Pferde-Schlitten-Rennen 1n Oberösterreich Von Johann Fr. Mayer Mit 2 Abbildungen und 1 Textbild Der älteste Wintersport in Oberösterreich ist, wenn man Sport als spielhafte, wettkampfmäßige, nach festen Regeln ,organisierte Form ausgeprägter Betätigung (nach Beckmann) versteht; das Schlittenrennen mit Pferden. Die Entstehung dieses volkstümlichen Wintervergnügens liegt im Dunkel der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, erst in der 2. Hälfte des 19. Jahr- @inlabung 111 b rm freitu ~d,litttu • ~ftrbt • ~tunen, ltld~c!l am 24tm ~änner 18,18 im fillarfte Urfa~r für aU:e Wfctbe beß ~nlanbeß @itatt ftnben Wirb. !Die €prcife in ionb. !tfJnlent mit gr3ietim \jnf)1tm. I. ljlreiG 15 6 tüd Xf/nfcr mit O<Jierlcr ffnf111r, ll. ,, 10 JIJ. 8 " IV. G V. II, ,1. 2 )'l[. 1 ,, ,, ,, ,, Ylll. ti Ehid f~on, grilerle J,)nfrijeh. IX.. <inc dronnle Ed1liUenpcllfd/C. X. ., t 6tüd Xf1nfcr mit geJfcrlcr ljnf/Jtt' n(G !llleitJmiG. ,3ufammen 50 6hid l!on\l. !l'..~a{rr. 1. :Die !ll'1tl1baf1n mu~ 1 IDlaf in 6dJrill 1111b· 6 IDlnf in Xrnb ofyn, ljlritf~m umfafyrrn wer, ben, unb beträgt tine Etunbc .im tl111 fu 1tf1C. :)cbrG ~fttb., tod<t,rG 3 IDlnI in lTorrierc einfID,l.l.gt, }-oitb 1llll'.lß(nt'icfJt1t. . 2. 2htf bi, ®cil jafJne l1at nur iener .2l11fµrnd1, brr ftn1 ,m\f obrigfritli~<t· !Be~,iligun~ ü&rr bie .\U.cltc~c (foljcrmm9 auG1ucifen fonn, 1mb beficn !l)fcrb bti Ncfcm !Rennen rmm ~rtil5 banon tnigt. . 3. :Die !llmnoafyn • ir. nidtuii rlG UQn Urfal)t auf bem fogrnanntm !lll•9rfrlb, n•~P brr nmm DttmM,timer,lctmpc. • 4. :Dk m,tfofung tp am !llcnnlngc, um 9. U!Jt !llormlltngG, Im @aPfyaufr bcG -l)mn 1lra11,1 ~cub1rntr, imn. gofbmm JrreuA. ~- Um 2 ll9r . ~la~mitl,10~ Nri,1mmrln fi~ . ble !ll,nnmriper unb baG !llenngeridjt im_,!)of, ·ti~ {'cmt üratt,i m,1ucmfrinb ; t1on u,o bcr gcorbnetc 3119 burcfJ Ne Urf,1~rgaffc, tiOrr btn IDforfrptn~, burcf} bic aUc .Oltenß~cimcr,Etrnpc gt~t, nnb auf bcr nmm .OUmG:: . l)rimet E:ttoµe &iG 311m !llcnnpfaoe füfyrl ~cn. ßuo eröffne~ fmittcnc '!o!Jlmifftirc, ·rocfd}c mit roUJcm. · mnnbaciQ)en fmnbdr flnb ; bann folgt bcr EdJlitfm mJt bcr IDluflf, l)immf bfc !lrennmci1lrr -tmb b,e 9hlmgrridJt, fobann blr 3ngmb mit bin ljlrriGfafynen, ·unb l)int<r frlbm · rin. <.ommiffdr aur ~lu~rdjt, l)altung brr Drbnnn g ; l)ierauf folgen,' erp bie !llentt•E~litteti. :Die !l&fal)rt mirb mit !\!öffcrf~üifnt an9eJei9t 11>rrbm. (1. ltm 3 U~r ffinc{Jmitt.Jg\1 beginnt bnG CScfJlittrtt•l\.~frr~!•!Jfmn~!!. 