chen im Jahre 1829 zusammenhängen. Im Innern war folgender Spruch zu lesen^^: „Wie diese Kapelle entstand, die der Gottesmutter ge bannt, so fragst du im Stillen, o Beter, Unruhen kamen ins Vaterland, das Volk fand keinen Retter. So liegen sie didit aneinander gereiht der Brüder große Schar, o Wanderer geh nicht vorbei, ein kurzes Gebet bring für sie dar." Schon bald nach Ende des Zweiten Weltkrieges trug man sich mit dem Gedanken, einen Neubau zu errichten. Bereits aus dem Jahre 1947 stammt ein vorhandener Entwurf^^ für den Bau einer neuen Kapelle, der allerdings^ nicht ausgeführt wurde. Obgleich schon um 1950 — wie in dem unter Anm. 19 angeführten Zeitungsartikel er wähnt — vom „Oö. Bauernbund" Beiträge für einen Neubau zweckgebunden wurden, kam er erst 1957 über Initiative des Bauernkriegsdenk malkomitees unter Obmann Angerer zur Aus führung. Die Kapelle wurde von Architekt Foschum, Linz, neu geplant und von einer Neumarkter Baufirma errichtet. Sie steht an der Stelle ihrer Vorläufer auf einem Grundstück im Besitz von Franz Mayrhuber, Wolferl in Renhartsberg. Der einfache quadratische Bau (Seitenlänge zirka 2,8 m) mit einem geschwungenen Zeltdach fügt sich gut in die Landschaft ein (siehe Abb. 2) und ist eine würdige Gedenkstätte. Im Innern ist im kleinen Altarraum ein schönes Holzkreuz mit Korpus angebracht, das etwa um 1780 entstanden ist und früher an einer Stadel wand hing. Es wurde von Franziska Mayrhofer für diesen Zweck gespendet. Im August dieses Jahres wurde der Korpus von unbekannten Tätern entwendet und konnte bislang nicht aus geforscht werden. Eine Tafel an der rechten Wand, etwas ungün stig angebracht, da von außen der Text^® nur schwer lesbar ist, erinnert an die geschichtliche Begebenheit, der die Kapelle ihre Entstehung verdankt : „Als im zweiten oberösterreichischen Bauern krieg die Bayern wieder in das Land ob der Enns einfielen, wurden sie von den Bauern in Neu kirchen am Walde und am Schulterberg auf gehalten. Am 19. und 20. September 1626 fand zwischen Kornröd, Schulterzucker und Renharts berg eine große Schlacht statt. Die Toten wurden am Abhang des Schulterberges bestattet. Eine Kapelle bezeichnete einst den Begräbnisplatz. Nach ihrem Verfall ließ der Oö. Bauern- und Kleinhäuslerbimd an ihrer Stelle diese Gedenk stätte errichten." Die Weihe dieser Gedenkkapelle fand am 22. September 1957 durch den Ortspfarrer statt. Es war ursprünglich vorgesehen, zur Weihe auch einen evangelischen Geistlichen einzuladen, was aber damals noch nicht verwirklicht werden konnte. Die Festansprache hielt der damalige Landesrat Dr. Erwin Wenzl. Über die Feier selbst lesen wir — auszugsweise — in einer Presse meldung^^ : „. . . bewegte sich am Nachmittag ein von drei Vorreitern geführter Festzug — Schulkinder, Landjugend, etwa 40 Goldhauben, Musikkapelle, Feuerwehr, Ehrengäste und eine große Zahl Dorfbewohner — vom Bauernhaus Reschenberger hinauf zur Kapelle, die unter der Patronanz des Oberösterreichischen Bauern- und Kleinhäusler bundes mit Hilfe von Landesmitteln errichtet worden ist... Nach Beethovens „Die Himmel rühmen", gesungen von den Pramerdorfer Sän gern, nahm G. R. Pfarrer Wagner die Weihe vor. Es folgte ein kurzer Spruch . . ., ein Vortrag der Musikkapelle, worauf mit dem ,Hoamatland' die Feier beschlossen wurde." Bauernkriegs-Kreuz am Schulterberg Das Jahr 1926 — dreihundert Jahre nach dem großen Gefecht — sollte in der Gemeinde Pram entsprechend gewürdigt werden. Auch in den anderen Bauernkriegs-Gemeinden des Landes wurden große Feiern aus Anlaß der 300jährigen Wiederkehr organisiert. In Pram schlugen die Vorbereitungen hiefür schon ein Jahr zuvor hohe Wellen. Ein glühender Aufruf in der „Ober österreichischen Tageszeitung"^® wirbt für die Errichtung eines riesigen Monumentes auf dem Schulterberg. Der Entwurf des „Meisters" Nach mündlicher Mitteilung von Maria Roithinger, Weibern, aufgezeichnet von Josef Wiesenberger, in; Beiträge zur Ortsgeschichte von Pram. Skizze in: Beiträge Bauernkrieg. Verfaßt von Dr. Otto Wutzel, Linz. Rieder Volkszeitung, 67. Jg., Nr. 39, vom 26. Septem ber 1957. ^ Nr. 264, vom 19. November 1925.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2