sich mit seinem Freund Ernst Neweklowsky be sonders der Erforschung der Donauschiffahrt, unterstützte ihn tatkräftig bei allen seinen For schungsarbeiten und Ausstellungen. Späte Folge dieser Tätigkeit war die Einrichtung des Ober österreichischen Schiffahrtsmuseums in der Greinburg, an dessen Zustandekommen Wilhelm Freh einen bestinunenden Einfluß hatte. In ge wissem Sinne kann die Sammlung in der Grein burg als eine Dependance des Oberösterreichi schen Landesmuseums betrachtet werden. Wie alle seine Kollegen hatte Wilhelm Freh in Betreuung seiner Sammlungen arg unter der Raumnot des Hauses in der Museumstraße zu leiden. Die Bestände waren zum größten Teil depotmäßig gelagert, konnten nur in Ausstellun gen zur Besichtigung bereitgestellt und in kleine ren Abhandlungen wissenschaftlich ausgewertet werden. So entstanden Fachaufsätze, wie „Der Eisenbergbau im Lande ob der Enns", „Ober österreichs Flußgold", „Alte Beziehungen Ober österreichs zum Bergwesen des Habsburgerrei ches", „Alte Gagatbergbaue in den nördlichen Ostalpen" u. a. m. Viel Zeit beanspruchte in den Jahren 1947 bis 1959 auch die Mitredaktion des Jahrbuches des Oberösterreidiischen Musealvereines. 1956 veröffentlichte Wilhelm Freh im Mittei lungsblatt der Museen Österreichs seine erste Abhandlung über das Linzer Schloß: „Das Linzer Schloß — eine große Aufgabe für das Oberösterreichisdie Landesmuseum". Von Anbeginn stellte er sich mit voller Kraft in den Dienst dieser größten Kulturaufgabe, die nach dem Kriege im Lande zu lösen war. Sie bedingte eine fachliche Umorientierung des Museumsdirektors. In der Folge ergaben sich weitere kulturhistorische Engagements durch die Mitarbeit in den Arbeits ausschüssen zu den großen Landesausstellimgen „Die Kunst der Donauschule" und „Die Bild hauerfamilie Schwanthaler", die in engster Ver bindung mit dem Oberösterreichischen Landes museum entstanden. Wilhelm Freh war stets ein treuer Helfer und gewissenhafter Mitarbeiter. Als das Museum im Linzer Schloß eingerichtet war, ließ die Arbeit nicht nach, da ja nun das neue Haus bekannt gemacht und zu Leben er weckt werden mußte. Wieder widmete sich Wil helm Freh mit ganzer Hingabe dieser Aufgabe, arrangierte Sonderausstellungen und schrieb in vielen Fachzeitschriften Werbeartikel. Im Stillen wußte er dabei um den Notstand der naturwis senschaftlichen Sammlungen im Hause. Soweit ihm Zeit blieb, stellte er Überlegungen zu einer Lösung an, die er in einem Neubau für die Ver waltung sah, damit das alte Museumsgebäude für die Naturwissenschaften freigemacht werden könnte. In diesem Sinne wurden Sonderausstel lungen eingerichtet, die stabil blieben und als Grundstock für eine Neuaufstellung zu betrach ten sind. Es ist nicht sein Verschulden, daß vor läufig nur Projekte diskutiert werden konnten. Die Zukunft wird vielleicht nach neuen Mög lichkeiten suchen, der Ausbau des Oberösterrei chischen Landesmuseums ist noch lange nicht abgeschlossen. Wilhelm Freh hat in seiner akti ven Dienstzeit wesentliche Bausteine dazu bei getragen. Die enge langjährige Verbindung mit der kultur historischen Aufgabenstellung des Oberösterrei chischen Landesmuseums hat ergeben, daß Wil helm Freh nunmehr in seinem ersten Pensions jahr einen Sonderauftrag auszuführen hat, der erstmals das Linzer Schloß in den Mittelpunkt einer großen Landesausstellung stellen wird. Es ist das Projekt einer Ausstellung zum Oberöster reichischen Bauernkrieg 1626, das in Scharnstein und eben im Linzer Schloß realisiert werden soll. Die Leitung dieses Unternehmens wurde Wirkl. Hofrat Dr. Wilhelm Freh übertragen. Diese Aktivität läßt hoffen, daß er noch lange im Kulturleben Oberösterreichs tätig sein kann. Otto Watzel
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