OÖ. Heimatblätter 1975, 29. Jahrgang, Heft 1/2

Die Reise des Propstes Wilhelm III. von Suben nach St. Margarethen am Hengist Von Hans R ö d h a rn rn e r Mit 1 Kartenskizze und 2 Abbildungen Das weltliche Kollegiatstift Suben am Inn, gestiftet von Tuta von Formbach als Eigenkloster, erhielt von Bischof Altmann von Trient (1124 bis 1142), einem Enkel der Stifterin, mit Urkunde vorn 30. April 1136 im Zuge einer großen Schenkung auch die Kirche zur hl. Margaretha am Hengist (zwischen Wildon und Leibnitz in der Steiermark) mit ihrem Besitz und ihren Untertanen, samt einem Weinberg, sowie die zwei Dörfer Parschalksdorf1 . Im Jahre 1142 wandelte Bischof Altmann das Kollegiatstift Suben in ein Stift für regulierte Chorherren nach der Regel des hl. Augustinus um2 . Papst Eugen III. bestätigte mit Urkunde vorn 4. Jänner 1144 diese Schenkung an das Stift Suben3 . Bis zum Jahre 1219 gehörte die Pfarre St. Margarethen a. H. direkt zum Erzbistum Salzburg und kam in diesem Jahre an die kleine neu errichtete Diözese Seckau, deren südlichste Pfarre sie war. Das Stift Suben besetzte die Pfarre gewöhnlich mit Chorherren aus dem Stifte, und es bezog auch die Einkünfte der Pfarre4 • Für die Zeit 1142 bis Anfang des 16. Jahrhunderts sind uns die Subener Pfarrvikare von Sankt Margarethen a. H. nicht bekannt. Erst im Jahre 1528 wird der Chorherr Christian Rabitzer genannt5 • Als nächster Pfarrvikar ist uns der Chorherr Petrus Botta überliefert, er war urkundlich 1564 bis zum Tode am 11. Juni 1586 in St. Margarethen6 . Wegen der religiösen Wirren in dieser Zeit konnte das Stift die Pfarre nicht besetzen, und es waren Weltpriester eingesetzt. So um 1600 Peter Leo und bis 1606 Daniel Schlainiger. Vom 1. März 1606 bis zu seinem Tode am 3. 9.1617 war der Chorherr Sebastian Mayer auf der Pfarre7 . Dann setzte der Seckauer Bisch')f wieder den Weltpriester Daniel Schlainiger und 1619 den Weltpriester Verena8 als Pfarrer ein, obwohl Propst Georg II. Reichenstorfer (1610 bis 1622) bereits am 3. April 1618 den Chorherren Bernhard Hofmann präsentiert hatte. Hofmann setzte sich aber durch und starb nach langer Wirkungszeit am 20. Juni 1635. Nach ihm kam für kurze Zeit am 26. November 1635 der Chorherr Johannes Müller9 . Von 1636 bis 1649 waren Subener Chorherren als Pfarrvikare tätig, doch sind die Namen nicht bekannt. Wegen der grassen Ausfälle zur Zeit der Pest 1648/1649 konnte das 52 Stift keine Konventualen abgeben, und so wurde die Pfarre von Weltpriestern pastoriert. Mit dem Chorherren Johann Zierl beginnt die vollständige Reihe der Pfarrvikare von St. Margarethen. Dieser war von 1665 bis 1677 tätig10 . Die Reihenfolge setzte sich fort: Marcellinus Fischer vom 27. April 1677 bis t Februar 1683, Quarinus Piesenberger vom 23. Februar 1683 bis 1691, Josef Leitner 1691 bis t 21. Jänner 1692 in Graz, Ernst Wagner vom 20. Februar 1692 bis Jänner 1696. Franz Mittereiter vom 26. Jänner 1696 bis t 8. September 1704, Johann Gottfried Mitterer vorn Oktober 1704 bis 1722. Quarin Würstel vorn 25. Februar 1722 bis t 6. Februar 1746, Benignus Aufrnuth vom 10. April 1746 bis 1748, Johann Winterholler 1748 bis 1752, lvo Heinzlmann 1752 bis 1757 und Ambros Wiest vom 24. November 1757 bist 27. Februar 175911 . Dann kam am 11. April 1759 wieder lvo Heinzlrnann nach St. Margarethen. Während der Abwesenheit der Chorherren waren schon früher Weltpriester als Provisoren eingesetzt. So 1758 Anton Fuchs, als Vikar Ambros Wiest krank war, vom 28. Februar 1759 bis 7. März 1759 N. Brümbl und vom 8. März 1759 bis 11. April 1759 wieder Anton Fuchs12 . Diese bezogen natürlich die Einkünfte aus der Pfarre. Die Subener Chorherren als Pfarrvikare hatten es nicht immer leicht. Die Seckauer Bischöfe standen der Stiftspfarre nicht immer freundlich gegenüber und beurteilten die Tätigkeit und das 1 Andreas Posch : Pfarre und Kirche von St. Margarethen bei Lebring. In: ,,900 Jahre" Pfarre St. Margarethen bei Lebring 1066-1966, 5. 21. ! Pinnin Lindner: Monasticon Metropolis Salisburgensis antiquae (Verzeichnis aller Abte und Pröpste der Klöster der alten Kirchenprovinz Salzburg (Salzburg, 1908), s. 253. a Posch, 5. 21. 4 Posch, 5. 21. 5 Posch, 5. 28. o Schreiben d. Bischöfl. Ordinariates Graz v. 12. 6. 1972. 7 Sehr. d. B. 0. G. v. 22. 1. 1971. s Posch, S. 29. 9 Sehr. d. B. 0. Graz v. 22. 1. 1971. 1 0 Sehr. d. B. 0 . Graz v. 22. 1. 1971. 11 Sehr. d. B. 0. Graz v. 22. 1. 1971. - Posch, S. 29 f. - Max Knopper: Kurze Geschichte der Pfarrkirche St. Margarethen bei Lebring (HS 295 im Stift Rein) - Pfarrmatriken von St. Margarethen. 1 2 Knopper, S. 105.

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