gewerker an der Vollendung des Gebäudes30 . 1702 wurde ein Holzbrunnen neben dem Haus errichtet, der nach einigen Erneuerungen (u. a. 1876 und 1892) 1911 durch ein gemauertes Brunnenbassin ersetzt wurde31 . Das Wasserleitungsnetz war schon 1557 bis zum Steiner gebaut worden32 . 1696 wurde neben Renovierungsarbeiten bei der Kirche auch ein Stall errichtet, der Benefiziat wollte offenbar größtmögliche Selbstversorgung. 1747 wird das Benefiziatenhaus erstmals „Pfarrhof" genannt, was wahrscheinlich mit der Verselbständigung St. Leopolds in Taufangelegenheiten im Jahre 1732 zusammenhängt. Einige Einrichtungsgegenstände wurden dem Haus vom Stift Spital überlassen. 1748 begannen größere Reparaturarbeiten, die sich zwei Jahre hinzogen. Zu Beginn dieses Jahres wurden 18 Baumstämme im Loigistal geschlagen und von den Bauern Mayr im Retschitz, Guster, Seheimer, Kleinwindhager, Eckhart und Edtbauer mit insgesamt 20 Ochsen zur Säge im Hammergraben gebracht. Das geschnittene Holz führte der Schönegger im März 1748 zum Pfarrhof, die Dachläden schnitten die Zimmerleute Paul Pitterl, Georg Schoiswohl, Andreas Mayr, Simon Schnitzelhuber, Michael Helml, Martin Schnitzelhuber, Wolf Kiendler, Georg Laiminger und Hans Degelsegger; Georg Prandtner, Mathias Bauer und Paul Palfinger halfen aufstellen. 1749 wurde das Haus völlig neu eingedeckt, fünf Holzknechte unter Meister Adam Hunger und fünf Maurer waren ebenfalls beschäftigt83 . 1750 waren sechs andere Zimmerleute mit dem Bau einer Wagenhütte (Seheiterhütte) fertig geworden, der Steiner hatte das Holz zugeführt84 • 1756 wurde in der Küche ein steinerner Guß eingemauert, 1759 ein Stadel errichtet. Ab 1760 wurde das Benefiziatenhaus vergrößert, durch die Robot ersparte man sich auch hier größere Auslagen85 . Als 1827 Pfarrer Josef Zack innerhalb des Obstgartens eine Preßhütte errichten ließ, war die Wirtschaftseinheit des Pfarrhofes Vorderstoder vollendet86 . 1871 wurde der Schuldienst vom Mesnerdienst getrennt, daher brauchte man eine eigene Mesnerwohnung, wozu man im Sommer 1872 das alte Totenkammerl umbaute. 1893 wurde ein neues Leichenhaus errichtet, 1911 schließlich eine kleine Waschküche neben dem Pfarrhof erbaut, 1915 Wasser in den Stall geleitet. Der Bau eines Heustadels in der „Baumlucken", die Installation des elektrischen Lichts 1933 und die Eindeckung der Westseite des Pfarrhofs mit Schindeln sind in der Zwischenkriegszeit zu vermerken87 • 1951 mußte eine neue Wasserleitung eingeleitet werden, 1955 hat Pfarrer Otto Kirchgattner die Einrichtung des Pfarrhofes weitgehend erneuert. Da im 17. und 18. Jahrhundert auch die Schule von der Kirche aus betreut wurde, sei erwähnt, daß die erste Schule Vorderstoders bereits 1648 in der „Stockerhaarstube" bestand. 1770 wurde die ebenerdige Trivialschule erbaut, im 19. Jahrhundert aufgestockt. 1938 plante man einen Schulneubau, der jedoch infolge des Krieges nicht zur Ausführung kam. Der Spatenstich für eine der damals modernsten Volksschulen Oberösterreichs erfolgte am 1. Mai 1958. Zusammenfassung Die Pfarrkirche von Vorderstoder war zunächst nur Mahnmal Gottes für das „heidnische Bauernvolk Stoders", wie sich Heinrich Otto Gaßner ausdrückte. Ähnlich wie die Mutterkirche Windischgarsten hat sie langsam den Weg zur Pfarre 30 StASp/P, Bd. 50, Benefiziatenhaus bei St. Leopold im Stoder. Folgende Leute waren beschäftigt: Zimmerleube ,und Maurier: Thomas S,tubmer, M,a,thiias Buch- -ebl1lel', Maritiin Schrfüz!huber, Seeba,uer beim Gruberteich, Andreas Rettenbacher, Hans Rettenbacher, Mathias Schmeissl, Hans Stubmer, Georg Schnabel, Mathias Hotz, Mathias Enickler, Hans Tischler, Wolf Schüttner, Hans Mausmeier, Wolf Steiner, Hans Werck, Thomas Mausmeier. Tagwerker: Andreas Holzer, Georg Immerl, Hans Knitl, Hans Buchebner, Thomas Helm), Georg Tatzberger, Salomon Kaltenbrunner. 31 StASp/P, Bd. 48, St. Leopold im Stoder, Rechnungen und Beilagen 1700-1732. Pfarrchronik Vorderstoder, S. 279; die Brunnentroge wurden selbstverständlich ,aus Lä,rchenhoJz verfierbigt. 32 Pfarrchronik Vorderstoder, Wasserbrief 1557. 33 StASp/P, Bd. 48, Benefizium St. Leopold im Stoder 1705-1758. - Bd. 50, Benefiziatenhaus bei St. Leopold im Stoder: Holzknechte: Hans Schoiswohl, Salomon Hutgrabner, Simon Gaisrigler, Mathias Baumschlager, Mathias Hunger; Maurer: Gregor Schmidleitner, Mathias Puchebner, Mathias Eck!, Georg Prieller. 34 StASp/P, Bd. 49, St. Leopold im Stoder, Rechnungen und Beilagen 1759-1768: Gregor Radlingmayer, Hans Deglsegger, Georg Plasriegler, Mathias Schönegger, Andreas Mayer, Mathias Laiminger. 35 aao. Nr. 48. 36 Pfarrchronik Vorderstoder 1827. 37 aao. S. 286 ff. 69
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