7, 2tnflllubc cntjd)dbtl bnG 9hnugrridJt. . s, :DaG 9fci~3cilige \lfäiprmocn 1uirb mitlrlf. E~ranlm 111 &,en,irltti oefu~t. 9. 2flle -l)unb, ol)nr ~u~n•IJntr, n,rl~, auf bem !llinnploo-erfd/rlncn, tuabnt ring<fangm unb i11t IDntifnung übrrgfbm. . io. !Die ffimu,!.8,1~n iJl uon lnnm mJt aufgeroorfmrndSd1ncc,· 11nb·t,on nuVtn mit @r~-cämf) unb ij,1fynm a110sep,dt, mcld1e eine !llrril, uon ·20 6ff1ufy l1nt. ,i. ßur U!ufrrd)lßalluug ber Drbnung merbm bie C>:ommifinrr mit bm rotfym !llonbirl~m an[ bcr fRrnnbnijn nuf»efirUt.. . 12, :Dir ~ö&li~• f. 1. ljloliJrh:Dimtion wirb mit .b<tn ~ö&ll~m :DifltlctG , <rommiffariot< unb brn1 föblidjm !lJlar!l9erl~t all, bie Drbnung unb 6idja9rll oe1m,d,nbm !llorfrßnmgm treffen. 13. 3u,.!lleqncmlid)!eil beB ljl1101if11m6 1ulrb eine Xrl&une elngmartig ium tEl,fyen mi~ttt; ba föntritlG •WrtiG i~ anf frlbe .20 Ir. <.!lJl. ·für bi, ljler fon. f.\. Um bcm meQrfcitigm ®1111fd)e·nnd),1utomtlten, roirb für•bie fficilfr fowof](; n(G Gqu(pngtn brr freie ~faO innrr9nlb bcr fficnnba~n 6113 2-'/4 llQr gegen (!RtricfJhmg t>on 1 fI. (!~. offm 9ef10Um,: 9r9m bcm, b,,i fid1 bi, @qni~ogm an brr. an9r11>ir[mcn. !l!el\r orbmtlidj nufftcUrn. 15. föutriltß dt,,rtcn ftnb All Octommm auf btm !Rcnn~[Qbe nn brc <Enffn, nn bm mortngtn \,ber im @hlfiQaufc AUllt gotbcnen JtrcUJ, bei trn. <ind !"Dnmmn\}tr, ·,t)rn. ~o~nnn ~fit, gtr, J)m. 2Uoi!3 unt:- ID?11lf)hlll fiifd)iU unb im fft~oraa,;i'jdJm Jtafftrf]a ufc im Urfn{Jr, bann im ,t)1n1l1fd)cn .Jtaffecf)nujc, im . Jtaffccl1nufc beß .firn. ~rnrlmn\}r, iu icncm br!3·,~rn- fRa~ t}cnböt unb in ben @npf)öfrn au-c golbrncn J?mtone, aum golbenm ~önmt ·bei} {Im. IDln\}1'• .r~cr unb dlllll fu3f1cqo9 (for{ in .{!inJ, mrfdJc bri brr (foffc ·ab3119d1 m_finb . 1G. Uin . ba~ tE~l illm•$ferb,,!ll,n11m af6 .!llot! Gf•~ burd1Jnfti9ren, 9<9t brr 3u9 in ·uo~rfym, bcr Drtimmg ~urüd burdJ bic .1'trcu,1mirif_)~gnfie 1i&cr ~m W?nrftl)lnt\, ttnb t>Ott" ~n b11rd1 bl, ·urfo9r,@afj, inr '.lJforflgeridJtG•.lt•nJ!ri , 100 . 9lrrnuf bir ljlrriG , !Bert11ei(uno ioolrld) . €tau ~nDm \t'irl:i; t:-ie biepfö.Uigm 9ebnuftm $rtie,!Ucqclcf,niffe Pnb ·ofei<f) in btr mud), bmcfml beG .f)rmt (!UridJ au tci"&rn. . 11, :Die 3uf,if1rt !II 0 0cm 9!mnµfo~,, uou 6clle ber@qulµogm, 1~ bnrd) bie Urfnfyr,@n[r; unb ber !llüdn,rg fyat bur~ bic Jtm11,uirtfyG,@aff, 111 •gefd1r9m. 1a; Sen< @qniµngm, 11>rld1< ni~t in bcn ·.1treiG fa9ren, l/abm fidi ln brr -l)a9rn.tE1Taj, auf, • auflcUrn. . . , 19. :Die 3uf,9rr . ofyne @inlriflßfartm .ronnrn fid) auiitl1nr& brr,· auGgeprdtrn !llrnn&n9n .auf, p,a,n, ofyn, irbod/ bcrfrlbrn na9e 1u lrrtm. 