OÖ. Heimatblätter 1975, 29. Jahrgang, Heft 1/2

Bild 8: Verschleppte Mündung: Moosbach-Dambach (Entwicklung ab Ältestpleistozän). Der kleinere Dambach mündete, von Osten kommend, noch zu Beginn des Ältestpleistozän bei etwa 500 m dzt. Seehöhe ungefähr bei der Ortschaft Teiseneck senkrecht in den von Süden kommenden größeren Moosbach. Dies ist am Verlauf der Isohypsen erkennbar, da sich die 500 m Höhenlinien der beiden Talanlagen rechtwinkelig schneiden. Schon im Ältestpleistozän erfolgte eine rund 1 km lange Verschleppung der Mündungsstelle gegen Norden, wodurch die Riedelfläche von 500 m-480 m dzt. Seehöhe entstand. Wegen des längeren Aufstaues dieser kleinen Gerinne durch den Inn und die Mattig infolge starken Gletschervorstoßes im Altpleistozän hat die Isohypse von 460 m wieder einen abgerundeten Verlauf. Die langsame Abschmelzung der Gletschermassen im Alt- und Mittelpleistozän verursachte die Entwicklung der rund 2,5 km langgestreckten schmalen Riedelfläche zwischen 460 m und 430 m dzt. Seehöhe, d. i. von der Ortschaft Treiseneck bis Waasen, indem nur eine langsame Einschneidung der beiden von den Schmelzwässern Inn und Mattig immer wieder rückgestauten Bäche erfolgen konnte. Diese mußten ihre große Geschiebefracht, die sie aus dem hochgelegenen Kobernaußerwald mitbrachten, an den strömungsschwachen Ufern ablagern, wodurch die Mündung der beiden Gerinne weit gegen Norden verschleppt wurde. Die starke Einschneidung der beiden Gerinne im großen Interglazial ist an dem Steilhang von 430-410 m dzt. Seehöhe erkennbar. Infolge neuerlichen Rückstaues im Jungpleistozän fließen nunmehr die beiden Bäche in den von ihnen aufgeschütteten Sedimenten in einer breiten Talaue fast parallel und verzweigt nebeneinander. Die Verschleppung der Mündungsstelle der beiden Bäche zeigt in diesem periglazialen, aber gletscherfreien Gebiet einerseits die Wirkung der epirogen-tektonischen Landhebung und andererseits die Vorstöße und Rückzüge des Inn-MattigGletschers auf. Bild 9: Flußaufwärts verlegte Mündung: KatzbachDonau (Entwicklung ab Nacheiszeit). Siehe auch Abb. 2. Der Katzbach mündete zur Zeit der Aufschotterung der Niederterrasse noch senkrecht in einen Donauarm, der entlang des Abfalles des Kristallinen Grundgebirges floß. Infolge Aufschüttung 19

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