zwei Punkten zur Flußlänge, wenn man die Beziehung des Gefälles zur Höhendifferenz und Flußlänge berücksichtigt ( y 2 ~ ) Anderseits ist die Strömungsgeschwindigkeit auch der Quotient von Wassermenge und Flußquerschnitt, so daß sie im verschmälerten Flußbett größer wird als im erweiterten. Durch diesen Energiezuwachs werden aber bei plötzlicher Laufverengung, in sogenannten Durchbrüchen, bedeutende Erosionsleistungen ermöglicht und größere Flüsse können daher infolge ihrer verstärkten Energie und Laufvereinheitlichung diese Gefällshindernisse rasch ausgleichen, und in solchen Flußabschnitten nimmt sogar das Gefälle zu. Der Stromstrich, die Linie der größten Fließgeschwindigkeit, befindet sich normalerweise in der Mitte des Gerinnes, da dort der geringste Reibungswiderstand bzw. der kleinste Energieverlust herrscht und die Turbulenz durch die Uferwände nicht mehr bedeutungsvoll ist. Die optimale Gefällsnutzung zwischen zwei Höhenstufen hat ein Wasserfall (oder ein Kraftwerk), wenn die Höhendifferenz zur Flußlänge wird, so daß die potentielle Energie auf kürzester, d. h. senkrechter Strecke zur Gänze in kinetische umgewandelt wird; dabei haben die herabstürzenden Wassermassen die größtmöglichste Strömungsgeschwindigkeit. Hingegen ist in einem See infolge annähernder Niveaugleichheit zwischen Gerinneeinfluß und Seeausfluß nur eine sehr geringe Strömung vorhanden, in ihm ist daher die potentielle Energie sehr groß und die kinetische sehr klein. Im allgemeinen wird die Fließgeschwindigkeit umso geringer, je länger die Fließstrecke bei gegegebenem Höhenunterschied ist, und völlig gleichmäßig wäre sie, wenn der Flußweg zwischen Quelle und Mündung gefällsgleich und geradlinig, .d. h. als kürzeste Verbindung (= Luftlinie) verlaufen würde. Dann wird die Wegstrecke zur Hypothenuse und der Höhenunterschied zu einer Kathete des rechtwinkeligen Dreieckes. Dieser Idealfall, bei dem die Umwandlung der potentiellen Energie in kinetische gleichförmig verläuft, ist jedoch in der Natur kaum gegeben, und bei Laufverlängerung spricht man von einer Flußentwicklung. Demnächst werden hiefür Beispiele aus Oberösterreich aufgezeigt werden. In der Regel vergrößert sich zwischen dem Ursprung eines Gerinnes bis zu seiner Mündung, d. h. zwischen dem höchstgelegenen und tiefstmöglichsten Niveau (die Differenz zwischen diesen beiden Punkten ist die volle Gefällshöhe) durch verschiedene Zuflüsse bzw. infolge Erweiterung des Einzugsgebietes die Wassermenge eines Gerinnes, während sein Höhenunterschied zur Meeresmündung abnimmt. Daher hat der Oberlauf zumeist weniger Wasser und größeres Gefälle als der Unterlauf, so daß ein kurvenförmiger Profilschnitt von der Quelle bis zur Mündung vorliegt. Doch können durch tektonische Einwirkungen große Veränderungen bei den Gefällsverhältnissen im Laufe der Erdgeschichte eintreten, da sowohl Landhebungen als auch Landsenkungen auf allen Abschnitten der Flußstrecke möglich sind, wodurch sich die verschiedensten Formen bzw. Entwicklungen der Gerinne und Mündungen ergeben; außerdem hat selbstverständlich das Material des Untergrundes, in dem der Fluß eingeschnitten ist, maßgebende Bedeutung. Alle diese Faktoren verursachen eine stark unterschiedliche Dynamik im Flußsystem, so daß fast ein jeder Punkt seiner Wegstrecke einen charakteristischen, nur mittels sehr komplizierten Berechnungen ermittelbaren Energiewert hat. Dieser erbringt eine bestimmte Arbeitsleistung, indem das Wasser das aufgenommene Abtragungsmaterial verfrachtet, aber auch an der Flußsohle bzw. an den Uferwänden schürft. 2. Die Flußfracht Bei der Darstellung der Landschaftsentwicklung durch die Gerinne können in diesem Zusammenhang nur die wichtigsten Beziehungen mit der Flußfracht aufgezeigt werden. Dabei hat vor allem die Geschiebeführung eine große Bedeutung, während die Schwebstoffe (Flußtrübe) nur im Falle ihrer Ablagerung landschaftsverändernd wirken und die gelösten Stoffe (Suspension) nebensächlich sind. Die Flüsse verursachen verschiedene geomorphologische Veränderungen, indem sie das von den Flächen durch Abspülung (Denudation) abgetra5
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