OÖ. Heimatblätter 1975, 29. Jahrgang, Heft 1/2

am 2389 m hohen Gipfel wurde im Jahre 1951 als Gedenkkreuz errichtet und hat eine Höhe von sechs Metern. Ebenso grüßt vom Grataufschwung gleich neben dem Gipfel der Kremsmauer ein Heimkehrerkreuz weit ins Land. Das mädüige Gipfelkreuz am Bosruck wurde im Jahre 1952 aufgestellt. Diesmal war es die Bergrettung, die das Mahnmal ihren verunglückten Kameraden widmete. Das Kreuz ist aus Eichenholz und verschraubbar; es ist sechs Meter hoch und vier Meter breit. Der Entwurf stammt von Prof. Josef Mechle, einem gebürtigen Ungar, der hier eine neue Heimat gefunden hatte. Vom 21. Juni bis 30. Juli war das Kreuz auf dem Platz von Spital am Pyhrn aufgestellt, damit alle es sehen konnten, die aus irgendeinem Grunde nicht in der Lage waren, selbst auf den Berg zu kommen. Dann wurde es wieder auseinandergenommen, und am 15. August fand der Transport zur Höhe statt, erst mit Jeeps, dann bis zur Latschengrenze mit Tragtieren, und von hier aus wurden die Teile, die zusammen 900 kg wiegen, durch zahlreiche freiwillige Helfer, vor allem durch die Leute der Bergrettung, zum Gipfel getragen. Die Weihe nahm Dechant Stögmüller am 21. September vor, der mit Recht stolz darauf war, daß er mit seinen damals 62 Jahren die Tour so gut bewältigt hatte. Recht interessant ist auch das Gipfelkreuz auf dem Großen Pyhrgas. Es wurde 1964 von der Katholischen Landjugend des Mühlviertels, genau gesagt, des Dekanates Linz-Land-Nordost, den Entwicklungshelfern der Landjugend in aller Welt gewidmet. Seine Weihe wurde am 16. August 1964 durch Pfarrer Altendorfer von Gallneukirchen vorgenommen; bei der Gipfelmesse waren 800 Personen anwesend. Hervorzuheben wäre aber bei diesem Kreuz noch, daß es von der Jugend selbst in 600 Arbeitsstunden in der Linzer Schiffswerft hergestellt wurde; es ist übrigens 6,60 m hoch, 4 m breit und wiegt 600 kg. Auf einer 1185 m hohen Vorkuppe des Schiefersteins bei Losenstein, dem „Steinernen Jäger", wurde 1948 von Heimkehrern ein Gedenkkreuz für die gefallenen Kameraden errichtet. Dieses Gipfelkreuz wurde von Johann Weberndorfer entworfen. Der damalige Pfarrer von Losenstein und spätere Dechant von Gmunden, Franz Dor76 ner (vgl. Traunstein-Gipfelkreuz), hatte es geweiht. Bevor wir unsere Umschau beenden, die nur eine mehr oder minder willkürliche Auswahl bringen konnte, sollen doch auch noch die Höhen nördlich der Donau kurz gestreift werden. Gipfelkreuze gibt es im Mühlviertel weitaus seltener. Dieser Umstand basiert wohl auf den natürlichen Gegebenheiten; die Mühlviertler Berge sind weniger hoch, ihre Gipfel selten ausgeprägt felsig und daher bis oben hin kultivierbar; wenn nicht Bauernhöfe oder Ortschaften, so finden sich hier auf den Höhen meist Kirchen oder Kapellen und zuweilen auch Aussichtswarten. Einige Kreuze aber gibt es doch auch, wie z. B. auf dem 1077 m hohen Bärnstein. Die Böhmerwald-Heimatgruppe Aigen-Schlägl hat im Weltflüchtlingsjahr 1960 hier ein ca. sechs Meter hohes Kreuz zum Gedenken an die Toten in der Heimat errichtet. Es wurde am 29. Juni 1960 geweiht und befindet sich auf einem Platz, der gerade für seine Widmung wie selten ein anderer geeignet ist. Weit geht der Blick ins Land, über den 54 Quadratkilometer großen Moldau-Stausee hinüber zur Ruine Wittinghaus, zum Kubany-Urwald. Ganz anderer Art ist das unwahrscheinlich große Heimkehrerkreuz von St. Thomas am Blasenstein. Ursprünglich schwankte man zwischen Allerheiligen und St. Thomas als Standort, dann bot sich aber hier auf dem Tischlerkogel ein günstiger Platz an. Die Idee, als Dank für die glückliche Heimkehr aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg ein Kreuz zu errichten, ging vom Bezirksobmann des Österreichischen Kameradschaftsbundes Max Hinterkörner in Schwertberg aus und fand allgemein Anklang. Die Last der Durchführung lag, wie so oft in solchen Fällen, zum überwiegenden Teil auf dem Initiator selbst. Die hohen Kosten wurden durch freiwillige Spenden aufgebracht; die einzelnen Ortsverbände waren nicht zu Beiträgen verpflichtet. Die Planung besorgte Arch. Dipl.-Ing. Preiß und die statische Berechnung Dipl.-Ing. Schiebe! von Linz. Diese Berechnungen waren bestimmt nicht einfach, sollte doch dieses 25 m hohe Stahlkreuz mit einem Gewicht von 12.900 kg vollkommen freistehend, ohne alle Verspannung aufgerichtet werden. Das Kreuz wurde in Teilen auf den

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