Volkskundemuseum noch sonst derartige Siegerfahnen aufgefunden weiiden. Die Geldpre1se waren: Beim frühesten bekannt gewor,denen Pferde-Schlittenrennen in Urfahr 1848 war der Preis f. d. 1. Sieger 15 Thaler, der 7. Preis war ein Thaler, der achte vier gezierte Hufeisen, 9. Preis elegante Schlittenpeitsche. Außeiidem erhielt jener siegreiche Fahrer, der nachweislich zu dem Rennen die größte Anfahrtsstrecke zurücklegte, zusätzlich eine sogenannte Weitfahn~ (war bei allen größeren Rennen üblich). Weitere Beispiele von Wertpreisen: 1854 beim Rennen in Walchen, Bez. Vöcklabruck, war der 1. Preis vier Golddukaten, in Steyr 1855 1. Preis 15 Golddukaten, 1860 beim Rennen in Linz acht Preise von 30 bis 2 Silbergulden, 1878 in Ried war beim Hauptfahren der 1. Preis 100 Mark, 1872 für das Schlittenrennen in Wilhering spendet der Prälat des Stiftes als Preis 12 Dukaten, 1875 beim Rennen in Linz am Exerzierfeld betrug der 1. Preis beim Inländer-Erstfahren 40 Silbergulden, beim Hauptfahren für In- und Ausländer der 1. Preis 60 Gulden und seidene Fahne. Vergleichsweise betrug der 1. Preis 1872 in Wien 60 Gulden, in Salzburg 50 Gulden, 1874 in Passau beim Hauptrennen 100 Mark, 1884 in Bruck an der Mur betrug der 1. Preis beim Gasselfahren 40 Gulden. 1886 beim Schlittenrennen in Enns spendete der Protektor Franz Ferdinand für das In- und Ausländerfahren einen Ehrenpreis von 10 Dukaten für das beste Gespann und im gleichen Jahre spendete beim Gasselrennen in Steyr als 1. Preis ein dort weilender Engländer drei Pfund Sterling. Es gab auch im Fasching oft Jux-Gassel-Rennen, bei denen jeder Fahrer ein Best geben mußte und dafür auch jeder Fahrer einen Preis bekam. Beim Gasselfahren in Ebensee im Jahre 1891 spendete der dortige Uhrenfabrikant acht Pendeluhren im Werte von mehr als 200 Gulden. 1895 in Steyr beim VorgabeRennen für In- und Ausländer betrug der 1. Preis 200 Kronen. 1906 spendete für das Schlittenrennen das Offizierskorps für das schnellste Pferd eine goldene Uhr. 1908 für das PferdeSchlitten-Rennen in Salzburg hat der Kaiser einen Preis von 25 Dukaten gespendet. Selbstverständlich waren in Orten mit Renn-Vereinen die Preise besser dotiert als bei kleineren örtlichen Veranstaltungen, und der Reingewinn 80 wurde öfters ausgewiesen und für wohltätige Zwecke gespendet, wie z. B. Versorgungshaus Linz, Krankenhausfonds, Freiwillige Feuerwehr, die Armen des Ortes usw. Sogar Frauen findet man in den Siegerlisten der Pferde-Schlittenrennen, wenn auch in sehr geringer Zahl zu den männlichen Schlittenlenkern, zum Beispiel 1879 in Braunau die Ökonomiebesitzerin Lohners Witwe, beim Bezirks-Schlittenrennen 1888 in Obernberg a. 1. erhielt die Bäuerin Katharina Edtmayer aus Krautsdorf, Bez. Ried, den 3. Preis und 1888 beim Schlittenrennen in Bad Ischl erhielt Frl. Alsche Helenen aus Suben bei Schärding die Weitfahne, in Altheim erhielt Frau Anna Schachinger aus Moosham den 7. Preis und 1900 beim Fiaker-Schlittenrennen in Bad Hall gewann Frau Maria Gundhold den 3. Platz. Ähnliche Eintagsfliegen gab es auch in den Nachbarsländern, so erhielt z. B. beim Schlittenrennen des Pinzgauer Trabrennvereines 1905 in Maishofen Frau Anna Liesinger aus Lend den 7. Preis. In Steyr veranstaltete ein Komitee von Ennsdorfer Bürgern 1911 ein Herren- und ein Damen-Jux-Schlittenrennen, letzteres nahm einen befriedigenden Verlauf, dieses Damenfahren erregte größtes Interesse, es wurde die mustergültige Haltung der Rosselenkerinnen hervorgehoben, die sechs Siegerinnen sind in der Presse genannt, vier davon waren die Gattinnen von Rennmeistern, die im vorhergegangenen Herren-Schlitten-Rennen Sieger waren. Beim Bürger-Schlittenrennen 1911 in Asten, Bez. LinzLand, bei dem nur Ortsansässige zugelassen waren, erhielt Frau Müller den 2. Preis = 30 Kronen. Schließlich gab',s in Steyr 1913 wieder ein Damen-Gassel-Fahren auf der Gmain mit sechs Siegerinnen, die letzte ohne Namen, da sie mit Maske ihren Schlitten steuerte. Gasselwettfahren wurden auch mit Lotto yerbunden: beim Bürgerfahren 1881 in Haag a. Hausruck wurde ein Pferde ausgelost. Bei einem Schlittenkorso durch die Stadt Linz im Jahre 1850, veranstaltet von der Linzer Bürgerschaft mit anschließender Zusammenkunft im Hotel Erzherzog Karl, zahlte jeder Fahrer einen Gulden, der Reingewinn gehörte dem k. k. Militärspital, jeder Fahrer hatte eine Nummer und abends wurden fünf Gewinste ausgelost.
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