20, ;'.llaG @nbc blrfce !Bol!Gf•~ 1oirb mit ljlöUrrf~üffm &rlannt A<gr&m turrbm. • !tlie fßiirgerfdjoft beG !lllarflre llrfafyr,fina, 78 hunderts setzte die Berichterstattung in den Zeitungen ein. Es wurden die 11Linzer Zeitung" 1802-1865 und die „Tagespost" 1865-1914 durchforscht bezüglich Mitteilungen über Pferde-Schlittenrennen. Stichproben-Vergleiche mit dem 11Linzer Volksblatt" brachten weniger Nachrichten, besonders vom vorigen Jahrhundert waren Turnen, Schwimmen, Rudern und Pferdesport Domäne der nationalen Intelligenzkreise, die in der Tagespost ihre sportlichen Ankündigungen und Berichte brachten. Da der Erste Weltkrieg die Einstellung fast aller Sportzweige erzwang, so beziehen sich die nachfolgenden Darlegungen auf die Zeit bis 1914, obwohl auch nachher wieder Schlittenrennen durchgeführt wurden. Der älteste schriftliche Beleg über Pferde-Schlitten-Rennen in Oberösterreich ist das nebenstehend wiedergegebene Inserat zum 11SchlittenPferde-Rennen in Urfahr am 24. Jänner 1848" im Intelligenzblatt zur Amtlichen Linzer Zeitung. Die genaue Angabe der Preise, Zeit und Ort, Bahnanlage, Eintrittspreise usw. in 20 Punkten enthaltenen Durchführungsbestimmungen, sowie analog gestaltete Anschlag-Zettel ( = Plakate) gleichartiger Rennen 1864/65 aus Haag a. Hausruck, Altheim und Ried i. I. lassen den Schluß zu, daß derartige Veranstaltungen schon eine jahrzehntelange Entwicklung und Tradition hatten. Erst seit dem Jahre 1857 fand ich in den Kronlands-Nachrichten des Intelligenzblattes Namen und Heimatorte der Sieger der Urfahrer PferdeSchlittenrennen angegeben. Aus der Tagespost sind 213 Orte bekannt geworden, wo vor 1914 derartige Veranstaltungen abgehalten wurden, die sich ziemlich gleichmäßig auf das ganze Land verteilten, dabei die meisten in Peuerbach (61 Rennen}, Vöcklabruck (55}, Schwanenstadt (49}, Mattighofen (47}, Steyr (45}, Ried i. I. (40}, Wels (38}, Lambach (36}, Linz (33}. Natürlich sind viele Veranstaltungen, besonders die kleineren, nicht durch Ankündigung bzw. Berichte an die Presse bekanntgegeben worden. Arten der Pferde-Schlittenrennen: Dabei gibt es drei Einteilungsgründe: a) nach dem Berufsstand des Schlittenlenkers: Bauernfahren, Bürgerfahren in größeren Märkten und Städten, Herrenfahren (für bestimmte Kreise, oft nur für gela-.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2