberösterreich. Ein Führer zu mehr als 140 bekannten und weniger bekannten Kunstwerken. 2., erweitere Auflage, Linz 1974, 231 Seiten, 136 Abb., Ln. S 178.—. Auch der handliche Kunststättenführer wurde anläßlich der Neuauflage erweitert und auf den neuesten Stand gebracht. Es sind 142 leicht lesbare und dabei treffsichere Charakteristiken bedeutender Kunststätten und Kunst werke im Lande. Neben bekannten Dingen wird selbst der erfahrene Kunstfreund vielleicht neue entdecken, und sei es auch nur infolge der Einbeziehung moderner Kunstwerke, z. B. „Die Pfarrsiedlung Neuzeug bei Steyr", „Das Lenzinger Kreuz", „Zeitgenössische Sakralbaukunst in Marchtrenk" oder „Zwischen Christ könig und St. Michael" (Linz). Bereits in den Titel überschriften der einzelnen Beschreibungen wird das Wesentlichste ausgesagt. Neben den vermehrten und zum Teil stark verbesserten Abbildungen (Nr. 69 zeigt Fresken im Kreuzgang des ehem. Kollegiatsstiftes und nicht in der Pfarrkirche Mattighofen) sei noch besonders auf die „Hinweise auf Künstler, die für oder in Oberösterreich tätig waren", verwiesen. Unter diesen sollte in einer weiteren Neuauflage vielleicht auch Stephan Wultinger auf scheinen, der mit seinen zweischiffigen Hallenkirchen die gotische Kirchenbaukunst vor allem im Attergau prägte. Jakob Prandtauer ist in Stanz (bei Landeck) und nicht in Stans (bei Jenbach) geboren. Rudolf Walter Litsdiel: Land am Iim in Bayern und Oberösferreich. 2. Auflage, Lirtz 1975, 174 Seiten mit 99 Schwarzweißabb. und 7 Farbtafeln, Ln. S 248.—. Schon aus dem Umschlagbild, obgleich dasselbe Motiv, ergibt sich der äußere Unterschied beider Auflagen: nunmehr prangt der Reichersberger Stiftshof in neu restauriertem Glänze. Die so erfolgreiche SchwanthalerAusstellung des Landes Oberösterreich in diesem Stift schlägt sich auch in einer weiteren Farbtafel mit dem Stephansaltar von Joh. Peter Schwanthaler in Pram zu Buche. Auch der Bildteil mit den Schwarzweißabbil dungen wurde ergänzt, so durch großartige Luftbild aufnahmen, Schloß Zell an der Pram mit dem neuen Bildungszentrum, Industrieanlagen usw. Die gut geschriebenen Beiträge — „Eine Landschaft, bestimmt von der Spannung zwischen Höhe und Niede rung", „Rot-weiß-roter Bindenschild und weiß-blaue Raute", „Vom glatten Stein zur kühnen Kurve", „Städte, Märkte, Edelsitze", „Auf schöpferischem Boden geboren oder gewirkt", „Von Zechen, ,Neidfeigen' und ,ausgmusierten Köten'", „Und das Land am Inn heute?" — zeugen nicht nur von lebendiger Erzählkunst, sondern auch von ausgezeichneter Beobachtungsgabe und ein fühlender, profunder Kenntnis des Landes am Inn. Dank des beigefügten Ortsregisters ist das Buch auch als Nachschlagewerk zu gebrauchen, das über Land und Leute, Volks- und Stilkunst, Industrie und Gewerbe und vieles anderes mehr bestens Auskunft gibt: eine Landeskunde des Innviertels und des benachbarten bayrischen Raumes, dem schon der Altmeister der ober österreichischen Landes- und Volkskunde, Eduard Kriechbaum, mit seinem Werk „Hüben und drüben" (im Literaturverzeichnis leider nicht erwähnt) so groß artig Rechnung trug. Litschels Werk trägt wesentlich zur Vertiefung des Verständnisses dieses Landstriches bei, wobei sich Wort und Bild in selten guter Weise ergänzen. D. Assmann Anneliese Rock: Abenteuer vor der Haustür. Drei Kinder entdecken Oberösterreich. Mit Zeichnungen von Rudolf Nemec. Linz (Oö. Landesverlag) 1975, 224 Seiten mit 39 Abb., Hin. S 98.—. Heimatkunde lernen die Kinder meistens nur in der Volksschule. Um diesem Mangel abzuhelfen, entschloß sich die bekannte Journalistin und Schriftstellerin Anne liese Ratzenböck alias A. Röck, bestens unterstützt mit Zeichnungen von R. Nemec, besser bekannt als „Florian", ein Jugendbuch für etwa Zehn- bis Fünfzehnjährige zu schreiben. Derart entstand eine völlig neue, unkon ventionelle Heimat-, vor allem Geschichtskunde unseres Landes, die allen Eltern und ihren Kindern bestens empfohlen werden kann. Es sind „Geschichten aus der Geschichte" — wie die Autorin im Vorwort sagt — „von wilden Abenteuern über den spannendsten Krimi bis zur süßen Liebesgeschichte". Die Grundidee: die Geschwister Andrea und Thomas bekommen ihre Cousine Christa aus München zu Besuch und sollen ihr Oberösterreich zeigen. Es ist einfach großartig, wie gut verpadct und mit Anekdoten ge würzt Geschichte, Geographie und Volkskunde hier dar geboten werden. Angefangen mit Linz folgt — in der Darstellung wesentlichster Dinge aus den einzelnen Bezirken — für Vöcklabruck „ein atifsehenerregender Mord" (Abt Konrad II. von Mondsee) und ein „Besuch

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